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Universe at War: Angriffsziel Erde

Zug um Zug zur Weltherrschaft

Eingehüllt in einen Feuerball schlägt der Walker mit der Wucht eines Artilleriegeschosses in den Boden ein. Kurze Zeit nachdem der Gylphen-Zeichner das entsprechende Symbol in den Boden gefräst hat, bekommt die Hierarchie damit den dringend benötigten Nachschub. Kaum ist die Erde abgekühlt, entfaltet sich das 30-Meter-Monster und brüllt seinen Feinden einen wutentbrannten Angriffsschrei entgegen.

Doch der gigantische Kampfroboter der Novus, Viktor mit seiner organischen Lenkerin Mirabel, weicht keinen Schritt zurück und lädt seinen Spezialangriff auf. Wenige Sekunden später trifft ein konzentrierter Laserschuss den ersten Kühlkörper und reißt ein gigantisches Loch in das vierbeinige Ungetüm. Doch der Gigant ist noch nicht am Ende und jagt Plasmasalve um Plasmasalve in seinen Widersacher. Ein titanischer Kampf mit ungewissem Sieger entbrennt. Nur ein Verlierer steht schon fest: Die Menschheit!

Universe at War zeigt beeindruckend was passiert, wenn sich gleich mehrere, uns überlegene Rassen auf unserem Heimatplaneten bekämpfen. Tausende Jahre Zivilisation werden in wenigen Tagen dem Erdboden gleich gemacht und ein kleines Grüppchen Soldaten schlägt in den USA ihr letztes Gefecht. Das Ende ist nur wenige Augenblicke entfernt, als die kalten Maschinenwesen der Novus als Retter auftauchen. Ihr Ziel ist es aber nicht, unsere wertlosen Fleischsäcke zu retten, sondern eine intergalaktische Plage aufzuhalten, die droht, alles Leben auszulöschen.

David gegen Goliath.

Die Invasoren der Hierarchie kennen keine Skrupel und verschlingen System um System. Erst hier auf unserm nun brennenden, blauen Planeten bietet sich eine Chance sie aufzuhalten. Hilfe könnten sie dabei von den Masari erhalten, die unter den Pyramiden Lateinamerikas lauern und ein gefundenes Fressen für Verschwörungstheoretiker sind. Denn die gottgleichen Wesen haben nicht nur den Menschen ihren Lebensfunken eingehaucht, sondern auch die Hierarchie geschaffen. Eine Kreation, die sie später natürlich bereut haben. Doch nun bietet sich ihnen die Gelegenheit, diesen Fehler zu korrigieren. Nehmen sie aber dabei Rücksicht auf die Menschen?

Entwickler Petroglyph gewinnt mit dieser Hintergrundstory vielleicht keinen Innovationspreis, trotzdem gelingt es der epischen Geschichte, von Anfang an zu fesseln. Vor allem der Einstieg, bei dem Ihr die hoffnungslos unterlegenen, menschlichen Truppen spielt, verbreitet trotz des hässlichen Helden genau die richtige Portion Weltuntergangsstimmung, die Ihr für dieses ungewöhnliche Stück Echtzeitstrategie benötigt. Die Hilflosigkeit der Menschheit und die Macht der außerirdischen Besucher vermitteln eine ganz neue Dimension von Überlebenskampf, die in den Missionen hervorragend transportiert wird.

Risiko für Außerirdische.

Den Machern von Empires at War gelingt es zwar nicht, die Atmosphäre der Anfangsmissionen über die gesamte Länge durchzuhalten, aber ihre Mischung der besten Elemente aus rund ein Dutzend Strategie-Klassikern entpuppt sich dennoch als ein fantastisches Spektakel. Es gibt die drei komplett unterschiedlichen Rassen eines StarCraft, die Rundenstrategie-Karte eines Total War, Helden, abwechslungsreiche Missionen und eine enorme taktische Tiefe. Ein an sich überzeugendes Gesamtpaket, das fast alles richtig macht und nur mit einem dicken Manko zu kämpfen hat.

Wieder einmal hat sich ein Entwickler entschieden, die Kameraperspektive zu Gunsten der Optik viel zu niedrig anzusetzen. Es ist zwar schön, dass man so auch im wildesten Gefecht die Einheiten auseinander halten kann und dass diese deshalb nicht wie bei Supreme Commander in Pixelbrei verwandelt werden. Doch ohne die Möglichkeit, weiter heraus zu zoomen, muss man ständig scrollen, um den Überblick zu behalten. Besonders hart trifft es dabei die Hierarchie-Kommandeure, die durch die bildschirmfüllenden Kampfgeher ständig auf der Suche nach ihren Einheiten sind.