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Thronefall: Minimalistisch, kurzweilig und eine echte Herausforderung

Die Nacht ist euer Feind.

Millionen über Millionen fließen heutzutage in die Entwicklung von Videospielen, vieles davon dient auch dazu, die Grafik weiter voranzutreiben. Aber das braucht es nicht immer, erst recht nicht im Indie-Bereich. Auf rein technischer Ebene kann GrizzlyGames' Thronefall nicht mit dem Triple-A-Bereich mithalten, aber das will es auch nicht. Und das muss es nicht. Es sieht minimalistisch, aber gleichzeitig charmant und schick aus. Zugleich kann es eine harte Nuss sein, die es zu knacken gilt.

Der Titel befindet sich derzeit im Early Access und sagen wir es mal so: Nach dem Tutorial-Level seid ihr zwar schlauer, aber das bedeutet mitnichten, dass ihr das, was noch auf euch zukommt, gut bewältigen könnt. Ob ihr steht oder fallt, hängt nämlich maßgeblich von euren Entscheidungen ab. Aber was ist Thronefall eigentlich genau?

Bauen und beschützen in Thronefall

Im Kern beschäftigt sich Thronefall mit dem Aufbau eines Königreichs. Und ihr spielt eine einzelne Figur, den Herrscher selbst. Was das anbelangt, kombiniert Thronefall Elemente aus Städtebauspielen, Tower Defense sowie Hack and Slay miteinander. Euer Herrscher ist nicht nur Baumeister, ihr könnt auch in Kämpfe eingreifen. Und das müsst ihr auch, wenn ihr das, was ihr tagsüber aufgebaut habt, in der Nacht verteidigt. Wann die Nacht beginnt, bestimmt ihr übrigens selbst, es herrscht kein Zeitdruck.

Hält die Verteidigung? Immer eine spannende Frage.

Grundsätzlich bietet euch Thronefall gerade zu Beginn mehr Möglichkeiten als ihr überhaupt nutzen könnt. Zumindest dann, wenn ihr es nicht geschickt anstellt. Ihr habt bestimmte Punkte, an denen ihr Gebäude errichten könnt. Wälle halten Feinde kurzzeitig auf, Türme beschießen sie aus der Distanz. Häuser und Minen sorgen für mehr Goldnachschub, verschiedene Kasernen rekrutieren unterschiedliche Einheitentypen, die bei der Verteidigung autonom agieren. Da gibt es dann mehrere Variationen, ebenso bei den Gebäuden. Eure Mühle kann mehr Gold produzieren als normalerweise. Oder sie explodiert, wenn sie von Angreifern zerstört wird, und reißt die Invasoren gleich mit ins Verderben.

Das sind kleine Entscheidungen, die ihr am Tag trefft und die sich in der Nacht entscheidend auswirken können. Setzt ihr mehr auf Nahkämpfer? Oder auf Fernkämpfer? Oder vertraut ihr doch mehr auf starke Wälle und Türme als Schutz? Ihr könnt auch eure Festung aufrüsten und schaltet so mögliche Upgrades frei. Die können dann eben mehr Gold produzieren, mehr Einheiten, sind stärker oder bieten andere Vorteile. Klingt auf den ersten Blick einfach, aber wie gesagt, ein paar falsche Entscheidungen an den falschen Stellen können schon das Ende in der Nacht bedeuten.

Der Feind kommt in der Nacht.

Viele Kombinationen, viele Möglichkeiten

Ein kleiner Vorteil ist, dass ihr tagsüber anhand von Symbolen seht, was euch nachts erwartet – und aus welcher Richtung die Angreifer kommen. Das verschafft euch die Gelegenheit zur Vorbereitung, aber ihr könnt euch zugleich nicht darauf verlassen, immer die gleiche Menge an Gold zu bekommen. Zerstörte Gebäude und dergleichen werden zwar wieder aufgebaut, aber das kostet natürlich auch. Im schlimmsten Fall geht viel von eurem Einkommen dafür drauf und ihr habt langfristig ein Problem.

Erst recht in späteren Abschnitten, wenn neue, stärkere Feindtypen hinzukommen. Ihr könnt es auch immer und immer wieder versuchen, die Runden sind nie ausufernd lang und recht kurzweilig. Darin liegt einer der Reize des Spiels. Obendrein schaltet ihr verschiedene Perks frei, die ihr einsetzen könnt, ebenso weitere Waffen für euren Herrscher. Mutatoren lassen sich aktivieren, die es zwar noch schwieriger, aber gleichzeitig lohnenswerter machen. Anders gesagt: Es ist einiges an Wiederspielwert vorhanden und ihr könnt nach Lust und Laune mit den Möglichkeiten herumexperimentieren. Nicht nur anhand dieser Vielzahl an möglichen Kombinationen, ihr werdet auch mit Punkten bewertet und geht somit auf Highscorejagd. Und wenn ihr dabei in der zweiten Nacht bereits scheitert, wisst ihr, dass ihr definitiv etwas falsch gemacht habt.

Bekommt ihr ausreichend Gold, könnt ihr Gebäude verbessern.

Und wenn es mal richtig gut läuft, nicht nur ordentliche Mengen an neuem Gold reinkommen, das ihr in die Stärkung eurer Verteidigung und Wirtschaft investiert, sondern ihr auch wenig Probleme mit euren Feinden habt, dann fühlt ihr euch richtig gut dabei. Weil ihr wisst, dass ihr just in diesem Moment alles richtig gemacht habt. Und umgekehrt merkt ihr normalerweise recht schnell, wenn es falsch läuft und ihr vielleicht besser frühzeitig neu startet oder andere Perks wählt. Das ist das Schöne an diesem Spiel. Es lässt euch experimentieren, es kann durchaus knackig sein. Aber es belohnt euch auch mit einem tollen Gefühl in den richtigen Momenten. Und das für wenig Geld im Early Access. Schaut doch mal rein!

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