Valerion VisionMaster Plus 2 Beamer im Test - Echtes Schwarz wie im Kino und ihr sprengt nicht mal die Kasse
Gaming kann der Wunderwürfel auch noch.
Passend zur PS5 Pro, denn die und ein guter Beamer gehen Hand in Hand. Ich nahm den Valerion VisionMaster Plus 2 zuerst auf der diesjährigen IFA im Vorbeigehen wahr, bevor mir das Spitzenmodell VisionMaster Max gezeigt wurde. Die beiden kleineren Modelle Plus und Plus 2 bekamen da natürlich nicht so viel Aufmerksamkeit, aber sie haben auch ihr Argument und das ist der Preis. Aktuell kostet der VisionMaster Plus 2 im Rahmen des Kickstarter-Verkaufs 1500 $, etwa 1400 Euro und da begibt er sich in ein Feld, das reich besetzt ist. Zig portable und kleine Beamer für den einfachen Hausgebrauch tummeln sich hier und sie haben alle eine Schwäche, die nur die wenigsten Heimkino-Enthusiasten tolerieren: Schwarzwerte. Wenn es grau wird, wo man schwarz sehen will, sind sie raus. Nach ein paar Tagen, einer Reihe von Filmen und Spielen, kann ich nur sagen: Bleibt auf den Heimkinosesseln, es gibt hier durchaus was zu sehen.
- Valerion VisionMaster Plus 2 - Anschlüsse, Video- und Soundformate
- Valerion VisionMaster Plus 2 - Bildqualität: Schwarzwert, HDR und Kontrast
- Valerion VisionMaster Plus 2 - Bildqualität: Farben und Filter
- Valerion VisionMaster Plus 2 - 3D, Gaming, Sound und Lüfter
- Valerion VisionMaster Plus 2 - Test Fazit
Valerion VisionMaster Plus 2 - Äußere Werte
Erst mal auspacken und die Packung kommt der relativen Portabilität des VisionMaster Plus 2 durchaus entgegen. In der dünnen Papphülle findet ihr eine massive Hartschalen-Schaumstoff-Box mit Griff, die unterwegs mal einen Treffer abfangen kann, ohne dass der Beamer davon viel mitbekommen wird. Ist nicht Luxus, sieht auch nicht so aus, aber tut, was sie soll. In dieser findet ihr den Beamer und in einer kleinen Box das Stromkabel, Fernbedienung und Anleitung. Es ist übersichtlich vom Inhalt, aber funktional und lässt sich gut verstauen, wenn ihr den Beamer nur gelegentlich vorholen wollt oder herumtragen müsst.
Der VisionMaster Plus 2 ist zwar klein, etwa 26×20×22 Zentimeter, aber mit immerhin 7 Kilo ganz schön wuchtig. Wer die üblichen Lifestyle-Beamer kennt, die sich nach Plastik anfühlen und nichts wiegen: Der VisionMaster Plus gehört sicher nicht in diese Kategorie. Über den Look kann man streiten. Valerion sortiert seine Beamer nach Farben. Plus bekommt weiß mit leichtem Blaustich, Max schwarz, Pro 2 dunkelgrau und für den VisionMaster Plus 2 hier auf dem Tisch blieb noch beige in Hochglanz. Ich kann nicht sagen, dass ich jetzt den Schönsten der Runde erwischt habe und die Farbe beim Kauf wählen zu können, wäre nett. Aber egal, Schönheit im Auge des Betrachters, genug Leute werden eine harmonierende Couch oder so haben.
Das betrifft aber nur die Glasfront und Rückseite, der eigentliche Korpus ist schwarz, mit metallenen Ringen und rein gar nichts fühlt sich hier billig an. Ganz im Gegenteil, selten habe ich ein haptisch so wertiges Gerät dieser Art in der Hand gehabt und das ist wohl auch nicht nur Show. Die Konstruktion soll bis zu 100 Kilo Belastung aushalten. Ich weiß nicht, warum sie das können sollte, wer stellt schon einen Schrank auf den Beamer, eigentlich ist es ja eher andersherum, aber wenn das heißt, dass dieses Gerät länger hält, dann sicher, warum nicht. Aber ja, Valerion will mit der Verarbeitungsqualität nach außen glänzen und sich im Design mit einem eigenen Touch absetzen. Beides ist ihnen gelungen.
