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Von Kingdom Hearts bis Dark Souls: 6 Dinge, die ihr in der Final Fantasy 15 Demo probieren müsst

Nur 20 Minuten? Nicht, wenn ihr die interessanten Dinge sucht.

Was denn? Kaum 20 Minuten Spielzeit? Und dafür habe ich mir extra das neue Spielpröbchen heruntergeladen? Damit ich durch vier Mini-Level laufe, Kristalle einsammle, wie Mario Münzen und ein bisschen auf lendenlahmen Gegnern rumkloppe? Ok, diesen Eindruck könnte man haben, wenn man stur dem putzigen Karfunkel folgt, der euch durch die Mischung aus Tutorial und Technikdemo lotst. Aber wenn ihr ein wenig abseits der Trampelpfade schaut, könnt ihr noch verdammt viel entdecken. Also nehmt euch etwas Zeit, ihr habt bestimmt ein Easter-egg übersehen.

Der Leviathan

So könnt ihr am Ende des ersten Abschnitts, kurz bevor ihr das Tor zum nächsten Level betretet, einfach mal rechts abbiegen. Geht den schmalen Weg durch die Felsen ganz durch und tretet dort auf eine Bodenplatte. Die Belohnung: Eine hübsche Animation von Leviathan, wie er majestätisch aus dem Wasser auftaucht und über euch schwebt.

Weg mit dem Spielzeugschwert

Wo wir gerade beim Thema Bodenplatten sind. Die finden sich überall in den Abschnitten verteilt und haben die unterschiedlichsten Auswirkungen. Ihr könnt die Zeit beschleunigen und mal schauen, wie die Kulisse unter einem Sternenhimmel aussieht. Ihr könnt das Wetter beeinflussen und zwischen strahlendem Sonnenschein und Regenströmen wechseln. Es soll ja gezeigt werden, was optisch so machbar ist. Ihr erhaltet Geschenke in Form von neuen Waffen und Ausrüstungsgegenständen, verwandelt euch in Monster oder landet am Steuer eines Spielzeugautos.

Um die Schaltflächen zu aktivieren, benötigt ihr Kristalle. Die findet ihr in der Umgebung verstreut und als Hinterlassenschaft besiegter Monster. Da ihr 250 beziehungsweise 350 Kristalle braucht, um entsprechend interessante Bodenplatten zum Leuchten zu bringen, sucht ihr am besten wirklich jeden Winkel ab und geht keinem Kampf aus dem Weg. Es lohnt sich. Denn schon im zweiten Abschnitt könnt ihr so euer mickriges Spielzeugschwert, gegen ein deutlich mächtigeres Funkenschwert austauschen. Und eure Feuerwerkskörper für den Fernangriff gegen einen tödlichen Funkenschlag. Den passenden Schalter findet ihr mitten auf dem Tisch.

Bin ich hier bei Disney?

Im zweiten Abschnitt angekommen, habe ich aber erstmal nachgeschaut, ob ich nicht vielleicht versehentlich eine "Kingdom Hearts III"-Demo geladen habe. Das Szenario eines auf Miniaturgröße geschrumpften Noctis, die simplifizierten Echtzeitkämpfe mit Gummihammer und Spielzeugschwert, die Alptraumgegner, die auch problemlos Herzlose sein könnten. Das sieht nicht nur wie "Kingdom Hearts" aus, das spielt sich auch so. Eigentlich habe ich nur noch darauf gewartet, dass mir gleich Goofy und Donald zu Hilfe eilen. Die Ähnlichkeiten sind aber nicht weiter verwunderlich, immerhin war "Mr. Kingdom Hearts" Tetsuya Nomura bis 2014 für die Entwicklung von Final Fantasy XV zuständig. Das hat deutliche Spuren hinterlassen, bedeutet aber keinesfalls, dass die Kampfmechanik nicht Spaß machen würde. Und am Ende der Demo ist es dann auch mit dem Disney-Flair vorbei. Aber dazu gleich mehr. Erstmal könnt ihr noch Kristalle sammeln und ein bisschen in einem Spielzeugauto herumfahren. Das kann sogar blinken und hupen. Wer es mag.

