Videospiele und Propaganda: Stalker 2 als Ziel russischer Desinformation
Stalker 2 wird Ziel russischer Desinformation: Falsche Behauptungen über Datensammlung sorgen für Aufsehen.
Stalker 2: Heart of Chornobyl ist nicht nur ein gefeiertes Survival-Spiel, sondern auch Ziel russischer Desinformationskampagnen. Aktuell kursieren Behauptungen, das Spiel sammele heimlich Nutzerdaten, um diese für die ukrainische Mobilisierung zu nutzen. Diese Anschuldigungen sorgen für Verunsicherung (in Russland?) und sind Teil einer größeren Strategie, um Misstrauen zu schüren und die Ukraine gezielt zu diskreditieren.
Falsche Anschuldigungen
404 Media berichtet über ein Video, welched falsche Anschuldigungen gegen Stalker 2 erhebt. Es wird behauptet, das Spiel enthalte ein Programm, das Daten wie Gerätenamen, IP-Adressen und den Standort der Spieler sammelt und ohne deren Wissen jede Sekunde an die Server des Entwicklers GSC Game World überträgt. Diese Daten sollen angeblich an die ukrainische Regierung weitergegeben werden, da GSC "eine Vereinbarung mit dem Staat" getroffen habe, um die Finanzierung des Spiels zu sichern. Das einminütige Video, das auf Plattformen wie Telegram kursiert und direkt an Journalisten verschickt wird, trägt ein gefälschtes "Wired"-Wasserzeichen, das jedoch in keiner Verbindung zu der Publikation steht. Es endet mit der Warnung: "Es ist besser, mit einem VPN zu spielen oder dieses Spiel aus Sicherheitsgründen zu boykottieren."
Diese Behauptungen sind Teil der sogenannten Operation Matryoshka, einer umfassenden russischen Desinformationsstrategie, berichtet 404 Media. Ziel sei es, das Vertrauen in westliche Medien zu untergraben und NATO-Staaten sowie die Ukraine in ein negatives Licht zu rücken.
Entwicklung trotz schwierigere Umstände
Trotz der schwierigen Umstände wurde die Entwicklung des Spiels fortgesetzt. Einige Entwickler blieben in Kiew, trotz der Gefahren, während andere nach Prag umzogen, um sicher weiterzuarbeiten. GSC Game World ist seit Beginn des Krieges Ziel zahlreicher Angriffe: Die russische Regierung blockierte die Website des Spiels und Hacker stahlen Entwicklungsdaten und drohten mit Erpressung. Doch das Studio bleibt standhaft. "Zerstörte Häuser, ruinierte Leben und der Tod unserer Liebsten – wir lassen uns nicht einschüchtern", erklärte GSC damals in einer offiziellen Stellungnahme.
Die Angriffe auf Stalker 2 zeigen, wie gezielt Medien und Videospiele für politische Propaganda genutzt werden. Trotz aller Herausforderungen bleibt GSC seiner Vision treu. Zudem dürfen sich Spieler auf technische Verbesserungen freuen. Ein erster Patch, der über 650 Fehler behebt, ist bereits angekündigt. Stalker 2 bleibt damit ein wichtiger Meilenstein, nicht nur für die Gaming-Welt, sondern auch für die ukrainische Kultur und deren Spieleentwicklungsunternehmen.