Das gilt leider nur bedingt für die Fernbedienung. Ich bin kein großer Freund der Abo-Tasten am unteren Ende – Amazon, Netflix, Disney und YouTube – und vor allem sollet die Lautstärke sich nicht verstecken, sondern leicht ertastbar sein. Davon abgesehen ist das Steuerkreuz groß und gut fühlbar, diverse Optionen und Eingänge lassen sich gut ansteuern und alles ist sehr wertig, teilweise aus Metall. Sogar an eine Hintergrundbeleuchtung wurde gedacht, aber dass etwa die Lautstärke, Stummschaltung oder das Steuerkreuz nicht beleuchtet sind, die Tasten für Profile oder KI-Features, die man beide eher selten braucht, schon, macht wenig Sinn. Dafür haben alle Tasten einen angenehmen und klaren Druckpunkt und nichts fühlt sich billig an. Guter erster Versuch einer Fernbedienung würde ich sagen, mit viel Luft nach oben in den Details.
Mit der Fernbedienung steuert ihr dann die übliche Android-TV-Oberfläche, in die ihr euch mit eurem Android-Account einwählt und Zugriff auf all die üblichen Apps habt. In diese sind dann die Optionen des Beamers relativ nahtlos eingefügt und nach einer halben Stunde Orientierung hatte ich keine Probleme, auch verstecktere Features zu finden. Die Software ist damit erprobt und bewährt, ich konnte mich problemlos in alle Dienste einwählen – Netflix ging zuerst nicht, dann jetzt nach einem Update aber doch – und ja, alles tut, was es soll. CEC gibt es auch, andere Fernbedienungen arbeiteten ebenfalls mit dem Plus 2 zusammen, also, läuft.
Valerion VisionMaster Plus 2 - Anschlüsse, Video- und Soundformate
Auf der Rückseite verstecken sich hinter einer Klappe eine ganze Reihe von Anschlüssen. Ihr habt einen optischen Audio-Eingang für Digital-Sound, USB 3.0, USB 2.0, zweimal HDMI 2.1 – einer mit eARC – und einmal HDMI 2.0. Dazu gibt es noch einen Fast-LAN-Anschluss, einen 3,5 mm Audio-Klinkeneingang, weil warum nicht, und natürlich den Stromanschluss. Es ist ein wenig schade, dass dieser hinter der Klappe liegt statt zum Beispiel daneben. So muss die Klappe immer offen sein, auch wenn ihr nichts weiter anschließt und den VisionMaster Plus 2 rein kabellos betreibt. Das geht natürlich über WiFi 6E WLAN oder sogar Bluetooth 5.2 für Audio. eARC ist übrigens ein ziemlich aktuelles Feature. ARC erlaubt es, das Audiosignal des Eingangs direkt und automatisch an eine Soundbar oder einen Receiver zu schicken. eARC erweitert dies auf bis zu 32 Kanäle, 8 davon mit 24/196 HD-Sound, was die Übertragung nicht nur von TrueDTS oder DTS HD Master erlaubt, sondern auch Atmos und DTS:X ohne Kompression. Für Kino-Sound-Enthusiasten ein essenzielles Feature.
Wichtig ist für diese Enthusiasten sicher auch, dass der Plus 2 kompatibel mit dem WiSA-zertifizierten SoundSend ist. SoundSend ist ein HD-fähiger Audio-TV-Transmitter, der um die 250 Euro kostet und WiSA ist ein Standard für kabelloses Heimkino-Audio. Wenn ihr ein WiSA-Heimkino-Set habt, sollte sich dieses sofort bestens mit dem VisionMaster verstehen. Solche Sets werden beispielsweise von Klipsch, Harman Kardon, LG und anderen angeboten, Nvidia mischt da mit wie auch Hisense und Exoten wie Electrocompaniet. It’s a thing und dass der VisionMaster dies über SoundSend unterstützt, ist für manche sicher ein großer Pluspunkt. Der Rest geht dann halt über den eARC-Ausgang mit dem Sound raus. Oder 3,5 mm Klinke, wenn alles egal ist.
