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Turtle Beach Stealth Ultra Controller im Test - Spielt ganz oben mit, aber nicht in jedem Bereich

Ultra gut?

Kein günstiger Controller, der euch im Gegenzug eine sehr gute Qualität und eine moderne Ausstattung liefert.

Schon wieder ein Controller mit Display. Hatte ich doch erst beim ROG Raikiri Pro von Asus. Nun also der Stealth Ultra von Turtle Beach, der preislich ein wenig über dem Konkurrenzprodukt liegt. Dafür aber auch mehr bietet als dieses. Trotzdem stellt ich unweigerlich die Frage: Ist der Turtle Beach Stealth Ultra Controller 200 Euro wert?

Box & Zubehör: Der Stealth Ultra hat einiges zu bieten. Neben dem Controller findet ihr in der Verpackung noch das zugehörige USB-Dongle, ein Dock zum Aufladen des Controllers, ein drei Meter langes USB-Kabel (USB-A zu USB-C), vier Stick-Kappen, ein Hartschalen-Etui für den Transport sowie eine Anleitung.

Design und Verarbeitung: Beim Aufbau beziehungsweise der Anordnung der Buttons orientiert sich der Stealth Ultra am standardmäßigen Xbox-Gamepad. Hinzu kommen vier zusätzliche Buttons auf der Rückseite, das Display auf der Vorderseite sowie ein weiterer Button unter dem Screenshot-Knopf, mit dem ihr zur Display-Steuerung umschaltet. Im Großen und Ganzen lässt sich der kleine Bildschirm etwas einfacher navigieren als zum Beispiel der des ROG Raikiri Pro.

Beim Bildschirm habt ihr verschiedene Möglichkeiten zur Einstellung des Controllers, etwa in puncto Beleuchtung, Totzonen, Achseneinstellungsmodi, Intensität der Vibrationen oder Sound eines verbundenen Headsets. Insgesamt lassen sich bis zu zehn Profile anlegen und wer möchte, kann sich darauf sogar Social-Media-Benachrichtigungen anzeigen lassen. Im Großen und Ganzen empfand ich es als nützlicher und übersichtlicher als das Display des ROG Raikiri Pro, wenngleich ich es auch hier nicht wirklich als essentiell betrachte.

Bei den Social-Media-Funktionen ist grundsätzlich schon mal die Frage, ob ihr euch beim Spielen davon ablenken lassen möchtet. Auf der anderen Seite funktioniert es meiner Erfahrung nach noch nicht ganz zuverlässig. Mal mehr, mal weniger gut. Je nach Tagesform, wie es aussieht. Und jedes Mal müsst ihr die Kopplung zum Mobilgerät noch einmal manuell bestätigen, nahtlos ist das nicht.

Wichtiger sind da schon andere Dinge. Zum Beispiel das USB-Dongle, mit dem ihr den Stealth Ultra auch an der Xbox (und am PC) kabellos verwenden könnt. Auch ein Betrieb via Bluetooth (Android, PCs, unterstützte Smart-TVs mit Bluetooth) und Kabelverbindung ist möglich. Ihr seid also recht flexibel unterwegs.

Zugleich verwendet Turtle Beach moderne Hall-Effect-Sticks, um dadurch ein Driften der Sticks zu unterbinden. Beim D-Pad, den A-B-X-Y-Tasten, den zuweisbaren Tasten auf der Rückseite sowie bei den Schultertasten kommen taktile Mikro-Switches zum Einsatz. Über zwei kleine Schalter lässt sich zudem der Auslöseweg der Trigger mechanisch verringern. Insgesamt ist der Stealth Ultra kein schwerer Controller (falls das ein Faktor für euch ist), was aber nichts über die Qualität zu sagen hat. Er hinterlässt einen sehr gut verbauten Eindruck, die Griffe sind texturiert und es gibt eine dezente RGB-Beleuchtung. Alles in allem ein sehr schöner, sehr wertiger Controller.

Tasten und Tippgefühl: Die Hall-Effect-Sticks fühlen sich bei der Nutzung exzellent an, das gilt gleichermaßen für die anderen Buttons des Stealth Ultra. Durch die Mikro-Switches mag sich das beim Drücken zwar nach einem Mausklick anhören, aber man gewöhnt sich schnell daran und es ist einerseits schnell und andererseits nicht zu laut.

Somit liegt der Stealth Ultra nicht nur super angenehm in euren Händen, auch das Drücken der Tasten fühlt sich befriedigend an und sorgt für schnelle Reaktionszeiten. Die Tasten auf der Rückseite sind einfach zugänglich und befinden sich dort, wo eure Finger normalerweise liegen. Zugleich sind sie texturiert, damit ihr nie vergesst, wo sie sich befinden. Für mich die bessere Alternative gegenüber den hervorstehenden Buttons auf der Rückseite des ROG Raikiri Pro.

