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Titan Army P2510S ist günstig und gut bestückt, aber die Sache hat auch einen Haken

Billigplastik statt Titan.

Ein Monitor, bei dem die inneren Werte zählen. Der Titan Army P2510S bietet starke Werte und schöne, schnelle Bilder. Bei der Verarbeitung wurde jedoch eindeutig gespart.

Ich bin hin- und hergerissen. Der Titan Army P2510S bietet auf dem Papier wahnsinnige Werte für einen niedrigen Preis. Von 240 Hz über HDR bis hin zu QHD-Auflösung bietet der Bildschirm vieles, was das Gamer-Herz begehrt. Als ich ihn aber das erste Mal in der Hand hielt, dachte ich "Oha, das kann ja was werden". Der günstige Preis kommt nicht irgendwoher. Es gibt eine Sache, bei der Titan Army ganz besonders viel gespart hat. Ingame merkt ihr davon aber nicht viel. Aber ich spanne euch mal nicht weiter auf die Folter.

Der Titan Army P2510S - Außen pfui, innen hui!

Auf dem Papier steckt viel in diesem Esports-Monitor. Die Größe ist mir 24,5 Zoll ein klein wenig größer als herkömmliche 24-Zoll-Monitore. Das gibt euch natürlich ein wenig mehr Bildschirmfläche, ohne dabei die Vorteile der 24-Zöller zu verlieren. Er passt ganz einfach auf den Schreibtisch und ich hatte keine Probleme, ihn zusammen mit einem zweiten 24-Zoll-Monitor zu benutzen. Für ein perfekt symmetrisches Set-Up solltet ihr euch ohnehin zwei gleiche Bildschirme kaufen.

Titan Army P2510S im Test

Besonders heraussticht der Titan Army P2510S aber mit seiner Auflösung. Zu den ohnehin ungewöhnlichen 24,5 Zoll kommt eine 2K-Auflösung mit 2560×1440 Pixeln. Das ergibt eine deutlich höhere Pixeldichte im Vergleich zu vielen anderen Monitoren in dieser Preis- und Größenklasse, was sich in einem klaren, scharfen und sauberen Bild bemerkbar macht. Nichts ist körnig oder verwaschen und auch Farbe, Schwarzwerte und Kontraste enttäuschen im Eizo-Test und in der Praxis nicht. Der Blickwinkel könnte ein wenig besser sein, ich musste mich allerdings auch ein wenig verrenken, um einen Unterschied zu erkennen. Im Alltag wird das wohl kein Problem darstellen. Zwei kleine Pixelfehler konnte ich im Test finden und beim Grau ließen sich etwas dunklere Stellen an den äußeren Enden des Monitors erkennen. Die dunklen stellen waren jedoch sehr schwer zu erkennen und können auch mit der Beleuchtung in meinem Zimmer zusammenhängen. Der Rest sah optimal aus.

Die Farben sehen nicht zuletzt dank HDR 10 sehr knackig aus. In Remnant 2 hat mich der große, rote Stein in Ward 13 mit einer intensiven Farbe angestrahlt. Habe ich das Spiel rüber auf den alten Monitor gezogen, war das Rot deutlich kraftloser und blasser. Bei einem Farbraum von 95% DCI-P3 wundert mich das aber nicht. Zudem werden helle und dunkle Szenen gut dargestellt. Ich habe bisher keine ausgebrannten Stellen erlebt und auch sehr düstere Orte wurden nie in ein bloßes Schwarz getaucht. Schatten finden wir also auch dort, wo die Sonne eher weniger scheint. Die Helligkeitsoptionen sind mehr als ausreichend, auf der höchsten Stufe brennen mir bei hellen Szenen die Augen, zum Glück gibt es einen Augenschonmodus! Der wurde bei mir viel genutzt.

Mit 240 Hz bietet der Titan Army P2510S eine extrem hohe Bildwiederholrate, die bestens für Esport-Titel wie Valorant, Apex Legends und andere Shooter geeignet ist. Es muss dabei erwähnt werden, dass die hohe Bildwiederholrate nur per Display Port erreicht werden kann. Selbstverständlich habe ich einige Runden in den beiden genannten Spielen gedreht und bin vom flüssigen Gameplay begeistert, den der Monitor bietet. Kein merkbares Ruckeln oder Stottern in Sicht und das Bewegen des Fadenkreuzes hat sich angefühlt, wie ein Messer, das durch Butter gleitet. Reagiert hat der Monitor auch schnell auf alle Eingaben. Adaptive Sync und Flicker Free unterstützen das Ganze.

