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Tripwire: Valve nutzt kleine Entwickler mit Steam 'absolut nicht' aus

Jeder hat Interessenkonflikte

"Ich sage nur, dass Steam nicht die Antwort ist. Steam hilft uns als Kunden, aber es ist auch eine Möglichkeit, viel Geld mit geringem Einsatz zu verdienen. Und Valve nutzt eine Menge Leute in einer Art und Weise aus, die nicht wirklich fair ist. Für den Service, den sie anbieten, verlangt Valve einen größeren Anteil als sie sollten. Man nutzt eine Menge der kleineren Leute aus", sagte Gearbox-Chef Randy Pitchford letzte Woche.

Gänzlich anders sieht es jedoch John Gibson, Mitbegründer des Studios Tripwire Interactive (Red Orchestra).

"Nutzt Valve unabhängige Entwickler aus? Kurz gesagt: Absolut nicht", so Gibson gegenüber Gamasutra. "Ich kann mit Sicherheit sagen, dass es Tripwire Interactive ohne Steam nicht geben würde."

Auch in punkto Interessenkonflikte widerspricht er Pitchford. Es könnte zwar dazu kommen, aber bislang hatte man damit keinerleie Probleme.

"Wir waren noch nie in einer Situation, in der Valve unsere konkurrierenden Titel vernachlässigte", sagt er. "Im Gegenteil: Sie haben großartige Arbeit bei der Werbung für unsere Spiele auf der Steam-Startseite und mit Pop-Up-Werbeflächen auf Steam geleistet."

"In Wahrheit hat doch jeder Publisher/Vertrieb einen Interessenkonflikt. Normalerweise haben die Publisher ihre eigenen First-Party-Titel. Wenn sie einen davon im gleichen Genre wie der Third-Party-Titel veröffentlichen, den ihr habt, lehnen die meisten eine Zusammenarbeit ab oder räumen eurem Spiel eine wesentlich niedrigere Priorität für Finanzierung, Werbung und Marketing ein."

Valve verhalte sich in dem Punkt anders: "Anstatt zu sagen 'Ich will euer Spiel nicht verkaufen, weil es ein Konkurrent unseres Titels ist', heißt es bei Valve: 'Unser Spiel ist gut, eures auch, also lasst und zusammen etwas Geld verdienen'. Ihre Einstellung sieht so aus, dass man ein Spiel verkauft, wenn es gut ist."

Zudem könne man laut Gibson über Steam wesentlich größere Einnahmen erzielen. Red Orchestra: Ostfront 41-45 veröffentlichte Tripwire beispielsweise über Valves Plattform, nachdem man einige "schreckliche" Angebote von potentiellen, traditionellen Publishern erhielt.

"Bei solchen Deals wunderten wir uns, wie irgendein Dritthersteller in der Spieleindustrie erfolgreich sein konnte. Zu diesen Vertragsbedingungen hätten wir hunderttausende Einheiten verkaufen müssen, bevor wir überhaupt erst einen Cent an Geld gesehen hätten."

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