Transformers 3
Altmetall statt High-End-Action
Ja, wie eingangs erwähnt, machen einige Abschnitte Spaß. Wenn ihr euch als Starscream in einer relativ offenen 3D-Welt über den Wolken mit menschlichen Abfangjägern packende Dogfights liefert und am Ende einen riesigen Transporter-Transfomer vom Himmel holt, ist das genauso packend wie die Schleicheinlagen von Laserbeak. Trotzdem wäre in jedem dieser Abschnitte mit nur etwas Sorgfalt mehr drin gewesen. Die meisten Elemente wirken einfach nur hingeklatscht.
Auch die Länge von ca. vier bis fünf Stunden ist im Vergleich zum direkten Vorgänger suboptimal. Um wirklich alles herauszuholen, könnt ihr das Spiel auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad starten und bekommt dann eine deutlich anspruchsvollere, aber auch etwas frustrierende Spielerfahrung geliefert. Wie schon oben erwähnt, macht euch auf Hart immer wieder das viel zu enge Level-Design einen Strich durch die Rechnung. Ich habe gefühlte 100 Mal das Pad gegen die Wand geworfen. Doch ich muss zugeben: Am Ende habe ich so lange gekämpft, bis ich das Mistding bezwungen habe. Ich kann manchmal wirklich hartnäckig sein.
Abschließend noch ein paar Takte zum Thema Multiplayer. Koop- und Escalation-Modus wurden gestrichen. Auch hier scheint Zeit der limitierende Faktor gewesen zu sein, schließlich gab es das passende Grundgerüst mit dem Inhouse-Vorgänger frei Haus. Okay, in den engen, wurstigen Levels von Transformers 3 hätte man zu zweit kaum Platz zum Bewegen gehabt, aber trotzdem schade, das gemeinsame Verschrotten war für mich das Highlight von War for Cybertron. Was den Escalation-Modus angeht, krame ich wohl einfach wieder den Vorgänger heraus, funktioniert noch immer hervorragend und macht einen Heidenspaß.
Immerhin hat es der Versus-Multiplayer-Modus einigermaßen unbeschadet in Transformers 3 geschafft. Es wurden zwar ein bis zwei Spielmodi gestrichen, mit Deathmatch, Team Deathmatch und Eroberung blieben aber die beliebtesten erhalten. Wie gehabt erspielt ihr euch Erfahrungspunkte und rüstet damit euren Transfomer auf.
Auch hier hat aber der verstärkte Fahrzeug-Modus seine Spuren hinterlassen, denn besonders in Massengefechten überlebt ihr als Roboter nur wenige Sekunden. Mit steigendem Level und dank unterschiedlicher Klassen holt man hier aber die meiste Spielzeit und den meisten Spaß heraus. Und es ist auch genau dieser Modus, der Transfomers 3 vor der Unterdurchschnittlichkeit rettet. Der Vorgänger ist zwar auch diesmal überlegen, aber hey, man muss die Feste feiern, wie sie fallen.
Schade, schade, schade, nun hat High Moon endlich die Unreal Engine 3 im Griff und zaubert einige wirklich schicke Panoramen auf den Bildschirm und versagt dann bei Abwechslung, Level-Design und Spieltiefe. Man merkt dem Spiel-Prequel zum Film einfach die kurze Entwicklungszeit an. Wichtige Features wie der Koop- und der Escalation-Modus mussten entfallen, das komplexe Waffen-System mit seinen austauschbaren Knarren und entsprechend taktischen Gefechten, alles Geschichte. Noch dazu wird die Story lustlos erzählt und es gibt einige wirklich unterirdische Gameplay-Entscheidungen. Zum Glück für diese Filmumsetzung liegt dem Spiel ein solider Multiplayer bei und auch die nett gemachten Endgegner-Kämpfe entschädigen zumindest etwas für den restlichen Murks. Trotzdem eine Enttäuschung, wenn man bedenkt, wie viel Potential hier verschenkt wurde.
Transfomers 3 ist für Xbox 360 und PS3 erhältlich. Es gibt außerdem noch Versionen für Wii, 3DS und DS, die aber auf eine komplett andere Spielmechanik zurückgreifen.