Für 289,99 ist das schon ein wirklich rundes und solides Gesamtpaket - zumindest wenn es nach den inneren Werten geht. Von außen betrachtet sieht das alles schon ganz anders aus. Direkt beim Auspacken des Bildschirms fiel mir die billige Verarbeitung des Ständers auf. Er ist unglaublich leicht, fühlt sich kein Stück wertig an und bietet exakt eine Funktion - ihr könnt den Bildschirm ein wenig neigen. Durch die sehr wackelige Haltung zittert der Monitor nach jeder kleinsten Berührung sekundenlang. Man könnte meinen, er ist extrem schüchtern. Für knapp 300 Euro darf man hier schon mehr erwarten, als die Lösung, die Titan Army exakt auch so beim 90-Dollar-Gerät in ihrem Shop anbietet.

Der Aufbau war dafür sehr simpel, das Ergebnis aber enttäuschend. Keine Höhenverstellung, keine schöne Optik, und auch der Rahmen des Bildschirms ist nicht überall glatt verarbeitet. Aber es gibt einen kleinen roten Haken auf der Rückseite für das Kabelmanagement. Klar, alles hält und funktioniert, aber ohne separaten Bildschirmhalter mit VESA 100 könnte ich hier aus ergonomischer Sicht nicht glücklich werden.

Das Logo von Titan Army in der unteren Mitte des Rahmens sticht mit einem auffälligen Grün ins Auge, das hätte etwas dezenter sein können. Auch die Knöpfe zum Bedienen des Menüs haben mich nicht überzeugt. Fünf Buttons sind unten auf der rechten Seite versteckt und unbeschriftet. Ganz rechts ist der Power-Knopf, danach beginnt aber das Raten. Was ist der Menü-Knopf? Mit welchem Button gehe ich nach links, rechts, oben oder unten? Selbst nach Tagen konnte ich es mir nicht merken und habe mich oft verdrückt. Dafür war das Menü selbst intuitiv und aufgeräumt.


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Der Titan Army P2510S im Test - Fazit

Für weniger als 300 Euro erhaltet ihr hier wirklich ein gutes Gesamtpaket. Wer viel Wert auf innere Werte legt, wird nicht enttäuscht. 240 Hz, HDR 10 und 2K-Auflösung sind auf 24,5 Zoll gute Argumente. Die Farben sind knackig und die Bewegungen flüssig. Schaut man sich den Bildschirm von außen an, findet man den Haken. Wem Verarbeitung und Ergonomie wichtig sind, sollte hier zweimal überlegen. Oder dreimal. Alternativ kann eine VESA-Halterung Abhilfe schaffen. Der Ständer allein ist klein, bietet kaum Funktionen und ist so leicht, dass der Monitor bei jeder Berührung wackelt. Da geht mehr. Jedoch überwiegen die Vorteile des Bildschirms, besonders wenn man sich die Preis-Leistung mal genauer anschaut.

Titan Army P2510S Test
PROCONTRA
  • Gute Farben und Kontraste
  • 24,5 Zoll und 2K-Auflösung ist eine seltene Kombo
  • Viele Funktionen
  • Schnelle Bilder, perfekt für Esports
  • Verarbeitung ist nicht gut
  • Ständer instabil
  • Menü durch Platzierung der Knöpfe schwerer zu bedienen

Technische Daten Titan Army P2510S

  • Größe: 24,5 Zoll
  • Panel-Typ: Fast IPS
  • Auflösung: 2560x1440
  • Bildwiederholrate: 240 Hz
  • Reaktionszeit: 1ms
  • Farben: 95% DCI, 125% sRGB
  • Kontrast: 1000:1
  • Helligkeit: 300 Nits
  • Anschlüsse: 2x HDMI, 2x DP1.4, 1x Audio
  • Energie: Max 52 Watt

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Melanie Weißmann Avatar
Melanie Weißmann: Melanie ist online am PC zu finden. Neben Multiplayern und Meer mag sie Alliterationen und dumme Wortspiele. Gelegentliches Lego-Bauen hilft ihr beim Abschalten.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

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