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Unser Gaming Wochenende: Diablo 2 Remake, Ace Attorney Chronicles und Teamfight Tactics

Gemischte Gaming-Gefühle.

Für mich hat das Wochenende leider sehr frustrierend angefangen, da ich meinen kleinen geplanten Ausflug bereits eine Stunde nach der Abfahrt abbrechen musste. Einziger Vorteil: Ich hatte Zeit zu zocken. Also habe ich das ohnehin schon heiße Zimmer mit meinem PC noch etwas weiter aufgewärmt, man gönnt sich ja sonst nichts. So wie es aussieht, ist es zumindest meinen Kollegen etwas besser ergangen:


Martin: Das war mal ein richtig ergiebiges Gaming-Wochenende. Zuerst war da der Blast from the Past, Diablo 2 Remake in der Beta. Sollte einer damals nicht so richtig verstanden haben - oder sich heute überhaupt noch daran erinnern -, warum sich damals nicht wenige aufregten, dass Diablo 3 zu bunt sei, dem seien fünf Minuten Diablo 2 ans Herz gelegt. Da kriegt man schon im ersten regnerischen, schlammigen Gebiet Depressionen. Regen, Dunkelheit, Schmodder und jede Menge Zombies und Mini-Dämonen, mittendrin ein trauriges kleines Camp als Basis. Ja, im Vergleich dazu ist Diablo 3 pure Bonbon-Freude. Aber es ist auch eine Offenbarung in Sachen Spielkomfort. Ich verbrachte viel Zeit im zu kleinen Inventar, sortierte hin und her, was ich brauchte, und sammelte ein, was ich nicht brauchte, weil nicht erkennbar war, was es genau war, das ich da sammelte. Wie früher halt, das ist manchmal ein zweischneidiges Schwert. Insgesamt macht das Remake einen sehr soliden Eindruck. High-Level-Experten werden später entscheiden müssen, ob die eigentliche Zielgruppe glücklich ist und nun endlich nach 21 Jahren eine neue Version ins Herz schließen können. Oder ob sie weiter eine hoch-gemoddete Software aus der Antike am Laufen halten müssen, weil es eben das einzig wahre Diablo 2 ist.

Den Rest des Wochenendes stellte ich fest, dass es total cool ist, eine Switch zu haben, wenn man mal wieder praktisch einen ganzen Tag in einem Krankenhauswartebereich herumhängen muss (nur als Begleitperson, aber trotzdem). Was haben wir früher gemacht? Bücher gelesen? Wie Steinzeitmenschen? Die Decke angestarrt? Stattdessen hatte ich Gelegenheit Langrisser noch mal komplett durchzuspielen, nachdem ich mich für den Test dieser kleinen Remake-Perle vor allem mit dem zweiten Teil beschäftigt hatte. Und nach wie vor, das ist immer noch ein so dermaßen liebenswertes kleines Fantasy-Rundentaktik-Juwel, dass ich es euch noch mal ans Herz legen möchte. Macht einfach Spaß! Siehe Link zum Test oben.


Ana: Dieses Wetter ließ natürlich nicht viel Raum für Videospiele, aber für ein wenig Ace Attorney Chronicles vorm Einschlafen hat es doch gereicht. So viel Spannendes passierte allerdings im zweiten Fall nicht mehr - was nicht heißt, dass ich die überzeichneten Charaktere weniger genossen hätte als sonst.

Lasst euch von der Anime-Optik und von den lustigen Sprüchen nicht ablenken, hinter der Fassade steckt eine tiefgründige, emotionale und komplexe Geschichte.

Ansonsten streame ich seit längerer Zeit unter anderem sonntags AI:The Somnium Files. Die Schreiber und Schreiberinnen von Zero Escape haben hier ein Krimispiel hinter ebenfalls sehr Comic-haften Charakteren auf die Switch gezaubert. Ich bin nun bereits bei der vierten Zeitlinie und ähnlich wie bei 999 ergibt die Geschichte noch nicht so wirklich Sinn. Trotz Zeitreisen wird es aber nie langweilig, denn hinter jedem neuen Kapitel steckt eine neue spannende Wendung! Die Rätsel bestehen hauptsächlich daraus, dass man in die surrealen Träume der verschiedenen Charaktere eintaucht und auch die sind verdammt abwechslungsreich. Diese Mischung hält mich jetzt schon seit Monaten am Ball und ich werde nicht aufhören, bis diese Geschichte endlich einen Sinn ergibt. Bei den Zero Escape Leuten kann ich zu hundert Prozent davon ausgehen, dass dies am Ende der Fall sein wird.


