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UFO: Afterlight

Alienjagd mit Schwächen

Vor mittlerweile 14 Jahren, also 1993, veröffentlichte Micropose den quasi zeitlosen Klassiker X-Com: UFO Defense. Gerade den Europäern dürfte dieser Name nicht viel sagen, denn hier kam das Spiel unter dem Titel UFO: Enemy Unknown in die Läden. Die Mischung aus Echtzeit- und Rundenstrategie ist auch heute noch äußert beliebt und brachte es in der Folgezeit auf fünf offizielle Nachfolger oder Ableger, zwei weitere Projekte wurden eingestellt.

Nun musste Microprose bereits vor einigen Jahren die Pforten schließen, dennoch bekommen die Fans dank Entwickler Altar Interactive Nachschub durch inoffizielle Fortsetzungen. UFO: Aftermath und UFO: Aftershock hatten zwar ihre Reize, jedoch reichte ihre Beliebtheit nie an die des Klassikers heran. Der dritte Teil, Afterlight, steht jetzt in den Startlöchern. Von einem würdigen Nachfolger ist er aber weiterhin noch ein großes Stück entfernt.

Die Menschheit sieht rot

Eure Basis könnt Ihr Stück für Stück ausbauen.

Auf der guten alten Erde geht es dieses mal jedoch nicht zur Sache. Nach den Ereignissen in Aftershock mussten die Menschen vom blauen Planeten flüchten. Ein Teil der nun Heimatlosen will auf dem Mars einen Neuanfang wagen, der andere Teil macht es sich auf der Raumstation Laputa im Erdorbit bequem. Anstatt aber fortan fröhlich vor sich hin zu vegetieren, gibt es wieder jede Menge Probleme. Seien es die alten marsianischen Verteidigungssysteme, fiese Retikulaner oder mysteriöse Tierwesen, fast alle mögen gegrilltes Menschenfleisch. Also bleibt letztendlich wieder alles an Euch hängen, denn Ihr seid es, der die Soldaten in die Schlacht schickt. Doch worum geht's eigentlich genau in der Story? Nun, zum einen wandelt Ihr den Mars in einen lebensfreundlichen Planeten um, zum anderen findet Ihr mehr über dessen alte Bewohner heraus.

Nach dem Erfüllen bestimmter Voraussetzungen, beispielsweise die Erforschung einer Technologie, wird die Geschichte meist durch Gespräche fortgeführt. Daraus gehen anschließend wiederum neue Aufgaben hervor. Die Menschen auf Laputa dürft Ihr übrigens nicht selbst steuern, Ihr steht lediglich in diplomatischem Kontakt mit ihnen. Später könnt Ihr aber Ausrüstung oder Verstärkungen von dort anfordern.

Eine Kugel, viele Möglichkeiten

Eure neue Heimat seht Ihr - wie im Klassiker - vom Weltraum aus und habt so volle Übersicht über sämtliche Aktivitäten. Der Planet teilt sich dabei in diverse Territorien auf, die Stück für Stück erobert werden wollen. Und in diesen findet Ihr wiederum verschiedene Rohstoffe. Mit dem Bau einer Mine wird dann die entsprechende Versorgung durch die wertvollen Güter gesichert. Weiterhin errichtet Ihr Radaranlagen oder Stationen zum Terraforming. Letztere sorgen dafür, dass aus dem staubtrockenen roten Planeten nach und nach ein grünes Paradies entsteht.

Sämtliche Einsätze werden derweil durch rote Markierungen dargestellt. Mit zwei Tastenklicks schickt Ihr Eure Mannschaft an die entsprechende Position, wo das Spiel dann wieder in den taktischen Modus wechselt. Doch dazu später mehr. Sofern der Gegner in Eurem Territorium wütet, solltet Ihr übrigens schnellstmöglich eingreifen. Wenn Ihr nämlich zu lange wartet, erobert der Feind die Stellung. Herum fliegende Raumschiffe gibt es leider nicht, wodurch auch die aus dem Klassiker bekannten Abfangmanöver entfallen.

