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Valkyria Chronicles

Wie ein Gemälde

Mehr Details. Mehr Pixel. Mehr Polygone. Mehr Effekthascherei. Das ist es, wonach die meisten Spiele heutzutage streben. Nehmen wir die Titel mit Unreal Engine 3 als Beispiel. Die sehen zwar im Prinzip gut aus, aber praktisch keiner der Entwickler geht Risiken ein. Die Folge: Sie haben mehr oder weniger den gleichen Stil. Man könnte meinen, sie stammen alle aus ein und demselben Haus. Und exakt in solchen Augenblicken freut man sich, wenn irgendjemand etwas anderes wagt, mehr auf Stil anstatt auf Details setzt.

Ich erwähne das natürlich nicht umsonst, denn Valkyria Chronicles ist so ein Spiel. Zuweilen erinnert das kleine Kunstwerk der Sega Studios Japan gar an ein zum Leben erwecktes Gemälde. Als Inspiration dienten den Machern offensichtlich Wasserfarben, denn genau diesen Look findet man im Spiel wieder. Er hebt das Spiel wohltuend vom Einheitsbrei ab und erzeugt mitsamt dem zugehörigen Soundtrack einen mehr als stimmigen Eindruck. Alles passt hier zusammen: Effekte, Texturen, Cel-Shading, Charaktere und so weiter.

Blenden soll diese schöne Optik keineswegs, denn unter der Grafikhaube steckt zudem noch ein ansprechendes Gameplay. Die in zahlreiche Zwischensequenzen verpackte Geschichte spielt in Europa. Naja, fast. Zumindest erinnert die Weltkarte in ihrer Form frappierend an good old Europe, weist jedoch zahlreiche Abweichungen auf. Ohnehin sind Parallelen zum Zweiten Weltkrieg sicher kein Zufall.

Kampfsystem-Video

In Valkyria Chronicles haben wir das Jahr 1935 und zwei große Fraktionen beherrschen den Kontinent. Die East European Imperial Alliance – auch kurz The Empire genannt – und die Democratic Atlantic Federation stellen Ost und West dar. Beide sind von dem wertvollen Mineral Ragnite abhängig. Und genau hier kommt das kleine Land Gallia ins Spiel. Unter dem Grund der neutralen Nation lagern große Mengen dieses begehrten Rohstoffes, auf die es das Imperium abgesehen hat. Hier kommt Heimkehrer Welkin in Spiel, der in seinem Heimatdorf Bruhl zum ersten Mal mit den aggressiven Invasoren konfrontiert wird und fortan eine wichtige Rolle im Kampf gegen sie einnimt.

Spielerisch setzt Valkyria Chronicles auf rundenbasierte Kämpfe mit einem Schuss Echtzeit. Pro Runde stehen dem Spieler mehrere Kommandopunkte zur Verfügung. Wählt man eine der Einheiten auf der 2D-Übersichtskarte an, die sämtliche eigenen Truppen und sichtbare feindliche Verbände zeigt, wird einer davon aufgebraucht (für Panzer zwei) und das Geschehen wechselt in die Third-Person-Perspektive. Wie in einem Shooter darf man nun so lange in den nicht-generischen Abschnitten durch die Gegend laufen, bis die Leiste mit Aktionspunkten am unteren Bildschirmrand leer ist.