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TrackMania 2: Stadium, TrackMania 2: Valley - Test

Der perfekte Einstieg für Neulinge und unerklärliche Preisunterschiede.

TrackMania 2: Stadium

TrackMania war schon immer ein ganz spezielles Rennspiel. Es ist darauf ausgelegt, dass die Spieler Perfektion anstreben, auf jedem Kurs die Bronze-, Silber- und Goldmedaillen holen, die Zeit des Autors knacken und auch in den Leaderboards untereinander versuchen, sich noch um das entscheidende Hundertstel zu unterbieten. Es ist ein Wettkampf, der süchtig machen kann. Manchmal frustriert er zwar auch ein wenig, wenn man nach einer nahezu perfekten Runde noch einen dummen Fehler begeht und dann in mehreren Anläufen erneut scheitert. Aber man wagt immer wieder einen neuen Anlauf. Und wieder. Und wieder.

Perfekt für Einsteiger

Man mag es kaum glauben, aber es ist schon wieder fast zwei Jahre her, seit TrackMania 2: Canyon erschien. Der erste von insgesamt drei geplanten Teilen. Stadium ist die goldene Mitte, bringt die beliebte Stadion-Umgebung zurück und ist gleichzeitig perfekt für Einsteiger. Während für Canyon nämlich nach wie vor 19,99 Euro fällig sind, müsst ihr für Stadium gerade mal 9,99 Euro ausgeben - und ihr braucht Canyon nicht, um es spielen zu können. Für diesen Zehner bekommt ihr im Gegenzug sehr viel, nämlich das gleiche unkomplizierte Gameplay und all die Features, die auch in Canyon am Werk sind - wenn auch nicht dessen Inhalte.

Und das alles ist relativ unkompliziert. Einfach starten und mit ein paar Klicks befindet ihr euch schon auf der Rennstrecke. Keine Setups, keine Wagenauswahl, keine Gegner, mit denen ihr zusammenstoßen könntet. Überhaupt nichts, das irgendwie ablenkt. Hier geht es alleine um euch und die Zeiten. Um euren Wagen unter Kontrolle zu halten, braucht ihr auch nicht mehr als die vier Pfeiltasten. Gas geben, bremsen, lenken. Fertig. Was so simpel klingt, braucht aber wirklich Feingefühl und Geduld, bis ihr es endgültig gemeistert habt. Wie nehmt ihr diese Kurve nun am besten? Wie viel Gas gebt ihr beim Sprung? Kleinste Entscheidungen können eure Zeit entweder ruinieren oder euch womöglich ganz nach oben befördern. Doch um auf einer Strecke gleich im ersten Anlauf die Bestzeit abzuliefern, müsst ihr schon sehr viel Glück haben.

Jedes Fahrzeug steuert sich unterschiedlich.

Beschränkt sich auf das Wesentliche

Da Stadium ein Teil des TrackMania-2-Gesamtpakets ist, solltet ihr hierbei auch keine großen innovativen Neuerungen gegenüber Canyon erwarten. Dementsprechend beschränken sich die Ergänzungen unter anderem auf die 65 vorgefertigten Strecken, die euch zur Jagd auf die Bestzeiten einladen. Der an einen Formel-1-Renner erinnernde Wagen steuert sich etwas anders als die Fahrzeuge in Canyon, aber nach nicht allzu langer Zeit hat man sich auch daran gewöhnt. Das gilt auch für die verschiedenen Untergründe, etwa den Asphalt, der eurem Fahrzeug eine gute Bodenhaftung beschwert, während ihr auf dreckigem Boden oder Grasflächen deutlich mehr durch die Gegend rutscht.

Selbstverständlich bekommt ihr auch neue Bauteile für den integrierten Editor. Nutzt dort die vorgefertigten Stadium-Teile, etwa einen Zeppelin und die üblichen Loopings sowie diverse weitere Streckenteile, oder benutzt für jedes Element eigene Texturen, um eurer Strecke einen einzigartigen Look zu verleihen. Es stehen euch jedenfalls viele Möglichkeiten zur Verfügung, die verrücktesten Strecken zusammenzubasteln, was die Community auch fleißig tut. Nadeos eigene Werke sind meist nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was euch vonseiten der Spieler erwartet. Und es lohnt sich immer wieder, einen Blick auf neue Kreationen zu werfen. Gleichermaßen ist dadurch natürlich der Nachschub an neuen Strecken für eine ganze Weile gesichert, auf denen ihr dann wiederum versucht, die Bestzeit zu knacken.

