The Last of Us Part 2 läuft jetzt mit 60fps auf der PS5! Große Freude!
Digital Foundry mit der ersten Analyse des neuen PS5-Upgrades.
The Last of Us Part 2 hat endlich, elf Monate, nachdem Naughty Dog das epische Sequel auf PS4 und PS4 Pro veröffentlichte, sein lang erwartetes PS5-Upgrade bekommen. Das kostenlose Upgrade kommt in Form eines 299MB kleinen Patches und bringt als Version 1.08 automatisch die PS4-Version des Spiels auf Vordermann. PS5-User können das Spiel nun in 60 Bildern pro Sekunde erleben. Wir spielen den Patch bereits seit einer Woche, was es uns erlaubte, das Spiel ausgiebig aufs Neue zu testen.
Es ist eine interessante Veröffentlichung: The Last of Us Part 2 ist einer der technisch ambitioniertesten Titel für die PlayStation 4 und wir haben uns gefragt, wie diese Sorte Performance-Patch funktionieren würde. Ganz egal, was man von der Geschichte auch halten mag, die es erzählt, stellt es eine atemberaubende technische Leistung dar, die mit den Grenzen der ursprünglichen Plattform flirtet. Um die wunderschöne Grafik zu ermöglichen, war es notwendig, die Bildrate auf 30fps zu beschränken. Wir waren gespannt, wie es sich auf PS5 ohne diese Limitierung schlagen würde. Kann die PS5 wirklich feste 60fps liefern?
Dieses Update stellt durchaus eine veränderte Marschrichtung dar, wenn man sich anschaut, wie es in der letzten Generation lief. Da es auf der PS4 keine Abwärtskompatibilität zur PS3 gab, entwickelte Naughty Dog ein umfassendes Remaster für die neue Konsole und nutzte diese Fingerübung als Basis für die neue Engine. The Last of Us Remastered erscheint 13 Monate nach dem ursprünglichen Release und lieferte in erster Linie Bildraten- und Auflösungsvorteile. Eine Generation später sieht das anders aus. Schon auf der PS4 Pro bekam man eine höhere Auflösung, was bedeutete, dass die Bildrate im Grunde das letzte noch offene große Upgrade war, wenn man nicht die komplette Engine nochmal überarbeiten wollte.
Da dies kein kompletter Rerelease oder Remaster ist, lieferte Naughty Dog das, was auch für frühere First-Party-PS5-Spiele galt: God of War, Ratchet and Clank, Ghost of Tsushima und Days Gone gingen alle den gleichen Weg, lieferten PS4 Pro Grafik, aber mit unbegrenzter Bildrate, was 60fps-Gameplay erlaubt. Um das also klarzustellen: Alle anderen Dinge im Hinblick auf die Optik des Spiels - einschließlich der Auflösung - bleiben so wie auf der Pro. Das bedeutet, es ist immer noch ein Spiel in 2560x1440, das dank seines Temporal Anti-Aliasing toll aussieht. Alle anderen Details sind exakt wie auf der Pro. Verglichen mit den anderen Patches ist aber eine Sache anders: Obwohl 60fps jetzt die Standardeinstellung sind, erlaubt ein neuer Menüpunkt in den Optionen, das Spiel wieder auf 30fps zu stellen. [UPDATE: Es gibt Gerede über 'verbesserte Auflösung' im Bezug auf diesen Patch. Doch Sony hat uns gegenüber bestätigt, dass dies nur Teil der allgemeinen Features ist, die die PS5 PS4-Spielen mittels der Abwärtskompatibilität bescheren kann, mit dem TLOU2-Patch aber nichts zu tun hat. Das Spiel läuft tatsächlich in festen 1440p.]
In Bezug darauf, wie nah die PlayStation 5 an konstante 60fps herankommt - sagen wir einfach, dass es hier wenig Grund zur Sorge gibt. Ähnlich wie bei anderen First-Party-Titeln, die mittels "Back Compat Plus" laufen, ist die PS5 in der Lage, die Leistung der PS4 Pro nicht nur zu verdoppeln, sondern in vielen Fällen zu übertreffen. Wenn ich mir TLOU2 auf der Pro anschaue, können Szenen mit viel Wasser unter 30fps rutschen. Das war nie eine große Sache, da die Einbrüche nicht lange dauerten und nicht übermäßig ausgeprägt waren, aber sie waren da. Das deutet darauf hin, dass Naughty Dog in einigen Bereichen bis an die Grenzen gegangen ist und manchmal die Leistungsziele nicht ganz erreicht hat.
Auf der PlayStation 5 laufen dieselben Bereiche nun konstant mit 60 Bildern pro Sekunde, ohne auch nur den geringsten Hinweis auf irgendwelche Probleme. Und das ergibt Sinn. Die PS5 verfügt über die gleiche Anzahl an Recheneinheiten wie die PlayStation 4 Pro und kann in den GCN-Emulationsmodus zurückfallen, wodurch die architektonischen Vorteile von RDNA2 effektiv deaktiviert werden. Wenn die GPU auf Hochtouren läuft, liefert die PS5 fast die 2,5-fache Rechenleistung. Dies wird mit etwas mehr als der doppelten Speicherbandbreite gepaart und basierend auf den Ergebnissen, die hier und in anderen Back-Compat-Plus-Titeln von Sony zu sehen sind, ist das Endergebnis ein messbarer Leistungszuwachs von mehr als dem Zweifachen.