Ein wichtiger Unterschied zwischen den beiden kleineren Plus-Modellen und dem Pro und Max ist, dass die Plus eine fixe Linse haben, mit einem Projektionsverhältnis von 1.2:1. Das heißt, dass wenn ich ein 100-Zoll-Bild haben will, sollte der Beamer etwa 2,5 Meter Abstand haben, wenn nichts weiter angepasst werden soll. Es gibt allerdings zahlreiche Zoom-Funktionen und natürlich eine automatische wie manuelle Trapezkorrektur, mit der ihr alles anpassen könnt, wenn der Beamer weiter weg steht. Der Zoom kann das Bild auf etwa ein Drittel der Größe schrumpfen, sodass ich in einem Raum kein Problem hatte, das Bild aus vier Meter Distanz auf etwa 90 Zoll Fläche anzupassen. Damit sollte die Aufstellung nicht das große Problem in den meisten Fällen sein.
Der Motor des Autofokus der Linse ist sehr flexibel und kann bis zu 300 Zoll fokussieren. Aus offensichtlichen Gründen kann ich das nicht testen – selbst der Altbau, in dem ich wohne, muss bei einer Höhe von fast 4 Metern passen, von fast 7 Meter Breite mal ganz zu schweigen. Aber mit den 120 Zoll hier gab es nicht die geringsten Probleme und der VisionMaster Plus 2 lieferte ein gestochen scharfes Bild, das auch automatisch nachjustiert, solltet ihr den Beamer etwas verschieben.
Der Offset liegt bei 100 Prozent und ich konnte erst mit dem Wert nicht viel anfangen, aber gerade bei richtig großen Diagonalen kann er wichtig sein: Es heißt, dass der untere Rand des Bildes exakt mit dem unteren Rand der Linse gleichzieht und das Bild nach oben geht. Wenn ihr also eine komplette Wand frei hättet, um das Bild zu projizieren, könnt ihr den Beamer einfach auf den Boden stellen und müsstet euch nicht darum kümmern, dass er mittig im Raum schwebt. Weitere Modi sind eine Anpassung für eine Decken-Installation, wo das natürlich umgedreht sein muss, sowie Optionen für Leinwände, bei denen der Beamer hinter diesen steht.
Noch dazu unterstützt der Plus 2 Dolby Vision beim Bild, vor allem aber das IMAX-Format mit 1.9:1 oder 1.43:1. 24 fps und 48 fps werden auch geboten. Alles Features, die man teilweise erst bei deutlich teureren Geräten findet und den Plus 2 erstaunlich komplett als Kino-Alleskönner abrunden. Aber keine Sorge, er kann auch Gaming. Oh mein Gott, kann der VisionMaster Plus 2 Gaming. Aber dazu später noch mehr.
Valerion VisionMaster Plus 2 - Bildqualität: Schwarzwert, HDR und Kontrast
Erst einmal das mit Abstand beeindruckendste Feature und eines, das allein schon Grund für echten Enthusiasmus bei diesem Beamer war: das Schwarz. Beamer in einer Preisklasse bis 2000 oder 3000 Euro hatten in den vergangenen Jahren durchaus beeindruckende Dinge gezeigt, aber leuchtende, helle Farben in Verbindung mit echtem, tiefem Schwarz war etwas, das sie nicht wirklich konnten. Entweder es war wirklich schwarz, weil der Rest des Bildes zu dunkel und die Farben schwach waren oder in der Richtung passte alles, aber es war zumindest eher dunkelgrau. Wirklich dunkel manchmal, aber klar als Grau erkennbar. Der Valerion VisionMaster schafft beides: echtes Schwarz und den Rest drumherum.
Ich startete mit einem Klassiker, der viel Schwarz bei Nacht zu bieten hat, aber auch viele Farben, schnelle Bewegungen und manchmal auch alles zusammen. Außerdem hatte ich schon lange nicht mehr gesehen, wie Ed Harris Full-Ed-Harris geht. Ich denke, dass es nach dem Film mehrere Monate dauerte, ihn zu überzeugen, dass er nicht ein Brigade-General ist, der Alcatraz besetzen will. Egal, in den ersten Szenen haben wir bunte grüne Kugeln, einen Überfall in tiefer Nacht und der VisionMaster kann das alles bestens auseinander differenzieren. Selbst in einem nicht hundertprozentig dunklen Raum hatte ich nicht die geringsten Probleme die Details der Szenen zu erkennen, bekam aber gleichzeitig dort tiefes Schwarz, wo es hinsollte. Auch die Nacht-Szenen auf dem Weg zu Alcatraz, unter Wasser und Feuergefechte in dunklen Bereichen zeigen eindrucksvoll, dass Dunkelheit und Helligkeit natürlich nebeneinander reproduziert werden können.