Das D-Pad fühlt sich auf den ersten Blick vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig an, nach kurzer Zeit kommt man aber gut damit zurecht. Es handelt sich um eine Scheibe, bei denen die vier primären Ausrichtungen leicht erhöht sind. Dezenter als beim Xbox Wireless Controller, aber auch hier habt ihr die erwähnten Mikro-Switches und könnt Kommandos so sehr schnell ausführen.

Im Großen und Ganzen gibt’s bei der Bedienung nichts zu meckern. Die enthaltenen Tastenkappen geben euch etwas mehr Spielraum für eure Daumen. Wenn ihr bei eurem Controller gerne austauschbare Sticks oder andere Teile hättet, seid ihr hier an der falschen Stelle.

Features & Sonderfunktionen: Abseits der erwähnten Funktionen haben wir auch noch Turtle Beachs Pro-Aim-Modus, der die Sensitivität der Sticks vorübergehend ändert und sich zum Beispiel auch auf eine der Tasten auf der Rückseite legen lässt. Ein Headset verbindet ihr via 3,5-mm-Kabel und könnt über das Display direkt Einstellungen daran vornehmen.

Was die Akkulaufzeit anbelangt, spricht Turtle Beach selbst von bis zu 30 Stunden. Nun, das hängt stark davon ab, was ihr damit anstellt und welche Features ihr nutzt. Im Eco-Modus sind um die 18 Stunden realistisch und wenn ihr Display und/oder Beleuchtung abschaltet, lässt sich mit Sicherheit auch noch mehr herauskitzeln. Wer jedoch alle Features, die der Stealth Ultra so mit sich bringt, nutzen möchte, für den sind 30 Stunden kein realistischer Wert. Je nachdem, wie lang eure Gaming-Sessions so sind, könnt ihr den Controller aber alle zwei, drei Tage aufs Ladedock stellen und solltet so wenig Probleme kriegen.

Software: Wer nicht alles im Display des Controllers regeln möchte, kann auch am großen Bildschirm mit Turtle Beachs Control Center 2 Einstellungen vornehmen. Verfügbar ist die Software auf PC und Xbox, die Mobile-App könnt ihr vergessen. Ganz problemlos läuft sie leider nicht, hin und wieder gibt es kurze Pausen, in denen sie nicht reagiert, und auf dem PC müsst ihr via Controller navigieren statt mit der Maus. Warum? Gute Frage.

Zu kaufen gibt es den Turtle Beach Stealth Ultra Controller unter anderem bei Amazon.de, Media Markt oder auch direkt bei Turtle Beach.

Turtle Beach Stealth Ultra Controller- Fazit

Wenn es rein ums Feeling geht, hat Turtle Beach mit dem Stealth Ultra einen wirklich guten Controller abgeliefert. Ich spiele gerne mit ihm, er liegt und angenehm in meinen Händen und sämtliche Tasten, Sticks und Trigger fühlen sich gleichermaßen exzellent an. Anfangs mag das an eine Maus erinnernde Klicken ein wenig gewöhnungsbedürftig sein, mittlerweile mag ich das aber sehr und habe im Testzeitraum kaum noch ein anderes Gamepad verwendet. Das Display ist immerhin nützlicher als beim ROG Raikiri Pro und ein Ladedock ist ebenfalls enthalten. Die realistische Akkulaufzeit entspricht bei Nutzung aller Features längst nicht der, die Turtle Beach angibt, und das Social-Media-Feature klappt zum Beispiel noch nicht reibungslos. Insgesamt gibt es aber relativ wenig zu meckern.

Am Ende ist wie immer die Frage, ob ihr 200 Euro nur für einen Controller ausgeben möchtet. Nicht jeder kann das, nicht jeder will das. Und es gibt sicherlich sehr gute Pads ohne die Features des Stealth Ultra für deutlich weniger Geld. Sagen wir es so: Wenn ihr ihn euch leisten möchtet, seid ihr nicht enttäuscht. Ihr bekommt eine sehr gute Qualität und moderne Features geboten. Als alles veränderndes Must-have, das euer Spielerlebnis einschneidend transformiert, würde ich ihn umgekehrt jedoch ebenso wenig bezeichnen.

Turtle Beach Stealth Ultra Controller
PROCONTRA
  • Exzellente Sticks, Tasten und Trigger
  • Einfach zu bedienendes Display mit nützlichen Funktionen
  • Drahtlose Verwendung an der Xbox möglich
  • Solide Akkulaufzeit
  • Ladedock enthalten
  • Keine austauschbaren Teile
  • Nicht günstig
  • Software mitunter nervig und fummelig

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