Durch absolvierte Einsätze erhalten die Soldaten Erfahrungspunkte.

Ein umfassender Part der X-Com- und UFO-Titel war schon immer die eigene Basis, die als Schaltstelle aller Aktionen dient. Mit am wichtigsten sind dabei Forschung und Produktion neuer Gegenstände. Eure Wissenschaftler entwickeln so unter anderem modernere Waffen, Medizin, bessere Antriebe sowie robustere Anzüge. Vor allem Letztere brauchen die eigenen Soldaten dringend. Nicht nur wegen des stärkeren Schutzes vor feindlichem Feuer, sondern ebenso zum Erreichen bestimmter Regionen. Je nach Territorium herrschen nämlich unterschiedliche Druckverhältnisse. Wer dort seine Leute nur mit leichter Rüstung durch die Gegend laufen lässt, der kann gleich Grabsteine für sie bestellen.

Nach der Forschung kommt logischerweise die Produktion. Jeder Gegenstand erfordert eine bestimmte Menge an Rohstoffen oder ein spezifisches Gebäude innerhalb der Basis. Geld sucht Ihr auf dem Mars vergeblich, wodurch der finanzielle Aspekt keine Rolle spielt. Die für die Herstellung nötigen Materialien kommen ebenfalls ohne Zahlen aus. Stattdessen heißt es lediglich „wenig Metalle“ oder „ausreichend Metalle“. Sollte der Vorrat begrenzt sein, müssen schlicht mehr Territorien und Minen zur Rohstoffversorgung her. Eure Waffen oder Anzüge dürft Ihr nach der Produktion sogar aufrüsten beziehungsweise verbessern. Voraussetzung dafür sind aber weitere Einzelteile. Diese sorgen für eine höhere Reichweite, machen ein Schießeisen dank Schalldämpfer leiser oder absorbieren die Gerüche Eurer Soldaten. Damit können sie dann auch auf den Schlachtfeldern bedenkenlos einen Fahren lassen, ohne gleich sämtliche Gegnerhorden anzulocken.

Feind entdeckt

Wenn schlechte Inneneinrichtung töten könnte, wären die Soldaten längst zu Staub zerfallen.

Auf Eure Kämpfer solltet Ihr übrigens besonders gut achten. Deren Anzahl ist nämlich wegen der recht geringen Bevölkerungsanzahl ziemlich begrenzt. Wenn einer Eurer Schützlinge stirbt, dann kann es durchaus passieren, dass Ihr erstmal ohne Ersatz auskommen müsst. Eure Techniker haben zwar die Möglichkeit, Roboter herzustellen (Beagle 2 lässt grüßen), allerdings sind diese nicht ganz so effektiv wie Menschen. Wo Ihr im Klassiker die gefallenen Soldaten noch mit gespartem Geld durch neue Rekruten ersetzen konntet, ist in Afterlight also eine gute Aufmerksamkeit gefragt.

Quasi als Ausgleich für den begrenzten Truppenvorrat, dürft Ihr die Mannen zu verschiedenen Trainingsprogrammen schicken. Die dafür notwendigen Punkte verdienen sie sich durch einen Levelaufstieg. Und wie bei einem Rollenspiel erreicht Ihr die nächsten Stufen mit dem Töten von Gegnern sowie dem erfolgreichen Abschluss einer Mission. Entsprechende Trainingsprogramme haben die Frischlinge allerdings auch bitter nötig. Zu Beginn ihrer Laufbahn sind sie nämlich nicht mal in der Lage, sich im Kampf hinzuknien oder zu legen. Mit weiteren Ausbildungen macht Ihr aus ihnen weitaus effektivere Kämpfer, lasst sie bessere Anzüge tragen oder steigert ihre Präzision.