Danach wurde ich moderner und suchte mir einen High-End-HDR-Film raus, Blade Runner 2049. Das, was sich bei dem alten Film zuvor zeigte, wurde mit dem modernen noch einmal deutlicher. Satte, klare Farben, direkt im selben Frame neben tiefem Schwarz, klar getrennt. Fast wie im Kino könnte man sagen, zumindest näher dran, als ich es in dieser Preisklasse für möglich hielt. Dieses Verhältnis besser habe ich bisher nur in gut eingestellten Kinos oder professionellen Vorführräumen für Heimkino mit deutlich teureren Beamern gesehen. Selbst der AWOL Laserprojektor, den ich zuletzt hier hatte, muss sich da anstrengen, um mitzuhalten, und das war eine seiner Stärken. Dieses Schwarz ist auch ein guter Teil dessen, warum der VisionMaster Plus 2 so sehr nach „Kino“ wirkt.
Um diesen Effekt zu erreichen, dachte man sich das Feature Enhanced Black Levels aus. Dieser Algorithmus erhöht den nativen Kontrast von 3000:1 künstlich auf 10000:1, indem er direkt in die Lasersteuerung eingreift, und zwar Frame für Frame in Echtzeit. Sobald die Helligkeitswerte sinken, wird die Laserstärke reduziert und gleichzeitig die Gamma-, Helligkeits- und Kontrastwerte angepasst. Auf diese Weise wird das Grau durch Überbelichtung vermieden, aber gleichzeitig die Details und Highlights erhalten oder sogar besser hervorgehoben. Der Effekt ist klar sichtbar und nur auf die beste Art. Ich hatte eigentlich mit Nachteilen bei schnellen Helligkeitswechseln in HDR-intensiven Filmen oder so etwas gerechnet, aber nein. Es ist einfach ein richtig guter Algorithmus, der genau tut, was er soll.
Neben Enhanced Black Levels gibt es natürlich noch einen manuellen Kontrast-Regler, aber auch einen aktiven Kontrast, der neben "aus" drei Stufen zu bieten hat. "Low" erhöht einfach die Helligkeit. "Medium" hebt helle Werte an und reduziert die Mittelbereiche, um einen höheren Kontrast zu bekommen. "High" reduziert noch einmal die Mitten plus auch die dunklen Bereiche, um den Kontrast zu erhöhen, was dann aber zulasten von Details bei allem in diesen dunkleren Bereichen geht. Kann man mit herumspielen, ich fand, Medium war der richtige Wert in den allermeisten Fällen.
Die Option "Schwarzwert" ist ernst gemeint: Hier reguliert ihr nur den Schwarzwert, der Regler fasst weder Mitten noch Highlights an. "Dark Detail" dann hebt Details in dunklen Bereichen besser hervor. Ich sah keinen Grund, es abzuschalten, ich hatte nie eine Szene, die ich als übertrieben oder unnatürlich empfand, und der Nutzen wird sofort sichtbar.
Valerion VisionMaster Plus 2 - Bildqualität: Farben und Filter
Aber nicht nur das, neben dem Schwarz sind die Farben auch wichtig, keine Frage und es ist beeindruckend, was für tiefschürfende Einstellmöglichkeiten der VisionMaster zu bieten hat und wie wenig diese mich bei der Benutzung interessierten. Das Gerät ist praktisch perfekt eingestellt, was eine echte Seltenheit ist. Ich hatte glaube, ich kenne kein Gerät der letzten Jahre, egal ob Monitor, TV oder Beamer, wo ich nicht ein wenig zu intensive Farben bändigen musste oder irgendwas an ihnen justieren, um ein natürliches, ausgewogenes Farbbild zu bekommen. Nicht hier. Ich war sofort zufrieden, das Spektrum sah aus, wie es aussehen sollte.
