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The Elder Scrolls 5: Skyrim

Wei(ß)tes Land

Ich habe natürlich längst nicht alles gesehen. Drei Stunden reichen vielleicht, um Skyrim durchzuspielen, aber sicher nicht, um auch nur seinen Rahmen überhaupt erfassen zu können. In Spielbegriffen ist die Größe der Welt gemessen auf dem Papier auch keineswegs so endlos, wie es einem das Auge suggeriert. Etwas zwei Stunden dauert der Gewaltmarsch vom Startpunkt im Süden bis hoch in den Norden von Skyrim.

Andere Redakteure um mich herum stürzten sich in die Start-Dungeons und kämpften sogar gegen einen Drachen. Das sind die punktuellen Momente der Fixierung auf einen Handlungsabschnitt. Wie diese Handlung aussieht? Drachen gibt es. Das Schicksal von Skyrim hängt in der Schwebe. Das der ganzen Welt auch. Sowieso.

Spielt man dafür Skyrim? So mancher sicher. Ist auch nichts daran auszusetzen und auch ich freue mich darauf, zu erkunden, was die zumindest im Englischen brillant synchronisierten Figuren - Deutsch wurde nichts gezeigt... - mir an Geschichten zu erzählen haben. Einen Mangel daran gibt es sicher nicht. Im ersten Kaff ging es schon um im hellen Mondschein ermordete Kinder, Diebesbanden und andere Kleinigkeiten. Von der Hauptgeschichte des Drachen, der eine Stadt verwüstete und eigentlich gar nicht mehr auf der Welt sein sollte ganz zu schweigen.

Vieles von dem muss man sich erst ein wenig erarbeiten. Das Vertrauenssystem hinter den schroffen Nordgesichtern belohnt Worte und Taten und es braucht etwas Zeit, um sich in die intrikaten Details der Machtgefüge einer verzwisteten Stadt hineinzufinden. Aber es sind genau die Arten von Abenteuer, die man hier erwartet und dem ersten kurzen Ausblick nach werdet ihr nicht enttäuscht werden.

Aber dafür spielte ich Oblivion und dann in Bälde Skyrim eher sekundär. Ich will diese riesige, mit lockenden Schauplätzen, Feinheiten und Geheimnissen zugestopfte Welt bereisen und erkunden. In all den Fantasy-Büchern war der Weg sehr oft das Ziel und er führte durch fantastische, wundervolle Lande. Meine Wanderung zeigte, dass dieses Gefühl wieder da ist, aber mit einer leicht bitteren Note.

Skyrim kennt nur ein Klima. Kalt. Kalte Berge, kalte Tundra, kalte Wälder. Alles hält der Permafrost fest im Griff. In Oblivion reichte es von den Ausläufern des Schnees hinunter bis zum warmen Ozean. Immer wechselnde Vegetationen erfreuten den Wanderer, jede Stadt war einmalig. Dass die Landschaft dem Breitengrad entspricht, das stört mich nicht. Dass ich vier oder fünf Orte sah, die alle praktisch gleich aussahen, das wurmt mich gewaltig. Ich bin überzeugt, dass ich die Mühle zweimal exakt identisch an zwei verschiedenen Orten sah. Das ruiniert einen Teil der Erfahrung und ist der letzte Ort, an dem ich erwartet hätte, dass Bethesda ein wenig Faulheit zeigt. Ich bin bereit, es auf den drei Monate alten Build der Version zu schieben. Modelle werden noch erstellt, später eingefügt, ein bisschen kann noch was passieren.