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Twin Blades & Icarus X

Nonnen im Weltraum!! Nein, nicht wirklich.

Twin Blades

Bulkypix / 48,9 MB / 2,39 Euro

Los, alle mal melden, die sehen wollen, wie eine Nonne einem Zombie mit einer MG ins Gesicht schießt. Alle? Dachte ich mir. Ich liebe Videospiele!

Twin Blades ist ein weiteres der gefühlten Milliarde an Zombiemassakern aus dem App-Store, aber immerhin ist es ein hübsches und kompetent umgesetztes. Die Kreuzzüge laufen auf Hochtouren, Personal bei der Kirche ist knapp. Also muss die Nonne Angelica im Alleingang, ausgerüstet mit Sichelschneidwerkzeug und einem beachtlichen Schussarsenal, den im Nachbarort aufgetauchten, mit Sicherheit unheiligen Zombiehorden zu Leibe rücken. Alles mit hübschen Hintergründen in den 2D-Stages, niedlichen Animefiguren und hektoliterweise Pixelblut.

Der Zombieschlächter mimt den Boss. Na und? We have Nuns with Guns!

Der Ablauf ist milde einmütig. Lauft und hüpft von links nach rechts oder umgekehrt und killt alles, was sich bewegt. Wurde eine bestimmte Zahl an Untoten zerhackt, geröstet, zerballert oder mit dem heiligen Feuer ausgelöscht, ist der Stage geschafft und es geht zurück auf die Übersichtskarte. Jetzt wandert ihr entweder zum Ordensvater, um gesammelte Zombieherzen in neue Waffen und Upgrades zu investieren oder ihr zieht sofort in den nächsten Stage. Nicht der anspruchsvollste Ablauf und sicher keiner, mit dem man einen ganzen Abend vertun möchte.

Spielt ihr Twin Blades in kurzen Schüben, dann gehört es in diese Ecke der kleinen Metzelgames, die man immer wieder mal kurz vorkramt. Die Steuerung funktioniert gut, die Übersicht leidet ein wenig durch die großen Figuren, aber dafür sehen die schick aus. Blastet ein paar Zombies, kauft ein Upgrade und lasst es dann ruhen, bis mal wieder eine kurze Wartezeit zu überbrücken ist. Nice, aber sehen wir mal von der Geschichte mit der Nonne und dem Zombie ab, halt kein großer Kracher. Daran ändert der obligatorische Survival Mode mit Open Feint-Anbindung nicht viel.

Icarus X

The Quadsphere / 14,1 MB / 1,59 Euro

Icarus X ist ein Top-Down-Shoot´em´Up, das alles hat. Alles? Nicht ganz. Extrawaffen fehlen. Wie kann man nur einen fast perfekten Shooter basteln, nur um dann die Extrawaffen zu vergessen?! Unverzeihlich. Eine lumpige, wenn auch recht effiziente Schussart hält euch auf dem Weg durch die etwas undefinierten Hightech-Alien-Horden am Leben. Mit dem Finger über den ganzen Screen wird das Schiff direkt gesteuerte, was auch weit präziser abläuft, als es mit einem virtuellen Stick möglich wäre. Geschossen wird automatisch und als einzige Abwechslung zum Normal-Geballer werden durch Abschüsse ein paar Lenkraketen aufgeladen, die dann durch ein kurzes anhebend des Ballerdaumens ausgelöst werden.

Und das ist erst der zweite Boss. Auf leicht.

Das fast im obigen „fast perfekt“ umfasst auch die Gegnerformationen. Es gibt zwar in den fünf kurzen Stages immer wieder mal die eine oder andere Überraschung, was das angeht, die meisten jedoch trudeln etwas unmotiviert von irgendwoher herein. Erst die Bosse reißen dieses Manko wieder heraus und wem beispielsweise Image Fight noch was sagt, der darf sich jetzt angsterfüllt erinnern. Icarus X auf leicht durchzuspielen, ist eine Leistung. Es auf Mittel zu bewältigen darf gefeiert werden. Hart verleiht euch offiziell den goldenen Finger. Der vierte Härtegrad heißt Unmöglich und genau das ist er auch. Und daran sind die Bosse schuld. Im positiven Sinne.

Es ist eine alte Philosophie, die sie vertreten. Der Screen wird mit Schüssen gefüllt und wenn ihr euch in der falschen Sekunde einen Zentimeter zu weit von dem einzig richtigen Fleck des Augenblicks entfernt habt, dann sterbt ihr halt. Es gibt immer eine Taktik, aber selbst wenn diese erkannt wurde, heißt dass nicht, dass es einfach sein würde. Diese Bosse sind das absolute Highlight des Games und so sehr ich Boss-Recycling auch hasse, genau dafür liebe ich hier den letzten Stage.

Hart heißt aber zum Glück nicht unfair und wer erst mal Übung braucht, kann sich die im Übungsmodus holen, die das sonst extrem hohe Tempo reduziert. Schafft ihr dann die echten Level, werdet ihr von einem Ingame-Achievement-System belohnt und dürft die Scores an Open Feint abgeben. Technisch gibt es höchstens zu meckern, das das Design der Stages, Feinde und auch des eigenen Schiffes ein wenig auf der unpersönlichen Seite verharrt. Hightech-Look, kalt und ein wenig langweilig. Aber wenigstens in flüssigstem Higspeed-3D.

Ballerprofis finden hier ein solide, gut spielbare Herausforderung für wenig Geld. Besonders umfangreich ist es nicht, aber spielt das für den Pro eine Rolle, solange der letzte Boss auf dem höchsten Härtegrad noch lebt? Bis der bewältigt ist, habt ihr eine Menge Spiel für die 1,59 Euro bekommen.

6 / 10

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