Wer eine gänzlich andere Vorstellung von Farben hat oder Perfektionist ist, findet eine Vielzahl an Menüs für Sättigung, Helligkeit und mehr. Die Farbtemperatur lässt sich einstellen, aber nur in vier Schritten von Warm 1+2, Standard und Kühl, wobei ich Standard optimal fand, und keine Ahnung habe, wann man die anderen braucht. Unter Farbraum werden drei davon angeboten, BT.709, DCI-P3 und BT.2020, wobei Dolby Vision immer auf letzteren springt, was auch so gedacht ist. Etwas versteckter findet an dann noch einen Farbtuner für die drei Grundfarben, eine sehr präzise 20-Punkt Weiß-Balance und eine Gammakorrektur. Wie gesagt, alles coole Optionen für Pros und Perfektionisten, großes Lob an Valerion, dass alles da ist, was man in der Richtung suchen kann. Und noch besser, dass der normale User gar nicht erst herausfinden muss, wo diese Optionen sind, um ein gutes Bild zu bekommen.
Natürlich gibt es auch eine ganze Reihe von Bildverbesserungsoptionen. Da sind natürlich Klassiker wie eine Bildschärfe-Verbesserung oder die MPEG-Rauschreduzierung. Spannender wird es bei der Bewegungsoptimierung, denn abgeschaltet wird jeder Content auf die 60Hz-Ausgabe umgewandelt. Gut für Konsolenspiele, weniger gut für 24p oder 48p Filme. Dafür gibt es dann hier die Film-Option, die dann exakt auf diese Ausgaben geeicht ist. Ich mochte die Option „clear“ sehr, da hier ein Mittelmaß aus der Milderung der leichten Bewegungsunschärfe bei 24p-Material in Bewegung geboten wird, ohne aber auszusehen wie eine BBC-Doku. Es gibt noch weitere Optionen, jeder sollte hier den Level finden, der für das jeweilige Material passt. Super Resolution betreibt in Echtzeit Kantenglättung und erhöht die Bildschärfe. Gerade bei SD-Material macht sich das sehr positiv bemerkbar, ohne dass es übertrieben wird.
Mit HDR-Enhancer und Dynamic Tone Mapping werden zwei HDR-Features geboten, die sehr unterschiedlich sind: Der Enhancer gibt SDR-Material einen HDR-Look, ohne es zu übertreiben. Farben und Kontraste werden leicht angepasst und auch wenn es nicht mit echtem HDR-Material zu vergleichen ist, kann es sich sehen lassen. Bei HDR-Material dann wird der Enhancer deaktiviert und ihr könnt zum Dynamic Tone Mapper greifen, der die Werte des Materials in Echtzeit analysiert und den Fähigkeiten des VisionMasters anpasst. So werden mehr Kontraste und Details herausgeholt. Der Effekt ist sofort sichtbar, und erneut konnte ich keine Nachteile ausmachen. Ein eh schon ziemlich gutes Bild wurde noch einmal besser.
Valerion VisionMaster Plus 2 - 3D, Gaming, Sound und Lüfter
3D kann der VisionMaster Plus 2 auch, Frame Packing, Side by Side und Top-and-Bottom werden unterstützt und damit alles Relevante. Gut, dass hier Avatar noch herumliegt und die Vorzüge der hohen Leuchtkraft kombiniert mit den tollen Schwarzwerten resultieren in einem erstaunlichen guten Bild. Man ist Abstriche bei 3D gewohnt, das ist hier nicht anders, aber generell ist das 3D-Bild so gut, dass ich mir vorstellen kann, damit einen ganzen Film anzuschauen und mich nicht nur 10 Minuten über Effekte zu freuen.
Wichtiger für uns ist natürlich die Spiele-Tauglichkeit und die Bildqualitäten sind alle wie auch beim Film vorhanden. Das HDR in 4K sah auf der PS5 Pro, die passenderweise zum Test hier war, phänomenal gut aus. Die dunklen Katakomben eines Demon’s Souls oder der nächtliche Wald in Horizon: Zero Dawn zeigten erneut, wie gut das Schwarz ist, ohne dafür die hellen Details einzubüßen. Horizon hatte genau dieses nicht zu dunkle Vollmond-Nacht-Feeling mit vielen Details, die sehr schön herausstrahlten. Der Kontrast zwischen dem blauen Leuchten der Robo-Augen gegen den dunklen Hintergrund ist exzellent. Genauso das Dungeon-Crawling in Demons’s Souls, wo ihr in die Schwärze wandert, mit tanzenden Fackellicht und nicht einfach in Grau. Und ja, einfach nur bunt, hell und viele Farben kann der VisionMaster auch sehr gut, wie er bei Sonic Generations beweisen durfte, das es ja nun auch als Remake gibt. Hm, ich spiele gerade eine Menge Remakes auf dieser sehr neuen Spielkonsole… Egal. Hauptsache, ich habe Spaß.