'Mach mich zum Monster'

Weiter geht es in eine menschenleere Stadt. Hier könnt ihr nicht nur zum letzten Mal ordentlich Kristalle sammeln und Monsterchen verdreschen, sondern auch einige Easter-eggs finden. Gleich wenn ihr angekommen seid, geht ihr links in eine Gasse und besorgt euch ein Upgrade für den Gummihammer. Eine im hinteren Bereich der Stadt gelegene Bodenplatte beschert euch ein ganze Ladung Fußbälle. Das macht zwar keinen Sinn für das Fortkommen im Spiel, lässt aber einen kurzen emotionalen Moment in der Beziehung von Noctis zu seinem Vater, König Regis, durchschimmern. Was Sinn macht, ist die recht offensichtlich platzierte Schaltfläche mit dem Fragezeichen und dem Menschen-Piktogramm. Hierüber verwandelt ihr euch in verschiedene Monster, mit denen ihr die Albtraumwesen locker platt machen könnt. Immer wieder versuchen, es gibt insgesamt drei Kreaturen, in die ihr euch verwandelt könnt: Eine Art Giraffe, ein Bison und irgendwas, das nach einem Krokodil aussieht. Ach ja, wenn ihr einfach stehen bleibt und euch eine Weile nicht bewegt, macht Noctis das, was alle Jugendlichen machen. Er checkt sein Smartphone.

Ein Hauch von Dark Souls

Im letzten Abschnitt ist es dann vorbei mit den zuckersüßen Gummihammer-Prügeleien, ein Bosskampf steht an. Ihr werdet zum großen Noctis und stellt euch einem imposanten Ritter aus Stahl. Jetzt kommt tatsächlich Taktik ins Spiel, wenn ihr mit Schlägen und Blocken den Angriffen begegnen müsst. Das hat einen Hauch von "Dark Souls", wenn ihr die Angriffsvariationen des Fieslings erkennen lernt und bei jedem Treffer einen ganzen Schwung an Lebensenergie verliert. Gut, Sterben ist in der Demo nicht möglich, wenn Noctis schwächelt, torkelt er ein wenig herum, wird aber von Karfunkel flugs geheilt. Aber das ist auf jeden Fall schon mal etwas ganz anderes, als die Kinderraufereien zuvor. Besonders die Warp-Fähigkeit von Noctis erweist sich als eine schöne strategische Bereicherung. So könnt ihr über angezeigte Warp-Punkte, an Straßenlampen oder Hauswände springen. Besonders effektiv ist dann ein Warp-Angriff aus großer Höhe, der nicht nur ordentlich Schaden anrichtet, sondern den Gegner auch betäubt.

So macht man effektiv Bosse platt: Mit der Warp-Fähigkeit von Noctis von weit oben herabstürzen und zuschlagen.Auf YouTube ansehen

Mit Heldenschild und Kreuz Shuriken

Große Schwierigkeiten werdet ihr mit dem Level-3-Boss nicht haben. Aber ehe ihr dann die Demo beendet, gibt es noch einiges zu entdecken. Über eine Schaltfläche mit einem Monstersymbol erweckt ihr den Eisernen wieder zum Leben. Diesmal aber als Level 15-Gegner, der schon richtig was einstecken kann. Um jetzt nicht unnötig lange auf ihn eindreschen zu müssen, gibt es zwei hochwertige Ausrüstungsgegenstände zu finden. Dafür müsst ihr hoch hinaus. Ihr warpt euch an dem großen Gebäude, direkt hinter dem Eingang, ganz hinauf und lasst euch dann runter auf einen Vorsprung fallen. Das braucht ein wenig Übung und ein bis zwei Zwischenwarps, um heil anzukommen. Dafür könnt ihr dann aber die Kreuz-Shuriken und den Heldenschild einsammeln. Mit den Shuriken richtet ihr aus sicherem Abstand Schaden an und mit dem Heldenschild, das richtige Timing vorausgesetzt, pariert ihr auch die heftigsten Attacken. Ihr könnt den Boss immer wieder aufs Neue beleben und euch so in aller Ruhe mit der Kampfmechanik vertraut machen.

Inwieweit die Demo jetzt wirklich repräsentativ für das fertige Spiel ist, wird sich zeigen. In Final Fantasy XV seid ihr wohl immer mit euren drei Emo-Kumpels zusammen. Knallharte Zweikämpfe im "Dark-Souls"-Stil, werden da nicht die Regel sein. Als Grafikdemo und grobe Einführung in das Geschehen ist die Platinum Demo aber auf jeden Fall ein oder zwei Stunden eurer Zeit wert.

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Ulrich Wimmeroth Avatar
Ulrich Wimmeroth: Mag Rollenspiele und Ego-Shooter, sammelt Retro-Konsolen und nutzt seinen PC hauptsächlich zum Schreiben über Spiele. Und für Strategie natürlich. Und das seit Dekaden.
In diesem artikel

Final Fantasy XV

PS4, Xbox One, PS3

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