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Universität Stockholm: Gewalt in Videospielen schadet der Gesundheit

Beeinflusst Puls und Schlafqualität

Nach Angaben der Universität Stockholm schadet Gewalt in Videospielen der Gesundheit, indem Puls und Schlafqualität negativ beeinträchtigt werden.

Für die in der Fachzeitschrift Acta Paedriatica veröffentlichte Untersuchung beobachtete man die körperlichen Reaktionen von Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 15 Jahren während des Spielens und danach. Erwachsene Personen, an die solche Spiele zumeist gerichtet sind, waren nicht Teil der Studie.

"Wenn der Körper tagtäglich auf diese Weise belastet wird, hat das ernstzunehmende Konsequenzen", sagt Studienleiter Frank Lindblad und meint damit insbesondere Kinder, die häufig spielen.

Zu diesen Testzwecken ließ man die Jugendlichen abends zwei verschiedene Videospiele spielen. Eines mit eindeutigen Gewaltdarstellungen, eines ohne jegliche Gewalt. Letzteres verfügte jedoch über einen ähnlichen Spannungsaufbau. Während die Jugendlichen also damit beschäftigt waren, erwies sich ihr Herzschlag bei Gewaltspielen als weitaus unregelmäßiger. Nicht nur während des Spielens, sondern auch in der folgenden Nacht.

Laut der Studie hätten sie jedoch am nächsten Morgen nichts davon bemerkt, schlechter geschlafen zu haben. "Mit dem autonomen Nervensystem werden somit auch zentrale physiologische Systeme des Körpers bei Gewaltspielen beeinträchtigt, ohne dass es der Betroffene spürt", heißt es.

Des Weiteren konnte die Studie nicht bestätigen, dass Vielspieler weniger auf Gewalt reagieren als Gelegenheitsspieler. Man vermutet daher bei Jugendlichen eine stärkere negative Auswirkung der virtuellen Gewalt auf das biologische System.

"Aus ethnischen Gründen haben wir jedoch keine diesbezüglichen Tests unternommen", erklärt Lindblad. "Die Untersuchungen könnten in eine Forderung an die Spielindustrie münden, aus gesundheitlichen Gründen Gewalt aus den Spielen zu nehmen."

Nichtsdestotrotz sei es zu früh für eindeutige Rückschlüssige über eine langfristige Beeinflussung, allerdings helfe die von der Uni Stockholm angewandte Methode dabei, das Wissen über den oftmals angeführten Zusammenhang zwischen Gewaltspielen und aggressivem Verhalten zu erweitern.

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