The Darkness
Vom Comic zum Videospiel
Auch wenn Witchblade und Darkness zwei Seiten einer Münze darstellen, sind sie nicht immer Feinde. Oft müssen sie gemeinsam agieren, um das Gleichgewicht der Kräfte zu erhalten.
Spezielle Spin-Off Comics erzählen Geschichten aus anderen Jahrhunderten, wodurch die Tragweite dieses gewaltigen Kampfes zwischen Licht und Dunkelheit verdeutlicht wird. Doch erst im Videospiel werden die Geheimnisse um die Entstehung und Kraft der Darkness gelüftet. Erst auf dem Bildschirm kann man die gesamte Tragweite und vor allem die Motivation dieser Kräfte in ihrer Gesamtheit verstehen.
Wie Bilder laufen lernen
Um das Comic auch wirklich adäquat umzusetzen, wurde der Darkness-Schöpfer Paul Jenkins ins Boot geholt, der die Gelegenheit nutzte, gleich auch die Comic-Serie neu aufzulegen. Das Videospiel sollte nicht einfach nur eine müde Umsetzung sein, sondern der Grundstein für den Relaunch der Serie liefern. Denn auch wenn „The Darkness“ eine der erfolgreichsten Formate der Top Cow Studios war, gelang es der Serie nie, an den Erfolg der ersten Ausgaben anzuknüpfen. Hand in Hand mit Starbreeze und vor allem mit Grafiker Mattias Snygg haucht das Team der Dunkelheit sowohl auf dem Papier, als auch auf dem Bildschirm neues Leben ein.
Neue Charaktere, ein frischer Grafikstil und eine ganz eigene Geschichte sollten Comic-Fans und Videospieler gleichermaßen begeistern. An der Grundstruktur wurde nichts verändert, doch die Rollen wurden neu verteilt und moderner gestaltet.
Aus dem Frauenhelden Jackie wurde ein treuer Freund, der seine Jugendliebe Jenny seit dem Waisenhaus nicht mehr allein gelassen hat. Mafia-Boss Paulie Franchetti ist nicht mehr der fast fürsorgliche Gangster, sondern ein durchgeknallter Wahnsinniger, der keine Probleme damit hat, seinen Adoptivsohn um die Ecke zu bringen.
So gewinnen die Charaktere an Profil, ihre Konflikte werden glaubhafter und die Emotionen nachvollziehbarer. Ein Großteil seiner Faszination zieht The Darkness nun aus dieser fast epischen Geschichte, die aber nie die kleinen Details des zwischenmenschlichen Daseins verpasst. Ob es eine Liebesszene zwischen Jackie und Jenny ist oder das qualvolle Erlebnis einer Folter, Spiel und Comic gewinnen deutlich durch diese Neuausrichtung. Alles in allem wird The Darkness so zu einem reiferen Medium und einem deutlich besseren Spiel.
Natürlich ist es nicht einfach die herrlich überzeichneten Bilder des Comics in Pixel und Polygone umzusetzen. Doch da Starbreeze-Grafiker Mattias Snygg schon bei Level 0 mitgearbeitet hatte, wurde penibel darauf geachtet, dem neuen Stil gerecht zu werden. Das Spiel wirkt dabei trotzdem viel näher an der Realität als die Comics.
Der künstlerische Aspekt wurde zugunsten der Geschichte und der Videospieler ein wenig zurück geschraubt. Nur in den Höllensequenzen, in denen der Spieler auf einer anderen Bewusstseinsebene kämpft, haben sich die Entwickler weit von der Realität entfernt. Im Kontrast zu dem sehr realistischen New York funktioniert dieser Kniff aber hervorragend und transportiert damit genau die richtige Atmosphäre, um Comic-Fans und Spieler gleichermaßen glücklich zu machen.
The Darkness erscheint voraussichtlich am 27. Juli 2007 für Xbox 360 und PS 3.