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The Kore Gang

Jump’n’Run-Hoffnung aus Deutschland

Die Geschichte der Kore Gang ist von einer angenehmen Albernheit. Die drei bösen Krank-Brüder brechen mit ihrem XXL-Bohrer aus der Tiefe der Erde mitten in Manhatten aus dem Boden, um die Weltherrschaft zu übernehmen. Und weil ein riesiger Bohrer zwar ein gutes, aber noch lange kein zwingendes Argument für die Machtübernahme darstellt, haben sie auch gleiche eine praktische Doomsday Device™ gebastelt. Dummerweise sind aber die Gebrüder Krank nicht die hellsten und haben das gute Stück zu Hause liegen lassen... die Gelegenheit für die energische Pixie, den leicht durchgedrehten Madboy und Quotenhund Rex, in den praktisch Mech von Dr. Samuelson zu steigen und den Kranks selbst den Krieg zu erklären.

Und drei Helden bedeutet natürlich auch drei individuelle Fähigkeiten. Pixie ist die Geschickte im Team. Sie ist für Sprünge und Klettereinlagen zuständig. Madboy ist dagegen eher der Mann – Verzeihung – der Junge fürs Grobe, er haut nicht nur Gegner, sondern auch so manche Wand zu Klump. Rex ist dagegen für die feinen Sinne zuständig: Seinem Gehör und seiner Nase entgeht nichts. Und nur wenn ihr die Fähigkeiten der drei clever kombiniert, werdet ihr mit den Krank-Brüdern fertig.

Das erste was auffällt: Die Steuerung der Kore Gang fühlt sich richtig gut an. Der Mech von Pixie, Madboy und Rex steuert sich butterweich durch die unterirdischen Szenarien und netterweise verzichtet The Kore Gand auf unnötige WiiMote-Wackeleien. Die wichtigsten Grundmanöver werden bequem über die verschiedenen Knöpfe von WiiMote und Nunchuk ausgelöst, und wenn die speziellen Eigenschaften des Controllers dann benötigt werden, dann wird das unaudringlich und sinnvoll in den Spielablauf eingebaut: So sammelt die Kore Gang ähnlich wie Hüpf-König Mario durch einfaches Drüberwischen mit dem WiiMote-Cursor sogenannte Zeeks ein, um den Robo-Anzug mit frischer Lebensenergie aufzuladen.

Pixie ist die geschickte im Team: Sie ist für präzise Sprünge und Akrobatik-Einlagen zuständig.

Soll der Greifhaken des Laufroboters zum Einsatz kommen, wird das entsprechende Ziel ebenfalls durch die Pointer-Funktion des Controllers anvisiert. Besonders originell wurden die feinen Sinne von Spürhund Rex implementiert: Um seine Gegner zu belauschen, stellt der Spieler mit dem Stick des Nunchuck die entsprechende Frequenz ein und hält dann die Wiimote ans Ohr, um zu hören was passiert. Das ist spielerisch sinnvoll und lässt sich schnell und sauber einsetzen.

Im fertigen Spiel soll man der Kore Gang ihr Alter anmerken – aber im positiven Sinne! Durch die lange Entwicklungszeit und den extrem langen kreativen Prozess sind die über 30 Levels des Spiels vollgepackt mit interessant designten Gegner, originellen Einfällen und über 100 Cutscenes – Christian von Duisburg und sein Team versprechen ein umfangreiches Komplettpaket. Gut, natürlich können die Zwischensequenzen nicht mit den Videos von Capcom, Namco oder gar Square Enix mithalten, aber in einem Jump´n´Run sind Rendereien ohnehin kaum mehr als schmuckes Beiwerk und ändern nichts am eigentlichen Spielspaß. Was sich außerhalb der Zwischensequenzen abspielt, das ist auch gleich viel ansehnlicher. Sauber modellierte Szenarien, stimmige Designs und angenehm überdreht animierte Figuren bieten den idealen Hintergrund für ein großangelegtes Hüpfabenteuer unter der Erde.

Bei den witzigen Kreaturen konnten die Designer ihren Ideen freien Lauf lassen.

Mit seinem interessanten Art-Design und dem leicht überdrehten Setting erinnert die Kore Gang öfters einmal an die pilzigen Mushroom Men-Kollegen, denen haben die drei Chaoten in ihrem Roboter aber die weit griffigere Steuerung und den stärkeren Focus auf Geschicklichkeit und Action voraus. Anstatt eine langatmige Sammelorgie zu veranstalten, inszeniert das deutsche Entwicklerteam ein flottes, dynamisches Hüpfabenteuer mit einer guten Portion Action, die vielleicht nicht ganz so poliert wirkt wie mancher Konkurrent aus dem perfektionistisch veranlagten Japan. Spielerisch hat die Kore Gang aber zweifelsohne das Zeug dazu hat, sich mit den Hüpf-Assen in der großen Weiten Welt zu messen.

Um noch einmal Christian von Duisburg zu Wort kommen zu lassen: „The Kore Gang soll in eine Kerbe schlagen, die auf Wii immer noch unterbesetzt ist – ein gut spielbares, witziges Action-Jump’n’Run mit einer ordentlichen Handlung. In diesem Genre werden wir hoffentlich zu den Besten auf der Nintendo-Hardware gehören“. Na dann sind wir mal auf die fertige Version gespannt!

The Kore Gang soll Anfang 2010 für Wii erscheinen.

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