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THQ: SEGA übernimmt Relic, Koch Media Volition und Metro

Update 6: Take-Two übernimmt WWE-Lizenz.

Update 6 (14.02.2013): Take-Two wird die WWE-Lizenz von THQ übernehmen und künftig die von Yuke entwickelten WWE-Spiele vertreiben.

Das sind auch gute Nachrichten für THQ selbst, denn so entgeht das Unternehmen Schadensersatzforderungen, die sich aus der Kündigung der Lizenzverträge mit der WWE ergeben hätten, wie Bloomberg berichtet.

Demnach habe die WWE zugestimmt, auf Forderungen gegenüber THQ in Höhe von ca. 45 Millionen Dollar und die bis 2017 fällig gewesenen Lizenzkosten in Höhe von jährlich rund 7,5 Millionen Dollar zu verzichten. Letztlich muss THQ nur 650.000 Dollar an die WWE zahlen - für Spiele, die verkauft wurden, während das Unternehmen unter Gläubigerschutz stammt.

Darüber hinaus gibt THQ 14 Prozent der Aktienanteile, die man von Yuke besitzt, an das japanische Entwicklerstudio zurück. Das entspreche einem Wert von rund 4,5 Millionen Dollar, wofür Yuke im Gegenzug auf frühere Forderungen in Höhe von 15 bis 20 Millionen Dollar gegenüber THQ verzichtet. Ebenso erhält man eine weitere Zahlung in Höhe von 250.000 Dollar von THQ.

„Wir können bestätigen, dass wir eine Vereinbarung zum Vertrieb der WWE-Videospiele getroffen haben, die von Yuke entwickelt werden“, gab der Publisher gegenüber Polygon an.

Ein Gericht müsse dem Ganzen zwar noch zustimmen, aber man rechnet damit, dass das schnell passieren werde.

Update 5: Im Rahmen der Versteigerung der THQ-Assets hatte Entwickler Turtle Rock zwar selbst auch 250.000 Dollar für die Rechte am bislang nicht öffentlich vorgestellten Projekt Evolve geboten, wurde aber mit 11 Millionen Dollar von Publisher Take-Two deutlich überboten.

Für die Entwickler ist das aber kein großes Problem. Ganz im Gegenteil: Man befinde sich dadurch in einer „fantastischen“ Position.

„Offensichtlich sind wir sehr traurig darüber, dass THQ aufgelöst wird, aber wir hatten eine wirklich tolle Zusammenarbeit mit ihnen. Unabhängig davon, mit wem wir nun zusammenarbeiten, haben wir gehofft, dass THQ aus dieser ganzen Situation intakt hervorgeht und die Chance bekommt, die Wende zu schaffen“, erklärt Turtle Rocks Mitgründer Phil Robb gegenüber VentureBeat.

“Ob wir enttäuscht waren, dass wir überboten wurden? Verdammt, nein“, fügt er hinzu. „Aus unserer Perspektive gesehen befinden wir uns nun in einer fantastischen Position. Wir sind absolut begeistert davon, mit 2K weitermachen zu können. Ehrlich gesagt scharren wir schon mit den Hufen und wollen die Spieler wissen lassen, woran wir arbeiten. Hier bei Turtle Rock entsteht etwas wirklich Besonderes und wir freuen uns schon auf den Tag, an dem wir euch all das zeigen können.“

"Ob wir enttäuscht waren, dass wir überboten wurden? Verdammt, nein."

Phil Robb

Update 4: Crytek hat sich nun auch zu seinem Projekt Homefront 2 geäußert, an dem man nach der Übernahme der Homefront-Lizenz von THQ weiterhin arbeitet.

„Im Hinblick auf die Entwicklung des Spiels hat sich nichts geändert“, versichert man. „Wir freuen uns darauf, das fertige Produkt den Spielern in die Hände zu geben.“

„Unsere Zusammenarbeit mit THQ war immer positiv und wir möchten ihnen für all ihre Unterstützung in den letzten zwei Jahren danken und außerdem unser Mitgefühl für diejenigen ausdrücken, die von den jüngsten Ereignissen im Unternehmen betroffen sind.“

„Vom ersten Tag von wollte das Team von Homefront 2 ein Spiel erschaffen, das die Serie zu neuen Höhen führt und das Maß an Qualität und Innovationen bietet, die man mit Crytek verbindet“, sagt Cryteks Nick Button-Brown.

"Im Hinblick auf die Entwicklung des Spiels hat sich nichts geändert."

Nick Button-Brown

Update 3: THQ-Präsident Jason Rubin zufolge sollen die verbleibenden Assets des Publishers - darunter auch Spielemarken, die nicht Teil des bisherigen Verkaufs waren - in den „kommenden Wochen“ verkauft werden.