Zur Sicherheit habe ich auch eine Szene mit vielen Gegnern und Alpha-Effekten untersucht - hier waren es bereits stabile 30fps auf der PS4 Pro, aber die Anforderungen sind etwas anders. Es ist wohl eher ein Test der Speicherbandbreite als eine reine Rechenherausforderung, aber das Endergebnis ist dasselbe: konstante 60fps auf der PlayStation 5. Tatsächlich habe ich im Laufe des Spiels etwa acht Stunden Filmmaterial auf der PS5 aufgenommen. Egal wie komplex die Szene war, sie schien immer das Ziel zu treffen - mit einer Ausnahme.
Werft einen Blick auf den Screenshot unten. In dieser Kampfsequenz auf dem Dach eines verlassenen Wolkenkratzers, in einem bestimmten Bereich und bei der Bekämpfung von Gegnern, führt ein Performance-Einbruch auf der PlayStation 4 Pro auch zu einem kleinen, aber anhaltenden Absacken der Bildrate auf der PS5. Das ist die einzige wacklige Stelle, die ich auf der PS5 finden konnte. Es ist ein wenig rätselhaft, weil nicht ganz klar ist, was da los ist. Das ist eine coole Sequenz, aber sie ist sicherlich nicht so visuell anspruchsvoll wie viele andere Bereiche im Spiel, und sie ist auch nicht so groß im Umfang. Es ist einfach nur eine Baustelle, die in Nebel gehüllt ist. Das ist nicht mehr als eine akademische Erkenntnis, denn es scheint die einzige Sequenz zu sein, die sich nicht hartnäckig an die 60fps hält, und selbst dann tritt es nur an dieser speziellen Stelle auf.
Es ist also stabil, aber wie verbessert der 60fps-Patch das Erlebnis? Generell gilt: Egal, ob wir über Abwärtskompatibilität Plus, Patch-Upgrades, Eingriffe auf Systemebene wie den FPS-Boost oder direkte Portierungen von der letzten auf die aktuelle Generation sprechen, der Sprung von 30fps auf 60fps ist entscheidend, und das gilt im Hinblick auf das Spielerlebnis auch für The Last of Us Part 2. Vor allem das Zielen ist insgesamt viel reaktionsschneller geworden. Bei 30 Bildern pro Sekunde fühlt sich das Spiel standardmäßig etwas schwerfällig an, aber jetzt ist es extrem flott. Der einzige Kritikpunkt ist im Großen und Ganzen unbedeutend: Ich bin enttäuscht, dass die Verschlusszeit für die Bewegungsunschärfe nicht an die höhere Framerate angepasst zu sein scheint und dadurch etwas von dem cineastischen Flair verloren geht, das man bei 30fps bekommt. Die Lösung wäre ein Schieberegler für die Verschlusszeit im Optionsmenü gewesen, was allen Versionen des Spiels zugutekäme, da so sowohl Liebhaber als auch Hasser der Bewegungsunschärfe eine Einstellung finden könnten, die ihnen gefällt.
Ladezeiten? Bis zu einem gewissen Grad wurden sie verbessert, aber die relativ begrenzte Optimierung verdeutlicht, dass es sich hier um eine abwärtskompatible Version und nicht um eine native PlayStation-5-App handelt. Während des Spiels ist The Last of Us Part 2 im Grunde ein kontinuierliches, nahtloses Erlebnis - mit Streaming im Hintergrund, während ihr spielt, ohne Unterbrechungen beim Laden. Aber anfängliche Ladevorgänge lassen sich nicht ausblenden, und in einem Beispiel hier reduziert sich eine Wartezeit von 91 Sekunden auf der PS4 Pro auf 43 Sekunden auf der PS5 - etwas mehr als doppelt so schnell. Es ist schön, eine Verbesserung zu sehen, aber aufgrund der Struktur des Codes kann dieser nicht auf die PS5-Speicher-APIs auf niedrigerer Ebene zugreifen, die die SSD zu ihrer besten Leistung bringen.
Während der Aspekt der Ladezeiten nicht gerade spielverändernd ist, so ist es der Performance-Schub auf jeden Fall und seine Ankunft hat mir erlaubt, zurückzukehren und zu genießen, was Naughty Dog technisch erreicht hat und diese Gedanken mit euch im Video oben zu teilen. Schon bei der Veröffentlichung des Spiels war Naughty Dog sehr darauf bedacht, keine Spoiler zu veröffentlichen, und die Embargos für Rezensionen schränkten die Inhalte ein, über die wir berichten konnten. Es gab eine Menge interessanter und auffälliger Sequenzen, über die wir nicht sprechen durften - aber jetzt können wir es. Neben dem Testen des PS5-Patches dient die heutige Berichterstattung auch dazu, unsere ursprüngliche technische Analyse in gewisser Weise zu vervollständigen. Letztendlich läuft The Last of Us Part 2 mit dem Upgrade für PS5 flüssiger als je zuvor und ich habe es genossen, es noch einmal zu spielen - mit einem Frame-Rate-Boost kann man einfach nichts falsch machen und das Spiel von Naughty Dog sieht und fühlt sich besser an als je zuvor.