Treasure Island
Mal wieder auf Schatzsuche
Seit der im Jahr 1883 veröffentlichten Erstausgabe des Buches Die Schatzinsel von Robert L. Stevenson wurde der Roman als Grundlage zahlreicher Filme, Hör- und Videospiele verwendet, zuletzt beispielsweise für einen TV-Film, den ProSieben ausstrahlte und über dessen Qualität wir an dieser Stelle am besten nicht reden wollen.
Widmen wir uns stattdessen lieber der neuesten Versoftung des Romans, die den simplen Namen Treasure Island trägt und beim deutschen Entwicklerstudio Radon Labs (Das Schwarze Auge - Drakensang) in unserer schönen Hauptstadt Berlin produziert wird.
In dem klassischen Point & Click-Adventure, das wir ausführlich unter die Lupe nehmen konnten, hält man sich eng an die Romanvorlage, weswegen Ihr selbstverständlich den 17-jährigen Waisen Jim Hawkins per Mauszeiger durch die Gegend dirigiert. Nach dem Ableben des Seemanns Bill Bones gerät Hawkins in den Besitz der Schatzkarte von Kapitän Flint und macht sich gemeinsam mit seinen väterlichen Freunden Squire Trelawney und Dr. Livesey auf die Suche nach den Reichtümern. Dummerweise entpuppen sich allerdings einige angeheuerte Crewmitglieder - etwa Schiffskoch Long John Silver und Israel Hands - als Piraten und planen eine Meuterei. Im Vergleich zum Roman ist in Form von Antoinette Trelawney übrigens eine neue, junge Frau hinzugekommen, mit der sich Jim das eine oder andere Wortgefecht liefert.
Treasure Island beginnt kurz vor den Ereignissen rund um Bill Bones und umfasst insgesamt sechs Kapitel, in denen Ihr jeweils unterschiedliche Schauplätze besucht, etwa Hawkins' Taverne oder später natürlich die Schatzinsel. In Sachen Gameplay orientiert sich Treasure Island dabei an Klassikern wie Monkey Island oder Indiana Jones, allerdings mit einem etwas entschlacktem Interface.
Um einen Punkt genauer zu untersuchen, klickt Ihr einfach mit der rechten Maustaste darauf. Wollt Ihr Euch bewegen, mit einer Figur sprechen, einen Gegenstand aufheben oder Objekte miteinander kombinieren, genügt lediglich ein Druck auf die linke Maustaste. Mitunter gar ein Doppelklick, wenn Ihr laufen oder umgehend zum nächsten Schauplatz springen wollt, ohne erst den ganzen Weg dorthin zurückzulegen. Das funktioniert aber leider nur, sofern man auf den Boden klickt. Bei einem Doppelklick auf einen Gegenstand oder eine Person marschiert Jim lediglich im normalen Tempo los.
Wenn Ihr zu faul zum Suchen von nützlichen Items seid, könnt Ihr auf Wunsch die so genannte Hotspot-Funktion aktivieren und bekommt dann mit Betätigung der Leertaste für kurze Zeit alle interaktiven Locations auf dem Bildschirmausschnitt angezeigt. Das lässt sich natürlich beliebig oft wiederholen. Manche Objekte dürft Ihr teilweise erst verwenden, sobald diese wirklich benötigt werden, etwa nachdem Ihr mit einer Person gesprochen habt. Darüber hinaus findet Ihr am Bildschirmrand ein nützliches Tagebuch, in dem Details zur bisher absolvierten Story und Eurer aktuellen Aufgabe stehen.
Wie es sich für ein gutes Adventure gehört, erwarten Euch in Treasure Island jede Menge Rätsel, die es zu knacken gilt. Beispiel gefällig? Gleich zu Beginn des Spiels verlangt Bill Bones nach mehr Rum, dummerweise hat er schon sämtliche Vorräte in sich hinein geschüttet. Deswegen will Hawkins einfach einen Krug mit Wasser hinstellen, da Bones den Unterschied wahrscheinlich gar nicht mehr bemerkt. Und genau an dem Punkt offenbart sich gleich das nächste Problem. Die Kurbel des Brunnens vor der Taverne ist hinüber, also braucht Ihr Ersatz, der sich wiederum auf dem Friedhof in Form eines Schwertes von einer Statue findet. Zurück am Brunnen rammt Hawkins das Schwert in die Holzkonstruktion und befördert den Wassereimer nach oben. Problem gelöst. Ob es Bill Bones schmeckt? Das müsst Ihr schon selbst herausfinden.