"TrackMania 2 bleibt auch mit Stadium ein Rennspiel, das sich vor allem an diejenigen richtet, die bereit sind, für die Bestzeit Strecke um Strecke zu perfektionieren."

Weite Sprünge sind keine Seltenheit.

Und wie gewohnt steht eben der Wettbewerb in TrackMania 2: Stadium deutlich im Mittelpunkt. Ranglisten, Punkte, all das soll euch ständig anspornen, zumal es selbst für kleinere Regionen in Deutschland eigene Leaderboards gibt. Je nachdem, wo ihr wohnt, messt ihr euch dann mit den Fahrern aus der nächstgrößeren Stadt und eurer direkten Umgebung. Das Spiel ermutigt euch stets dazu, euch noch weiter zu verbessern, indem ihr etwa die Ghost-Fahrzeuge der jeweils nächstbesten Zeit oder eines menschlichen Spielers seht, die ihr gerade zu überbieten versucht. Wenn ihr euch davon ein paar Tricks abschaut, steht ihr womöglich bald selbst weit oben in der Rangliste.

TrackMania 2 bleibt auch mit Stadium ein Rennspiel, das sich vor allem an diejenigen richtet, die bereit sind, für die Bestzeit Strecke um Strecke zu perfektionieren - eine Hundertstelsekunde ist immer noch drin - und gerne in den Wettbewerb mit anderen treten. Wenn das nichts für euch ist, werdet ihr wahrscheinlich mit dem Spiel nicht viel anfangen können. Es dauert ein wenig, bis ihr TrackMania 2 gemeistert habt, aber gleichermaßen eignet es sich auch für die eine oder andere schnelle Runde zwischendurch, wenn ihr mal Lust darauf habt. Und dank des Editors und der treuen Community ist ständiger Nachschub garantiert. Oder bastelt ihn euch einfach selbst. Falls ihr bis jetzt die Finger davon gelassen habt, könnt ihr hier wunderbar in TrackMania 2 einsteigen. Und Fans bekommen genügend neue Inhalte, die die 10 Euro rechtfertigen. Kurz gesagt: Viel Spiel und Spaß für wenig Geld.







TrackMania 2: Valley

Nachdem man seine 10 Euro in Stadium investiert hat, kann man sich nun auch noch zusätzlich TrackMania 2: Valley besorgen. Beide Pakete wurden parallel entwickelt und mehr oder weniger zur gleichen Zeit fertigstellt. Und im Grunde bietet euch Valley genau die gleiche Zahl und Art an neuen Inhalten. Aber: Es kostet interessanterweise 19,99 Euro. Die Frage ist hier natürlich, warum das so ist? Mir fällt jedenfalls kein vernünftiger Grund für die Preissteigerung gegenüber Stadium ein.

Es gibt eine neue, eher ländlich gehaltene Gegend, die mehr einem Rallye-Setting entspricht, ein neues Fahrzeug und ein entsprechend Rallye-artiges Handling für selbiges, mit dem ihr erst einmal zurechtkommen müsst. Es sind kleine Unterschiede, aber wenn ihr glaubt, euren Wagen genauso um die Kurse steuern zu können, wie ihr es etwa aus Stadium gewohnt seid, liegt ihr falsch. Besonders abseits der Piste, wenn es zum Beispiel im Dreck mitten durch Wälder geht, ist viel Fingerspitzengefühl und Übung gefragt, damit ihr euren Wagen perfekt um die Kurven bringt.

Abseite der Piste ist Fingerspitzengefühl gefragt.

Aber wie gesagt: Rund 60 vorgefertigte Strecken, ein unterschiedliches Handling des neuen Fahrzeugs und eine neue Umgebung mitsamt passender Streckenteile bekommt ihr auch günstiger mit Stadium. Valley ist ebenfalls unabhängig von Stadium und Canyon spielbar, im Vergleich zu dem kürzlich veröffentlichten Stadion-Renner aber auf jeden Fall der etwas schlechtere Deal. Und dennoch macht auch Canyon trotz allem Spaß und fordert euch einmal mehr zur Perfektion heraus. Schlechter als Stadium und Canyon ist Valley also keineswegs, der Preis hinterlässt nach dem günstigen Stadium aber dennoch einen faden Nachgeschmack.

8 / 10

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