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THQ macht 240 Millionen Dollar Verlust und lässt Devil's Third fallen

Vertreibt das neue Itagaki-Spiel nicht mehr, dramatische Veränderungen im Unternehmen.

Die aktuellen Geschäftszahlen für THQ sehen alles andere als rosig aus. Im vierten Quartal seines Geschäftsjahres, das am 31. März endete, stieg der Umsatz des Publishers zwar von 124,2 Millionen Dollar auf 184,2 Millionen, aber ebenso kletterten auch die Verluste von 44,1 Millionen Dollar auf 53,2 Millionen.

Auch im Gesamtjahr verzeichnete man eine Umsatzsteigerung von 665,3 Millionen Dollar auf 830,8 Millionen, allerdings legten hier ebenfalls die Verluste zu. Diese stiegen auf 239,9 Millionen Dollar, 2011 waren es 136,1 Millionen.

Was den Umsatz im digitalen Bereich anbelangt, konnte der Publisher um 44 Prozent zulegen (18 Millionen Dollar), wie GamesIndustry berichtet.

Saints Row: The Third wurde mittlerweile mehr als 4,25 Millionen Mal ausgeliefert, wodurch das Franchise insgesamt nun auf über 11 Millionen Einheiten kommt. Von WWE 12 wurden seit November 2,2 Millionen Stück ausgeliefert, von UFC Undisputed 3 seit Februar 1,4 Millionen.

In diesem Geschäftsjahr will der Publisher seine Hardware- und Softwareentwicklung für das verlustreiche uDraw GameTablet einstellen und den verbleibenden Lagerbestand verkaufen. Ebenso erscheinen wichtige Titel wie Darksiders 2, die Standalone-Erweiterung Enter the Dominatrix für Saints Row: The Third, Company of Heroes 2, Metro: Last Light, South Park: The Game und der jährliche WWE-Titel.

Darüber hinaus gab man bekannt, Tomonobu Itagakis neues Spiel Devil's Third nicht mehr zu vertreiben. Das Projekt entspreche nicht mehr länger den internen Rentabilitätsansprüchen. Laut CEO Brian Farrell befindet man sich in Gesprächen mit anderen Publishern, damit das Spiel doch noch veröffentlicht werden kann.

Im Zuge der Restrukturierung von THQ mache die Investition, die man in das Spiel stecken würde, im Vergleich mit anderen Titeln im THQ-Lineup einfach keinen Sinn. Devil's Third steht also erst mal vor einer ungewissen Zukunft.

In jedem Fall befinde sich THQ in einer "dramatisch" anderen Situation als noch vor sechs Monaten, sagt Farrell.

"Wir sind nun ein Unternehmen, dass sich völlig auf die Erschaffung hochqualitativer und stark gefragter Core-Franchises konzentriert, die über mehrere Wege mit den Kunden verbunden und so entworfen sind, dass ein beträchtlicher Teil es Umsatzes durch digitale Kanäle zustande kommt", erklärt er.

Für Darksiders 2 gibt es laut Farrell beispielsweise schon fünfmal mehr Vorbestellungen als zum gleichen Zeitpunkt beim Vorgänger. Auch sollte das Spiel, das doppelt so umfangreich sei wie Teil 1, von der Veröffentlichung im August mehr profitieren können und man verdoppelt hier seine Investitionen ins Marketing.

Vorbild für das Unternehmen dürfte wohl Saints Row: The Third sein, das alleine einen digitalen Umsatz von 10 Millionen Dollar generiert hat - ein neuer Rekord für das Unternehmen. Farrell rechnet damit, dass Company of Heroes 2 das nochmal überbieten wird.

"Wir haben die Absicht, es auf Steam und über andere Plattformen zu veröffentlichen", erklärt er. "Das Spiel hat die vermutlich ambitionierteste digitale Post-Launch-Strategie der kommenden Jahre."

Und um das Interesse der Kunden aufrechtzuerhalten, wird man wohl ähnlich wie Activision bei Call of Duty weiter auf DLC setzen. Enter the Dominatrix für Saints Row: The Third nannte man als Beispiel dafür.

Auch für Metro: Last Light plant man einen "beträchtlichen digitalen Umsatz", sowohl von Download-Verkäufen des Spiels als auch von einer Content-Strategie nach dem Launch.

Alles in allem zeigt sich Farrell zuverischtlich, auch wegen des South-Park-RPGs von Obsidian, dem neuen Spiel von Patrice Desilets, dem Spiel von Guillermo del Toro, WWE, Homefront 2 und anderen.

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