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War Leaders: Clash of Nations

Zweiter Weltkrieg mit Verlängerung

So baut Ihr Runde für Runde Gebäude, gebt Forschungsaufträge in Arbeit, verschiebt Eure Armeen und verhandelt mit Euren Kontrahenten. Aus über 250 spielbaren Einheiten baut Ihr, je nach Nation, eine schlagkräftige Truppe zusammen und attackiert final eine gegnerische Region. Kommt es dann endlich zum Kampf, könnt Ihr selbst die Kontrolle übernehmen und so eine schlechte Ausgangslage vielleicht noch einmal herumdrehen.

Die Echtzeit-Schlachten entpuppen sich als gelungene Mischung aus Total War und Panzers. Mit den vorher in Stellung gebrachten Einheiten müsst Ihr als Angreifer die Oberhand gewinnen, um die entsprechende Region zu gewinnen, während es sich die Verteidiger in ihren Stellungen bequem machen können. Im späteren Verlauf werden die Armeen dabei immer gewaltiger. Dank eines cleveren Auswahlsystems, KI-Generälen und der hohen Zoomstufe habt Ihr Eure Truppen aber stets im Griff.

Grafisch kann der Titel auch im Echtzeitmodus nicht mit aktuellen Titeln mithalten, ist aber auch nicht wirklich hässlich. Nur wenn Ihr sehr weit heraus zoomt, verlieren die Einheiten etwas zu viele Details. Animationen und Spezialeffekte gehen in Ordnung und liefern den Hintergrund für satte Schlachtengemälde. Dank Zeitbeschleunigung sind auch größere Karten kein Problem. Die Wegfindung schien auf den ersten Blick in Ordnung zu gehen, wurde aber auf den gezeigten Karten auch kaum vor schwierige Aufgaben gestellt.

Solide Echtzeit-Grafik ohne echte Highlights

Für jede Klimazone gibt es passende Grafiksets, der Basenbau entfällt und Infanterie kann Gebäude besetzen. Im Prinzip haben die Entwickler so ziemlich jedes Feature der letzten Jahre in das Game gepackt und das scheint auch sogar zu funktionieren. Allein die Entscheidung, die Fußsoldaten nicht in Squads, sondern einzeln zu befehligen, scheint auf den ersten Blick noch etwas unüberlegt. Auch die Stärke der Einheiten und das berühmt berüchtigte Stein-Schere-Papier-Prinzip zeigte in unseren ersten Schlachten kaum Wirkung. Dafür kann sich jede Einheit eingraben und ermöglicht so ein recht taktisches Stellungsspiel.

Selbst die Luftwaffe der angrenzenden Hoheitsgebiete wurden sinnvoll in den Echtzeitmodus integriert. Während Jäger für die Luftabwehr sorgen, könnt Ihr die Bomber als effektive Massenvernichtungswaffen einsetzen. Kleines Manko: Obwohl die dicken Flieger einen beeindruckenden Bombenteppich legen können, ist es momentan nicht möglich ihren Angriffswinkel zu bestimmen. Die Effektivität der schicken Attacken wird dadurch enorm eingeschränkt.

Damit die Echtzeitgefechte an Dynamik gewinnen, gibt es eine Action-Kamera, die Luftgefechte und spannende Bodenbegegnungen ins rechte Licht rückt. In dieser Perspektive wirken die Einheiten recht ansehnlich und das trockene Strategie-Handwerk gewinnt fast so etwas wie Hollywood-Atmosphäre.

Ein deutscher Jäger in Nahaufnahme

Für den Multiplayer sind momentan nur schlichte Echtzeitstrategie-Gefechte geplant. Ein Online-Kampf um die Weltherrschaft wird nicht möglich sein. Als Ersatz wird es vielleicht eine Art Hot Seat-Modus geben, der dann aber ohne Echtzeitgefechte auskommen muss. Gerade hier scheint der Titel eine Achillesferse zu besitzen, der ihn für Online-Spieler nahezu uninteressant macht. Schlichte Echtzeitgefechte gibt es sicher bessere und wie Sand am Meer.

War Leaders kann zwar nur mit dem Singleplayer wirklich punkten, dieser bietet aber mit seinen bis zu 80 Stunden für eine Kampagne mehr als genug Spielmaterial. Klar, das Szenario ist nicht gerade neu und wurde schon oft genug durchgekaut, dennoch kann ich Entwarnung geben: War Leaders spielt sich überraschend frisch und motiviert aus dem Stand - obwohl oder vielleicht gerade weil man sich stark bei den erfolgreichsten Strategie-Serien bedient hat. Besonders erfreulich empfand ich übrigens die Anpassungsfähigkeit des Spielsystems. Anfänger und Profis werden gleichermaßen ihre helle Freude mit dem Titel haben, da sich die Komplexität bequem in mehreren Stufen regulieren lässt.

War Leaders: Clash of Nations erscheint Ende März 2008 für den PC.

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