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The Lara Croft Collection (Nintendo Switch) im Test - Kann ich bitte mehr davon haben?

Früher gut und heute auch noch.

Gelungene Umsetzung zweiter kleinerer, aber exzellenter Tomb-Raider-Abenteuer mit ein paar leichten Problemen im zweiten Teil.

Lange ist es her, seit Lara Croft and the Guardian of Light und Lara Croft und der Tempel des Osiris erschienen. In den Jahren 2010 und 2014 veröffentlicht, boten sie einen gänzlich anderen Blick auf Lara Croft: Von schräg oben als Twin-Stick-Shooter, aber nach wie vor mit Rätseln. Und Koop-Modus. Ich hatte damals meinen Spaß damit und in der jüngst auf die Nintendo Switch portierten Lara Croft Collection, die beide Titel vereint, ist von diesem Spaß nichts abhanden gekommen.

Tatsächlich sind die beiden Spiele recht gut gealtert, was sicherlich auch daran liegt, dass sie eben aus der Vogelperspektive gespielt werden und ihr in Sachen Details nicht so nah auf Tuchfühlung geht. In Lara Croft and the Guardian of Light geht es um magische Spiegel, Dämonen und ein paar andere Bösewichte sind auch noch dabei. Na ja, eigentlich bekommt ihr es mit recht vielen Feinden zu tun.

Ein gut funktionierender spielerischer Mix

Als Twin-Stick-Shooter setzt euch das Spiel so einige Gegner vor die Nase. Es gibt aber insgesamt einen guten Mix aus Ballern, Erkunden, Platforming und Rätseln. Das Spieltempo sorgt dafür, dass ihr stets am Ball bleibt und auch die Kämpfe sind je nach Situation durchaus rasant und fordern ständiges Bewegen von euch. Lara greift dabei auf ein umfangreiches Arsenal zurück, von ihren bekannten Pistolen über Sturmgewehre bis hin zu Flammenwerfern. Mithilfe eines Speers kann sie nicht nur Feinde erledigen, sondern diesen ebenso in Wände werfen und so höhere Stellen erklimmen.

Laras Abenteuer erlebt ihr hier aus einer anderen Perspektive.

Ihr springt, weicht aus, nutzt euren Greifhaken, platziert Bomben (wovon sie einen unbegrenzten Vorrat hat) und seid quasi ständig in Bewegung. Anders gesagt: ein wirklich guter Gameplay-Loop, der euch an den Bildschirm fesselt und einen Level nach dem anderen absolvieren lässt, bis ihr die rund sieben Stunden lange Kampagne absolviert habt.

Genauso viel Spaß macht das im Couch-Koop-Modus, wobei das Spiel die Zahl der Feinde und Rätselelemente entsprechend anpasst, um es euch nicht zu leicht zu machen. Euer Mitspieler oder eure Mitspielerin schlüpft hier in die Rolle von Totec, der auf Laras Seite kämpft. Im Solo-Modus bekommt ihr von ihm nicht sehr viel zu sehen, im Koop-Modus trumpft er auf.

Mehr vom Gleichen, aber mit ein paar Problemen

Der Nachfolger Tempel des Osiris bietet im Grunde mehr vom Gleichen, verlagert das Geschehen von Maya-Tempeln aber nach Ägypten. Spielerisch müsst ihr euch nicht wirklich umgewöhnen, ihr habt weiterhin diesen gut funktionierenden Mix aus Ballern, Rätseln und Plattformabschnitten.

Es wird viel gekämpft in diesen Spielen.

Die größte Neuerung im zweiten Teil sind Truhen, die euch Loot bescheren, ob nun in Form von Edelsteinen, Ringen oder Amuletten. Ihr vermutet es vielleicht schon: sie verbessern Charaktere und liefern euch weitere Anreize, Gräber und andere Herausforderungen abseits des Hauptweges zu ergründen und zu verfolgen.

Das ist aber im Grunde der einzige echte spielerische Unterschied zwischen Teil eins und zwei. Insgesamt ist die Fortsetzung etwas kürzer und durchaus in rund fünf Stunden zu bewältigen. In puncto Spaßfaktor wirkt sich das allerdings nicht negativ aus und hier bereitet es ebenso mehr Freude, das Abenteuer mit anderen Mitspielern und Mitspielerinnen zu absolvieren – im Nachfolger sind sogar bis zu vier insgesamt möglich!

Leider hat Lara Croft und der Tempel des Osiris mit ein paar kleineren Problemen im Hinblick auf die Performance zu kämpfen. Es gibt leichte Einbrüche und man sieht, wie die Auflösung wechselt und alles dezent unschärfer wird, während das Spiel versucht, die Action auf dem Bildschirm in besonders anspruchsvollen Momenten flüssig darzustellen.

Aber es gibt auch einige Rätsel zu lösen.

Das geht nie bis ins Unspielbare, ist aber dennoch ein Punkt, an dem das für die Portierung verantwortliche Team von Feral Interactive noch einmal Hand anlegen sollte. Teil zwei fühlt sich dadurch einfach nicht so perfekt umgesetzt an wie der Vorgänger, was natürlich schade ist.

Außerdem solltet ihr bedenken, dass der Koop-Modus in beiden Spielen aufs lokale Spielen beschränkt es. Es gibt im Gegensatz zu den Originalen keinen Online-Koop-Modus. Aber Koop macht sowieso auf der Couch am meisten Spaß.

The Lara Croft Collection - Fazit

Trotz der leichten Probleme im zweiten Teil haben wir hier immer noch zwei hervorragende Twin-Stick-Shooter. Ich habe diese Spiele damals geliebt und tue es heute auch noch, weil sie einfach so wunderbar spielbar sind und einen tollen Mix aus Ballern, Rätseln und Platforming bieten. Ich wünschte, es hätte im Anschluss noch mehr davon gegeben. Vielleicht erbarmt sich ja in den nächsten Jahren noch einmal jemand, einen dritten Teil zu entwickeln. Wenn ihr diese Titel bisher ausgelassen habt, kann ich euch sie nur ans Herz legen. Und wer sie noch einmal spielen möchte – ob alleine oder mit anderen -, ist mit der Switch-Version trotz fehlendem Online-Koop-Modus gut bedient.

The Lara Croft Collection
PROCONTRA
  • Zwei unterhaltsame Tomb-Raider-Spiele in einem Paket
  • Großartiger Gameplay-Loop mit Kämpfen, Rätseln und Platforming
  • Beide Spiele sehen auch heute noch sehr gut aus und sind sehr gut spielbar
  • Gut funktionierender, spaßiger Koop-Modus
  • Sammelgegenstände, Herausforderungen und mehr sorgen für Wiederspielbarkeit
  • Leichte Performanceprobleme in Teil zwei
  • Kein Online-Koop-Modus

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