Transformers: War for Cybertron
Die Sommer-Überraschung
Der ganze Bildschirm wackelt, als sich das Ende der Schlacht ankündigt. Eben noch schienen Megatron, Starscream und Thundercracker die Front der Autobots zu durchbrechen, als Omega Supreme das Spielfeld betritt. Über 100 Meter groß, rauscht die letzte Verteidigung der Gegner heran und zerbläst mit seinem Energiestrahl die Brücke, auf der das Trio eben noch seinen Sieg feierte.
Verzweifelt wechselt Megatron mit einem simplen Knopfdruck in den Panzer-Modus und aktiviert den Turbo. In allerletzter Sekunde erreicht er samt seiner Kumpanen die andere Seite, kann zumindest kurz durchatmen und die Szenerie bestaunen.
Beeindruckend, wie gigantisch die Ausmaße der Level sind. Während ihr im Vordergrund intime Gefechte austragt, seht ihr im Hintergrund gewaltige Maschinen, Rohrleitungen und Netzwerke im Takt des Maschinecodes pulsieren. Dramatisch beleuchtet sorgt jeder gescriptete Angriff für fast malerisch inszenierte Zerstörungsorgien. Die Unreal Engine 3 setzt dabei die prächtigen Bauten und mächtigen Roboter mit einem bombastischen Effektfeuerwerk in Szene.
Sogar der sonst so nervige, artifizielle Look des Grafik-Motors wirkt diesmal nicht fehl am Platz, sondern fügt sich hervorragend in das rein maschinelle Szenario ein. Doch die gewaltigen Dimensionen haben auch einen Nachteil: Bei Texturen und Polygondichte muss sich Transformers anderen Unreal-Engine-Titeln wie Gears of War geschlagen geben. Der Gesamteindruck ist aber trotzdem überwältigend.
Untermalt von einem orchestralen Soundtrack bringt Starscream mit einem Heilstrahl Megatron und Thundercracker wieder auf Vordermann, während im Hintergrund Omega Supreme zu einem weiteren Tiefflugangriff heranrast. Im letzten Moment kann sich das Trio in einen Fahrstuhl retten, der sie mit einer wahnwitzigen Geschwindigkeit in die Tiefe trägt. Doch der gewaltige Autobot gibt nicht auf und trifft mit seinen Waffen die Fahrstuhlhalterung. Die automatischen Bremsen werden aktiviert und die Transportplattform kommt funkensprühend zum Stehen. Erst als Megatron und Co. die Bremsen aus der Fassung schießen, geht es weiter. Immer tiefer, bis zu einer weiteren Plattform.
Gesteuert werden die Roboter im Kampfmodus wunderbar flüssig aus der Schulterperspektive. Das Ganze erinnert ein wenig an Gears of War, nur das High Moon auf die Deckungsmechanik verzichtet. Habt ihr gerade keine menschlichen Partner zur Hand, übernimmt die KI eure beiden Mitspieler. In der Vorabversion erlaubte die sich dabei kaum Fehler. Hielt sich genug zurück, um die Kämpfe nicht zu einfach zu machen und griff Megatron im richtigen Moment mit Heilung oder Feuerkraft unter die Arme.
Die Geschwindigkeit der Gefechte ist dabei enorm hoch. Ihr sammelt verschiedene Waffenupgrades auf, beharkt die Gegner mit dicken Energiekanonen, Gatling-Geschützen, Scharfschützenkanonen und Raketenwerfern. Fest installierte Geschütze werden assimiliert und im Notfall einfach mitgenommen. Auf Knopfdruck löst ihr eine Nahkampfattacke aus, die für zertrümmerte Maschinenteile sorgt. Wirklich interessant wird die Spielmechanik aber durch die Fahrzeug-Transformation.
Während Omega Supreme weiter angreift, fliehen die drei Metallmonster über frei im Raum schwebende Plattformen. Fällt ein Sprung zu kurz aus, genügt eine Verwandlung und ihr segel als Hover-Panzer oder Angriffsflugzeug auf die nächste Ebene. Die Transformation läuft dabei so flüssig ab, dass sich einige spannende Taktiken ergeben. In einigen Situationen erinnert der Spielablauf an Dark Void. Ihr schraubt euch turbinengetrieben in die Luft, infiltriert im Kampf-Modus ein Abwehrschiff der Autobots und flieht vor dessen Ende wieder mit glühenden Nachbrenner.