The Gunstringer

Im Gegensatz zu normalen Rail-Shootern, die euch ständig mit dem gleichen Gameplay bombardieren, wechselt ihr hier häufig die Perspektive. So klettert der Gunstringer recht früh einen an Donkey Kong angelehnten Hindernisparcours nach oben. Ein anderes Mal wiederum lenkt ihr ihn im freien Fall an Felsklippen vorbei oder schlagt euch allein mit Fausteinsatz durch eine Zone.

Wie bei vorigen Twisted Pixel Titeln steht der Humor neben dem Gameplay im Vordergrund. Das Team ist vor allem durch seine Sequenzen in Splosion Man sowie Comic Jumper für den Einsatz von Real-Life Filmen bekannt geworden und lebt diese Eigenart in The Gunstringer komplett aus. Ihr steuert nämlich keinen Videospielhelden, sondern eine Marionette in einem echten Theaterstück.

Zwischendurch seht ihr die Reaktionen des Publikums, hört ihr Gelächter und fasst euch verwundert an den Kopf, wenn zum ersten Mal eine echte Hand in die Umgebung greift, um Felsen anzustoßen oder Gebäude zu versetzen. Mit verdientem Bargeld schaltet ihr sogar Kommentare für die einzelnen Akte frei, in denen ihr den Reaktionen von Rooster Teeth oder Major Nelson persönlich lauscht. Eine geniale Idee, wie ich persönlich finde, die zum wiederholten Spielen anregt.

Jeder neuen Version des Spiels liegt außerdem ein Code für das ebenfalls grandiose, aber etwas teure Fruit Ninja Kinect bei. Darüber hinaus erfreut ihr euch am kostenlosen DLC, der besonders Kennern von Mad Dog McCree gefällt.

In Anlehnung an diesen haben Twisted Pixel ihr eigenes Unwerk geschaffen. Ihr seht euch einen halbstündigen Film an, in dem ihr zwischendurch auf feindlich gesinnte Ganoven schießt, die im Anschluss mit herrlich überspielten Reaktionen sterben. Beginnt die gezeigte Geschichte recht harmlos, konnte ich mich in der zweiten Hälfte kaum mit Lachen zurückhalten, als plötzlich zeitreisende Aliens erschienen und mich homosexuelle Priester mit Hadokens beschossen.

Doch selbst ohne diese netten Zugaben stellt The Gunstringer neben Rise of Nightmares den besten Kinect-Titel dar und bekommt von mir den Pflichtkauf-Stempel, falls ihr das Gerät besitzt. Obwohl das eigentliche Spielprinzip auch mit regulären Controllern oder Wiimote/Move funktionieren würde, versetzt euch die Kinect-Integration viel mehr in das Geschehen hinein und bringt euch in Verbindung mit dem wahnwitzigen Humor ein unvergleichliches Erlebnis ins Wohnzimmer.