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Tom Clancy's H.A.W.X.

E.R.S.T.K.L.A.S.S.I.G.

Natürlich gibt es auch eine Tom Clancy'sche-Story, die bei H.A.W.X. (übrigens: D.ä.m.l.i.c.h.e.r. N.a.m.e.) mal wieder besonders kreativ ausgefallen ist. Ihr schlüpft in die Rolle eines Piloten, der im Jahre 2012 eine eigene Privatarmee aufstellt. Die omnipräsenten Private Military Corporations bedrohen nämlich, mal wieder, den Weltfrieden und Ihr müsst, mal wieder, Feuerwehr spielen. Sehr banal, sehr Tom Clancy, aber immerhin einigermaßen glaubwürdig und zumindest technologisch sehr stimmig.

Passend zum Szenario geht es über realen Orten zur Sache. In der Demo-Mission müsst Ihr zum Beispiel Rio vor Angriffen beschützen. Erst erledigt Ihr ein paar Bomber, schnappt Euch dann ein paar Landungsboote, nur um am Ende ein paar Flieger-Assen gegenüber zu stehen. Neben kurzen Zwischensequenzen in der Spielgrafik gibt es auch immer wieder Videoeinblendungen, die das Geschehen voran treiben. Alles schon mal gesehen, gehört und gespielt. Doch was H.A.W.X. bei der Grafik auffährt, schlägt selbst Klassen-Primus Ace Combat 6 mit Links.

Tolle Flugzeugmodelle und hübsche Wolken finden sich auch bei der Konkurrenz. Was die Rumänen aber bei der Bodendarstellung auf den Bildschirm zaubern, verschlägt einem wirklich die Sprache. Selbst in niedriger Flughöhe wirken die Texturen plastisch, protzen die Städte mit Hunderten Gebäuden und Details wie die Meeres-Brandung sind erkennbar. Man bekommt das Gefühl, gleich landen und einen Spaziergang durch Downtown Rio genießen zu können.

Fire and Forget

Erstklassig auch die Effekte: H.A.W.X. bietet alles, was das Flieger-Herz begehrt. Glaubhaftes Wasser, nachvollziehbare Abgasstreifen und satte Explosionen runden den einmaligen Ersteindruck ab. Ubisoft Bukarest hat der kompletten Blazing Angels-Engine einer Frischzellenkur unterzogen und diesmal echte Next Generation Grafik abgeliefert.

Beim Thema Multiplayer und der Sprachsteuerung wurde der anwesende Entwickler einsilbig. Er konnte nur so viel verraten: Es wird Coop-Missionen und Deathmatch-Gefechte geben. Auch diverse Team-Varianten werden vermutlich eingebaut, sodass Ihr Euch wie bei Ace Combat 6 gewaltige Stellungsgefechte um Basen und Fabriken liefern könnt. Da es sich bei H.A.W.X. um einen Tom Clancy-Titel handelt, liegt der Verdacht nahe, dass es einen ähnlichen konsistenten Online-Modus und auch eine ähnliche Sprachsteuerung wie bei Endwar geben wird.

Harter Dogfight über malerischer Bucht.

Darauf angesprochen gab es allerdings nur ein knappes „Kein Kommentar“. Mein persönlicher Wunsch: Eine direkte Verknüpfung mit dem Theatre of War-Modus von Endwar, in dem die Luftüberlegenheit per H.A.W.X.-Missionen ausgespielt wird.

H.A.W.X. war für mich eine der großen Überraschungen der Ubidays. Gerade von Ubisoft Bukarest hätte ich nicht erwartet, dass sie mein heißgeliebtes Ace Combat 6 ernsthaft gefährden könnten. Nach den eher mittelmäßigen Zweiter Weltkriegs Action-Flugsimulatoren Blazing Angels 1 und 2 schienen sie solch einer großen Lizenz nicht gewachsen zu sein. Und die etwas unkoordinierte Präsentation während der Pressekonferenz bestätigte zunächst diesen Verdacht. Als ich jedoch selbst Hand anlegen durfte, änderte sich schlagartig meine Meinung. Frische Ideen, eine einmalige Grafik und eine glaubwürdige Geschichte liefern genug Eigenständigkeit, um nicht als simples Plagiat zu gelten.

Vor allem die sagenumwobene Schubvektorsteuerung klappt in der neuen Außenperspektive hervorragend. Natürlich gab es zu wenig zu sehen, um eine finale Einschätzung abzugeben. Aber wenn die Kampagne das Niveau des Demo-Levels hält, erwartet Euch ein erstklassiger Action-Flugsimulator, der dank Thrustmaster-Unterstützung vielleicht sogar mit einem eigenen Joystick gesegnet wird. Da es diesmal sogar eine PC-Version geben wird, solltet Ihr schon mal Euren alten Sidewinder-Joystick abstauben. Im Herbst geht es endlich mal wieder in einen spannenden Luftkampf.

Tom Clancy's H.A.W.X. erscheint im September 2008 für PC, Xbox 360 und Playstation 3.

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