Wie Rubin im Gespräch mit Game Informer angab, ist das Ganze „ein separater Prozess“.

Verantwortlich für den Niedergang von THQ ist laut Rubin auch die derzeitige Marktsituation: „Ich glaube, dass Publisher und Entwickler in naher Zukunft durch die digitale Distribution und alternative Geschäftsmodelle mehr Geld zurückbekommen“, sagt er. „Basierend auf dieses Veränderungen wäre THQ in ein paar Jahren in der Lage zu überleben und größere Publisher werden noch profitabler sein. Die kommenden Jahre des Übergangs werden eine unglaubliche Herausforderung für alle AAA-Unternehmen darstellen.“

Weiterhin solle man von den jetzt für Marken und Studios gezahlten Summen nicht auf ihren Gesamtwert schließen. Wer die „Qualität der Produkte anhand ihres Preises beurteilt, tut sich selbst keinen Gefallen.“

Sehr bedauerlich findet er die Tatsache, dass Vigil bis jetzt nicht aufgekauft wurde. Sofern er nicht vom Mitbieten ausgeschlossen worden wäre, hätte Rubin selbst sein Scheckbuch gezückt, wie er angibt.

Update 2: Das Insolvenzgericht hat nach Angaben von THQ den Verkauf der THQ-Assets nun auch formell bewilligt, nachdem die Sitzung gestern noch vertagt wurde.

Durch die Auktion der Assets erhält der Publisher rund 72 Millionen Dollar, wodurch man den Wert des Unternehmens derzeit auf rund 100 Millionen schätzt - hinzu kommen noch weitere Assets und Marken, die nicht Teil des Verkaufs waren.

Update: Koch Media hat heute ein Statement zur Übernahme veröffentlicht. Demnach verfügt man nun über die "gewerblichen Schutz- und Urheberrechte" der Marken Metro und Saints Row, ebenso hat man Volition übernommen.

"Deep Silver wird die weitere Entwicklung und das Marketing für die Saints Row- und Metro-Franchises leiten", heißt es. "Koch Media und Deep Silver werden die weiteren Pläne für die beiden Franchises in den nächsten Monaten bekannt geben."

Ob sich am bislang geplanten Veröffentlichungstermin von Metro: Last Light (12. März) etwas ändern wird, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, so Koch Media auf Nachfrage von Eurogamer.de.

Originalmeldung: Heute wurden wie angekündigt die Assets von Publisher THQ versteigert und nun liegen auch die ersten Resultate vor.

Wie aus einem Brief von THQ-CEO Jason Rubin an die Mitarbeiter des Unternehmens hervorgeht (via Kotaku), hat sich SEGA das Entwicklerstudio Relic gesichert.

Koch Media übernimmt unterdessen Saints-Row-Entwickler Volition sowie das Projekt Metro: Last Light. Die Homefront-Lizenz geht an Crytek, Take-Two bekommt das Turtle-Rock-Projekt Evolve und South Park sowie THQ Montreal wechseln zu Ubisoft - Patrice Désilets kehrt also zu seinem früheren Arbeitgeber zurück.

Das Entwicklerstudio Vigil und andere Assets bleiben weiterhin ein Teil des Insolvenzverfahrens. Laut Rubin will man aber alles dafür tun, um noch etwaige Käufer zu finden.

DD Investing zufolge wurde Relic für 26 Millionen US-Dollar verkauft, Volition brachte 22,3 Millionen ein. Es folgen Evolve mit 11 Millionen, Metro mit 5,8 Millionen, South Park mit 3,2 Millionen, THQ Montreal mit 2,5 Millionen und Homefront mit 500.000 Dollar.

Kotaku hat die genauen Zahlen und Infos zu den Gewinnern und den nächsthöchsten Geboten:

  • Relic - Gewinner: SEGA (26,6 Millionen Dollar) - nächsthöchstes Gebot: ZeniMax Media (26,3 Millionen)
  • THQ Montreal - Gewinner: Ubisoft (2,5 Millionen) - nächsthöchstes Gebot: Keins
  • Evolve - Gewinner: Take-Two (10,8 Millionen) - nächsthöchstes Gebot: Turtle Rock Studios (250.000 Dollar)
  • Volition - Gewinner: Koch Media (22,3 Millionen) - nächsthöchstes Gebot: Ubisoft (5,4 Millionen)
  • Homefront - Gewinner: Crytek (544.218 Dollar) - nächsthöchstes Gebot: Keins
  • Metro - Gewinner: Koch Media (5,8 Millionen) - nächsthöchstes Gebot: Ubisoft (5,1 Millionen)
  • South Park - Gewinner: Ubisoft (3,2 Millionen) - nächsthöchstes Gebot: Keins

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Benjamin Jakobs Avatar
Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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