The Darkness 2
Ich ess' Herzen
Auch geht von diesem besonderen Gegner ein Moral- und Energie-Boost für seine Kumpanen aus, was ihn natürlich zum besonders attraktiven Ziel für euch macht. Schaltet ihn aus und die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Gegner schneller in Panik verfallen.
Blendgranaten, die auch von anderen Feinden getragen werden, machen die Gefahr, die für Jackie vom Licht ausgeht, nun noch bedeutender und versprechen interessante Spielsituationen. Auch für kleinere Rätsel kommen Leuchtkörper wieder einmal zum Einsatz. Etwa, wenn ein Lichtstrahl den Zugang zu einer Tür verwehrt und ihr schauen müsst, wir ihr der Funzel den Stecker zieht. Kopfschmerzen wird von dieser Sorte Hindernis hoffentlich niemand bekommen. Die Action steht aber ohnehin im Vordergrund.
Zwei Dinge hat man aus dem Vorgänger mehr oder weniger gestrichen. Zum einen steuert ihr wahlweise nicht mehr einen der dämonischen Tentakel allein durch die Welt, um Feinden von hinten eine zusätzliche Körperöffnung zu verpassen, da dies den Entwicklern wohl zu sehr als Workaround um einige Situationen herum genutzt wurde. Ähnliches gilt für das Kommandieren der Darklings. Ihr spawnt nicht länger diese teuflischen Gnome in dunklen Ecken, um sie ihr bitterböses Tagwerk erledigen zu lassen. Digial Extremes empfand dieses Feature als Barriere zwischen dem Spieler und dem Kampfsystem.
Allerdings müsst ihr auf den gemeinen Humor dieser Unholde nicht verzichten. Wohin ihr auch geht, habt ihr einen speziellen Darkling als Sidekick dabei, der für euch selbsttätig Gegner ablenkt, euch den Weg weist und an einigen Stellen einfach mal mit umherstehenden Umgebungsgegenständen seinen Schabernack treibt. Anstatt einer Armee von gesichts- und namenlosen Goblins habt ihr also nur einen, dafür aber ungleich charakterstärkeren dabei. Zudem gibt es weiterhin eine Art Progressionssystem, bei dem man gegen Essenz neue Fähigkeiten freischaltet. Diese Währung erhält man freilich durch das möglichst spektakuläre Morden von Leuten mit unreinem Herzen. Videospiel-Moral kann so einfach sein.
Bisher ist es kaum möglich, Digital Extremes Neuentwurf zum Thema Tentakel-Terror treffend einzuschätzen. Die Änderungen scheinen Hand und Fuß zu haben, aber ohne etwa die neuen KI-Routinen beziehungsweise deren Einsatz von Licht und ihrer klassenbasierten Talente in Aktion zu erleben, bleibt vor allem der Kampf aktuell wenig mehr als ein brutalst spektakulär anzusehendes Versprechen.
Klar ist allerdings schon jetzt, dass der Entwickler willens und fähig ist, diesem Material seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Alleine die Entscheidung für das neue und bedeutend stilsicherere Art-Design sowie das Streichen einiger der einzigartigeren Features des ersten Teils beweisen einigen Mut, sich über vorgegebene und erprobte Schablonen hinwegzusetzen. Wir werden sehen, ob dieser Schneid letzten Endes dazu führt, dass man das Spiel nicht in erster Linie wegen eines glorifizierten Easter-Eggs in guter Erinnerung behält.
The Darkness 2 erscheint im Oktober für PC, Xbox 360 und PlayStation 3.