Den Spaß habe ich auch und das liegt nicht zuletzt an der extrem geringen Latenzzeit. Manche preiswerte Beamer haben eine so große Latenz, dass selbst ich es sofort merke und nicht erst darauf achten muss. Der Valerion VisionMaster Plus 2 dagegen hat eine Latenz von 4ms bei 1080p und 15ms bei 4K, was ungefähr meinem Gaming-Monitor entspricht. Und da sich das Spielen auf dem VisionMaster praktisch identisch wie das auf dem Monitor anfühlt, nämlich frei noch so kleiner Verzögerung, wird das wohl etwa hinkommen. Selbst bei schnelleren Shootern wie Call of Duty konnte ich nichts bemerken, das die Spielffruede einschränkte. Dazu werden bis zu 144Hz-Signale in 4K am Eingang und ALLM unterstützt. Der Valerion VisionMaster Plus 2 eignet sich damit perfekt als 120+ Zoll Gaming-Display der anderen Art.
Was den Sound angeht, ist der Plus 2 gleichzeitig erstaunlich gut und letztlich automatisch inadäquat. Ein Teil seines Kampfgewichts von 7 Kilo könnte von einem kleinen Bass-Speaker herrühren, denn ein klein wenig Punch ist er in der Lage zu liefern. Die Höhen sind sehr angenehm ausgesteuert, die Mitten werden je nach Einstellung im Menü für bessere Sprachverständlichkeit angehoben, damit kann man leben, wenn man nichts anderes hat. Selbst als Bluetooth-Box macht sich der Plus 2 gar nicht mal so schlecht und ich würde ihn klanglich schon in die etwas bessere 300-Euro-Kategorie einsortieren. Am Ende ist es aber natürlich eine Notlösung, ihr solltet mindestens eine halbwegs anständige Soundbar unter der Leinwand haben, um das alle wirklich genießen zu können. Denn natürlich kann der Plus 2 kein 360-Audio liefern, das den Raum von hinten aus natürlich beschallt. Aber wie gesagt, in der Not oder um nur mal kurz TV zu gucken reicht der Sound des Plus 2 mehr als nur aus.
Er übertüncht dann auch den Lüfter und das ist eigentlich am Ende des Tages mein einziger echter Kritikpunkt. Okay, einziger Kritikpunkt, so echt ist er dann auch nicht. Es ist ein Beamer, er ist klein, mit sehr hoher Leuchtkraft, irgendwie muss er gekühlt werden. Aber dazu hätte ich ein kontinuierliches Lüftergeräusch bevorzugt, denn der Plus 2 wartet, bis ihm warm wird, lässt dann den Lüfter für ein paar Minuten laufen und ist dann wieder für ein paar Minuten leise. Der Lüfter ist leise genug, dass er auch bei geringen Lautstärken des Films oder Spiels je nach Distanz komplett verschwindet oder zumindest nicht groß stört, aber bei mir wäre der ideale Aufstellort auf Dauer etwa einen Meter hinter und über meinem linken Ohr. Das ist nicht viel Distanz und von da aus würde ich den Lüfter hören, sodass ich mir Gedanken machen müsste, wie ich das Wohnzimmer stattdessen umbaue. Ganz klar, das ist kein Valerion-Problem, sondern ein generelles, aber eines, das mit einem noch leiseren, aber dafür kontinuierlichen Geräusch vielleicht keines wäre. Ich bin da tolerant genug, denn selbst mit hochgehendem Lüfter ist der Plus 2 leise, aber es sind die Wechsel zwischen Stille und Kühlung, die mich mehr stören als das eigentliche Kühlen. Wie gesagt, alles Nörgeln auf hohem Niveau, aber en Patch in der Richtung würde mich freuen.
