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Unreal Tournament 3

Ohne Mod-Support

Neulich bei der Strategieplanung eines Konsolenherstellers:

Anzugträger 1: „Habt Ihr schon gehört? Konapic bringt demnächst Unreal Gears of Solid World heraus. Der Titel ist der Oberkracher. Immersion Warp Shading, Motion Reading und 156 Spieler Multiplayer, wir müssen den Titel haben. Koste es, was es wolle.“

Anzugträger 2: „Nichts zu machen, das Spiel wurde auch für die Knickbox und die Pii angekündigt. Da wären doch die Kunden der anderen Konsolen sauer und kaufen das nächste Mal nicht unsere Super Station Deluxe. Wir sollten uns lieber auf Too Animal konzentrieren, das Spiel wird unser Weihnachtsgeschäft retten und auch noch den Diffusion-Ball verkaufen.“

Anzugträger 1: „Andere Kunden interessieren uns nicht. Und Too Animal ist kacke, da sitzen die schon fünf Monate dran, das wird nichts mehr. Lasst es lieber durch ein paar Chinesen zu Ende basteln und das gesparte Geld stecken wir Konapic in die Taschen. Die behaupten dann einfach, dass es auf den anderen Plattformen nicht laufen wird und wir müssen keine eigenen Spiele mehr machen, ist eh viel zu teuer. “

Unser nachgestelltes Gespräch zeigt, wie die Idee von gekaufter Exklusivität mit langjähriger Marktbeobachtung und der „liebevollen“ Berücksichtigung der Kundenwünsche ins Leben gerufen wurde. Die Spieler sind begeistert, dass jeder dritte Hit zuerst auf ihrer Konsole erscheint und die Konkurrenz in die Röhre schaut. Doof nur, dass es ihnen beim nächsten Spiel dann genauso ergeht und sie trotz einfacher Konvertierung Monate warten müssen.

Einer der kreativeren Fahrzeugvarianten: Der Dark Walker

Einige Studios, wie Epic, stellen sich bei diesem Spiel besonders geschickt an. Erst wurde Gears of War exklusiv für die Xbox 360 verkauft und durfte erst ein Jahr später für den PC erscheinen, dann kamen nur Playstation-Besitzer in den Genuss ihres Multiplayer-Shooters Unreal Tournament 3, während Xbox 360-Besitzer zur Konkurrenz greifen mussten. Bis kurz vor der Fertigstellung der PS3-Version betonte Mark Rein, dass sie noch nicht mal mit der Umsetzung für die Microsoft-Konsole angefangen hätten. Doch oh Wunder, sechs Monate später steht sie nun in den Regalen.

Damit die verletzte Spielerseele nicht allzu sehr wütet, packt Epic als Wundpflaster ein paar „exklusive“ Inhalte dazu, die Ihr in dieser Form bei den anderen Versionen vergeblich sucht. Wurde bei Gears of War ein weiteres Kapitel mit dem von den Fans verzweifelt herbeigesehnten Brumak-Level integriert, sind es diesmal zusätzliche Karten, ein paar Spielermodelle und ein Splitscreen-Online-Modus. Durch diesen könnt Ihr zu zweit an einer Konsole in die Schlacht ziehen und so Eurem Kollegen für einen verpatzten Angriff gleich live den Controller über den Kopf ziehen.

Im Gegenzug musste Epic leider auf die selbst produzierte Modifikationen verzichten, weil Microsoft diese nicht über Xbox Live realisieren konnte - oder wollte. Angesichts der momentan noch recht mageren Auswahl kein allzu großer Verlust, trotzdem ein Minus-Punkt, der ins Gewicht fällt.