Vigil-Designer: Neues Projekt hätte die Leute umgehauen
Mitarbeiter lässt seinen Frust heraus, nachdem sich bislang kein Käufer für das Studio fand.
Nachdem bekannt wurde, dass mehrere Marken und Studios von THQ an Publisher wie SEGA, Koch Media oder Ubisoft verkauft wurden, dürfte das die Mitarbeiter von Vigil eher weniger erfreut haben. Für das Darksiders-Entwicklerstudio interessierte sich bislang offensichtlich niemand.
Im Zuge dessen hat der Lead Combat Designer des Studios, Ben Cureton, nun im NeoGAF-Forum seinen Frust rausgelassen. Unter anderem sprach er auch über ein neues Projekt namens „Crawler", an dem das Studio gearbeitet hat.
„Ich habe keinen Zweifel daran, dass das Projekt, an dem wir arbeiteten, die Leute umgehauen hätte", schreibt er. „Tatsächlich hat es das schon getan. In zwei Monaten erreichten wir, was viele Unternehmen in einem Jahr nicht schafften. Zu wissen, dass niemand etwas Ähnliches wie das entwickelte, woran wir arbeiteten, machte uns stolz und war sehr befriedigend."
„Ihr könnt euch also vielleicht vorstellen, wie man sich fühlt, wenn man die Liste mit den Infos sieht, wer was gekauft hat, nur um festzustellen, dass der eigene Namen nicht auf dieser Liste steht. Warum? Haben wir etwas falsch gemacht? Sind wir nicht gut genug? Sind wir nicht 'irgendetwas' wert? Stellt euch das vor."
Via Twitter hat offensichtlich PlatinumGames sein Interesse bekundet, die Darksiders-Rechte „günstig" zu kaufen, was den Mitarbeitern bei Vigil aber nicht viel bringen dürfte.
„Ich bin seit 20 Jahren in dieser Industrie, wurde mehr als einmal entlassen. Es ist jedes Mal beschissen. Aber bin ich traurig, keinen Job mehr zu haben? Nicht wirklich. Ich bin sicher, ich bekomme letztendlich eine neue Stelle. Ich bin nur traurig, dass es nicht dieser Job ist."
„Es wird nicht Vigil sein", so Cureton. „Das macht mich traurig", denn in dieser Kombination werde das Team nie wieder zusammenkommen.
„Weint nicht im die Leute bei Vigil. Wir haben Spiele für Spieler entwickelt. Es gibt keine Horrorgeschichten über die Arbeit hier, die ich erzählen könnte... nur Geschichten voller Ehre. Unabhängig von Lob und Kritik haben wir stets versucht, ein Produkt so zu entwickeln, als wären wir selbst der Endnutzer. Vielleicht wurden wir von Mächten, über die wir keine Kontrolle hatten, in bestimmte Richtungen gedrängt und gezerrt, aber wir wollten immer Spiele für Spieler machen. Und das taten wir."
Veröffentlicht wurde Vigils vermutlich letztes Projekt, Darksiders 2, im letzten Jahr. Zwar verkaufte man im ersten Monat eine Million Exemplare, allerdings bezweifeln Analysten, dass das Spiel seinen Break-Even-Point von zwei Millionen verkauften Einheiten erreichen konnte.