Diese Woche bis zum 25.11. könnt ihr den Plus 2 wie die anderen Modelle über Kickstarter kaufen. Der Kickstarter ist natürlich kein echter Kickstarter. Das Gerät ist gebaut und fertig, das Minimalziel lag auch nur bei 45.000 Euro, es ist ein Marketing-Gimmick. Dort kostet der Plus 2 aktuell etwa 1400 Euro. Die Plus, Plus 2 und Pro 2 Modelle werden im Dezember ausgeliefert, das große Max-Modell im erst im Mai. Der Preis des Plus 2 soll im Anschluss auf 2400 Euro steigen, das wird wohl die ersten Wochen auch so sein, aber ich gehe mal schwer von einem späteren Straßenpreis um 2000 Euro aus. Das ist natürlich keine Garantie und ich bezweifle, dass der Plus 2 gleich wieder auf 1400 Euro fallen wird. Schnellentschlossene mit der nötig Protokasse können also diese Woche noch ein relatives Schnäppchen machen.
Hier geht es zum Valerion Kickstarter
Valerion VisionMaster Plus 2 - Test Fazit
Für diesen Preis, mit einem solchen Schwarzwert und all den anderen Vorzügen des Plus 2 kenne ich derzeit nichts wirklich direkt Vergleichbares. Sobald die anderen Hersteller ihre eigenen Bild-KI-Verbesserungen bringen, wird sich da schnell einiges tun, aber im Augenblick und für nur 1400 Euro - bis Ende der Woche - ist das Gerät fantastisch. Dass der Plus 2 nach dem Eröffnungspreis auf 2400 Euro Straßenpreis steigt, wage ich mal zu bezweifeln, das werden eher 2000 dann sein, aber selbst dafür hätte ich nicht die geringsten Hemmungen den VisionMaster Plus 2 von Herzen zu empfehlen.
Echtes Schwarz in einem kontrastreichen HDR-4K-Bild zu sehen, aus einem Gerät, das nicht professionell oder zumindest für professionelles Geld installiert wurde, war schon ein ähnliches kleines Erweckungserlebnis wie damals das erste OLED-Display in voller Action zu erleben. Dazu kommt die nahezu perfekte Farbaussteuerung, die hohe Leuchtkraft, die auch in halbdunklen Räumen noch ein akzeptables Bild schafft, jede Menge sinnvolle und teilweise sehr leistungsstarke KI-Features, die das Erlebnis noch einmal besser machen. Ihr seid akustisch mit ARCe und WiSA auf dem aktuellen Stand, beim Gaming ist die Latenzzeit auf dem Level eines Gaming-Monitors und es gibt am Ende wirklich nichts, was gegen diesen Beamer spricht. Ihr habt noch etwa eine Woche, um beim Kickstarter-Vorverkauf zuzuschlagen, aber auch wenn euch das verständlicherweise zu kurzfristig ist, dann behaltet dieses Gerät für eure Beamer-Überlegungen im Hinterkopf. Der Valerion VisionMaster Plus 2 ist der erste gewaltige Schritt in Richtung die Vorteile großer Pro-Beamer bezahlbar und handlich zu machen, alles für vergleichsweise kleines Geld.
Valerion VisionMaster Plus 2 | |
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PRO | CONTRA |
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Eigenschaft | Spezifikation |
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Super Early Bird Preis | ca. 1400 € |
UVP | 2.499 € |
Lieferzeit | Dezember 2024 |
Helligkeit (ISO Lumen) | 2.000 |
OpticFlex-Linsensystem | Fest 1,2:1 |
Vertikaler Linsenverschub | Nicht verfügbar |
Dynamische IRIS | Nicht verfügbar |
Betrachtungskontrast | 10.000:1 |
Nativer Kontrast | 3.000:1 |
Lichtquelle | RGB-Laser 110% REC 2020 |
Auflösung & Größe | 4K UHD bis zu 300" |
Audioformat | 2x12W Eingebaute Lautsprecher |
AI-SoC-Chipsatz | MT9618 |
Speicher | 4GB RAM / 128GB ROM |
Eingabeverzögerung | 4ms bei 1080P@240Hz, 8ms bei 1080P@120Hz, 15ms bei 4K@60Hz |
Wireless-Streaming | AirPlay 2, Chromecast, Miracast |
Smart-Home-Kompatibilität | Google Home, Apple HomeKit, Alexa, Control4 |