The Cycle: Frontier in Season 3 - Deshalb durchbricht Yager den Kreislauf der Wipes
"Wir sind kein Hardcore-Game".
Nach dem Relaunch von The Cycle zu The Cycle: Frontier hat Entwickler Yager so einiges umgeworfen und ist damit auch noch nicht fertig. Für die dritte Saison, die am 29. März erscheint, hat das Team eine drastische Änderung vorgenommen, die das Spiel von Grund auf ändern wird.
Yager lässt die Wipes hinter sich
Mit Season 3 wird das letzte Mal in der Geschichte von The Cycle Frontier ein Wipe durchgeführt - ein Ereignis, das die Chancengleichheit durch das Zurücksetzen der gefarmten Gegenstände wieder herstellen soll. Alle tollen Waffen - futsch. Und das Sammeln beginnt mit jeder neuen Saison von vorn. Zumindest bis jetzt.
Durch das Saison-System musste die Wirtschaft in The Cycle: Frontier angepasst werden. Den Wipe selbst zu "wipen" bedeutet zwar, ein System zu erschaffen, das anfälliger für Fehler auf der Entwicklerseite ist, sorgt aber auch für eine stabilere und langfristig planbare Situation. Waffen, wie die neuen MK-II-Waffen dürft ihr künftig also behalten.
Florian Rohde, Community & Player Support Lead bei Yager, beschreibt dieses Phänomen im Interview wie folgt: "Dadurch, dass wir nicht mehr wipen, können wir uns weniger Fehler erlauben. Wir hatten das Problem, dass es zu Beginn der Season 2 bestimmte Gegenstände gab, die zu wertvoll und zu leicht zu bekommen waren. Wenn uns das jetzt in Season 3 noch mal passieren würde, wäre es wesentlich schwieriger, diesen Fehler wieder auszubügeln."
Immerhin könne man in so einer Situation einfach den nächsten Wipe abwarten, um einen solchen Gegenstand zu ändern. "Jetzt müssen wir von uns aus einen Weg finden, diese Items aus der Economy rauszuziehen und dem Spieler natürlich etwas dafür zu geben, es dann zu fixen und wieder in die Economy einzuführen. Grundsätzlich ist es aber auch eher so, dass der Fortschritt im Spiel den Spieler hatten - besonders Spieler, die das Spiel seit Beta- und Alpha-Phasen spielen - einfach viel zu schnell war."
Ein Wipe kann für die Entwickler also ein durchaus praktisches Werkzeug sein. Dennoch möchte Yager sich von diesem System verabschieden und hat laut Rohde dafür den Segen der Community - oder zumindest einem Großteil - bereits erhalten. Oliver Hildenbrandt, Yagers Live Producer, fasst es so zusammen: "Wir sind ein Free-to-play-Titel, wir sind kein Hardcore-Game, wie manch andere Konkurrenten. Wir wollen das Spiel massentauglich machen. Wenn ihr nur ein paar Stunden die Woche spielt, ist es abschreckend, das bisschen, was ihr erspielt habt, dann auch noch alle drei Monate zu verlieren."
Rohde gibt zu bedenken, dass die Top-Spieler, darunter auch Streamer und andere Content-Creator, dem Wegfall des Wipes zu Beginn eher mit Argwohn entgegentraten. Immerhin war der Wipe eine sichere Content-Quelle. Sollte die Änderung, wie prognostiziert, zu einem höheren Spielerfluss führen, könnte das wiederum interessant für Streamer und Co. werden. Generell war Rohde positiv vom mehrheitlichen Anklang der aktiven Spieler überrascht.
Exotische Ausrüstung wird zum Luxusgut
Um zu vermeiden, dass Spieler bereits nach kurzer Zeit alles gesehen haben, was es in The Cycle: Frontier zu sehen gibt, hat sich Yager außerdem dazu entschieden, ein paar Gänge herunterzuschalten und den Fans ein ausgedehnteres Erlebnis zu bieten. Dafür hat der Entwickler mit einer neuen Quest-Struktur, verbessertem Matchmaking, angepassten Preisen für Waffen sowie Änderungen in der Haltbarkeit von Rüstungen gesorgt.
Wer weiter im Spiel vorangeschritten ist, muss nun etwa mehr Ressourcen für seine Ausrüstung ausgeben, während Einsteiger sich sogar an den neuen, kostenlosen Item-Sets bedienen können. Für Spieler im späten Spielstadium soll es sich schwieriger anfühlen, an besonders gute Waffen zu kommen, aber auch belohnender, wie Rohde erklärt.
Eine exotische Waffe zu tragen, sei nun außerdem eine "bewusste Entscheidung" der Spieler, da diese durch die höheren Munitions- und Wiederherstellungskosten nicht mehr uneingeschränkt in jeder Runde zur Verfügung steht. Die Zeit, bis Spieler an eine epische oder exotische Waffe kommen, soll sich laut Rohde nun etwa verdoppelt haben.
Rohde sagt, dass The Cycle: Frontier durch diese Änderungen mehr Tiefe erhält, gleichzeitig aber auch einsteigerfreundlicher wird und so bei Spielern in jedem Stadium für ein besseres Erlebnis sorgt. Gerade in einem Free-to-play-Titel sei es wichtig, dass man die Spieler "von Anfang an, an Bord hat und auch an Bord behält".
Große Kleinigkeiten, die das Spiel besser machen
Ein Feature, das Spieler in The Cycle: Frontier einführt, ist die Möglichkeit, die kostenlosen Loadouts zu nutzen. Damit umgeht der Titel den anfänglichen Frust der Spieler, wenn noch nicht alles glatt geschmirgelt läuft. Mit dieser Option erhalten Spieler ein kostenloses Ausrüstungsset, mit dem sie risikolos in den Runden umherlaufen und Gegenstände testen, die sie sonst vielleicht nie ausprobiert hätten. Einziger kleiner Haken sind die 20 Minuten Abklingzeit, damit Spieler nicht ausschließlich die gesponserten Sets nutzen.
Für Spieler, die bereits etwas länger dabei sind, dürften die Loadout Presets eine interessante Neuerung sein. Laut Hildenbrandt war es eins der am häufigsten gewünschten Features, da es die Zeit zwischen den Matches erheblich reduziert. Ein oder zwei Klicks für das Lieblings-Loadout statt fünf Minuten hin- und herzurennen? Es ist einfach, effektiv und ist "das beste QoL-Feature" in The Cycle: Frontier, sagt Hildenbrandt.
Auch das neue Monster, der Howler, sei unheimlich positiv aufgenommen worden, sagt Rohde. Er bringt völlig neue Mechaniken ins Spiel, ein neues Element und neue Angriffe. "Für Spieler ist es wichtig, dass das Spiel nicht stagniert", so Rohde und schließt damit den Kreis. Denn um weiterhin und ohne Wipe jede Saison Spieler anzulocken, müssen die Entwickler die neuen Inhalte für sich sprechen lassen.