Melanie: Nach einer frustrierenden Panne auf der Autobahn habe ich versucht, mich mit einem Besuch im Freibad und ein paar Runden Legends of Runeterra ein wenig zu beruhigen. Wütend zu spielen ist normalerweise nicht so empfehlenswert, außer man gewinnt genügend Matches, um sich ein wenig besser zu fühlen. Da meine alten Decks inzwischen keine allzu großen Erfolgschancen versprechen, habe ich mir ein paar neue Karten zusammengestellt. Die bisher beste Kombination ist ein Deck mit LeBlanc und Sivir das sehr schnell sehr hart auf den Nexus des Gegners einprügelt. Leider sind die beiden Damen ein wenig anfällig für Frostbite, eine Fähigkeit, bei der einem bestimmten Ziel für einen Zug einfach die Angriffspunkte auf 0 gesetzt werden. Na ja, zum Glück ist mir diese eiskalte Vernichtung nur einmal widerfahren.

Ein kleiner Trost.

Tatsächlich habe ich mich nach Monaten auch mal wieder in ein paar Runden Teamfight Tactics gestürzt. Obwohl ich nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Meta bin, habe ich es von drei Matches immerhin einmal unter die Top 3 geschafft. In Destiny 2 habe ich versucht, noch ein wenig mehr aus meinem Season Pass herauszuholen. Zumindest ein wenig Bright Dust kam dabei heraus. Mit ein paar Runden League of Legends mit meinen Freunden habe ich dann das Wochenende abgeschlossen.


Markus: An diesem Wochenende war die Diablo 2 Resurrected Beta verfügbar, daher hab' ich den Großteil der Zeit damit verbracht, nach 20 Jahren mal wieder den ollen Deckard Cain aus seinem Käfig zu befreien (ist wohl sein Hobby, sich von den Dämonenhorden gefangen zu lassen), massenweise Gegengift bei Andariel zu schlucken, den Horadrim-Stab zusammenzuflicken und Duriel zu erledigen. Das Ganze mehrmals, denn weiter als bis zum Ende von Act 2 geht es in der Beta nicht.

D2 damals wie heute: Platz da! Lasst mich durch!! Ich will in den Nahkampf!!!

Auf die Details zu D2R gehe ich noch in einem separaten Artikel ein, doch zusammengefasst lässt sich schon mal sagen: Es ist Diablo 2, nur in "schön" und mit einigen nützlichen Quality of Life-Verbesserungen, die ich gerne schon vor zwei Jahrzehnten gehabt hätte. Es spielt sich wie damals (wer will, jetzt sogar mit Controller am PC oder auf Konsole) und bietet die gleichen Möglichkeiten wie früher. Auf der anderen Seite hat es aber auch immer noch mit einigen Problemen von früher zu kämpfen… mal sehen, ob die bis zum Release noch ausgemerzt werden oder als "klassische Spielerfahrung" dazugehören.


Judith: Die schönste Nachricht, die man an einem 30-Grad-im-Schatten-Wochenende von zwei Freunden bekommen kann? … Sie ziehen um, juhuuu! Den Samstag hieß es dann also, Kartons schleppen und Möbel aufbauen und das sehr erfolgreich. Deshalb bin ich jetzt an den Stuhl gefesselt. Nicht buchstäblich, aber ich habe so starken Muskelkater, dass ich im Zockersessel hänge und erst einmal nicht wieder aufstehen will. Nach dem gelungenen Umzug wollte ich noch ordentlich Dampf ablassen mit den Dark-Souls-Diarys. Nachdem ich Smouh und Ornstein nach stundenlangem Leiden aufs Parkett geschickt hatte, war ich total im Aufschwung. In der letzten Spielrunde konnte ich zwei Bossen (Pinwheel und Lavastrom-Dämon) und leider auch zwei harmlose NPCs (Patches und Vamos) unter die Erde bringen. Ja, ich gebe es zu, ich haue mittlerweile zu schnell auf alles drauf, was sich bewegt, aber ich kann nichts dafür! Das Spiel hat mich zu einer Wilden gemacht! Und zum ersten Mal hatte ich kurz den zerstörerischen Gedanken, nach dem ersten Dark Souls noch ein weiteres From-Software-Spiel zu zocken … ich glaube, das ist dieses Stockholm-Syndrom bei DS, vor dem ich gewarnt wurde!

So sieht es aus, wenn man langsam anfängt, den Horror zu lieben.

Und was gab es bei euch so?

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