Warhammer 40.000: Space Marine
Multiplayer-Blutbad und Kampagnen-Überraschung
Hinweis: Braucht ihr Hilfe beim Kampf gegen Orks und Chaos? Schaut in unsere Komplettlösung zu Warhammer 40.000: Space Marine.
Eigentlich hatte Space Marine schon verloren, als es angekündigt wurde. In meinem Kopf hatte ich mir schon seit Jahren einen größeren, besseren und brachialeren Shooter zusammengestellt. Mit einer epischen Karriere durch alle Stationen eines Space-Marine-Daseins, einem Vier-Spieler-Koop-Modus mit verschiedenen Klassen, einem ausgeklügelten Deckungssystem, gewaltigen Schlachten mit Hunderten Gegnern und einer High-End-Engine mit Grafik auf Uncharted-2-Niveau. Mindestens.
Die Realität des Entwicklungsalltags mit all ihren finanziellen Zwängen und Reglementierung hatte da keine Chance, zu sehr liebe ich dieses Universum und zu lange beschäftige ich mich geistig mit einer Umsetzung. Ich weiß, das klingt unfair, es hält mich aber nicht davon ab, auch mit dem aktuellen Ergebnis jede Menge Spaß zu haben. Schließlich ist die Spieleentwicklung kein Wunschkonzert.
Ähnlich erging es mir natürlich auch mit dem Multiplayer, den THQ letzte Woche zum ersten Mal in London zeigte. In meinem Kopf ging es um epische, Battlefield-ähnliche Schlachten mit Fahrzeugen, fünf unterschiedlichen Klassen, gut einem Dutzend Rassen, einem Level-System und mindestens sechs Spielmodi. Besonders bei einem Erstling mit unbekanntem Verkaufspotential nahezu unmöglich. Doch zumindest ein paar Features haben ja den Realitätscheck überlebt.
Es gibt ein gelungenes Level-System mit Perks und freispielbaren Waffen, einen wirklich erstklassigen Charakter-Editor, drei sehr unterschiedliche Klassen, ein halbes Dutzend Schlachtfelder und zwei solide Spielmodi, die sowohl hirnloses Deathmatch als auch einen deutlich taktischeren Conquest-Modus abdecken. Und ja, auch damit hatte ich jede Menge Spaß, selbst wenn sich immer nur Space Marines und ihre Chaos-Brüder die Köpfe einschlagen. Auf andere Rassen, inklusive die Orks, muss man leider verzichten..
Los ging es auf Level 5. Hier stehen euch schon alle drei Klassen zur Auswahl. Zum einen ist da der Assault Marine beziehungsweise Chaos Raptor, der mit einem Jetpack ausgestattet recht agil über das Schlachtfeld springt. Auf Knopfdruck hebt ihr euch in die Lüfte und könnt anschließend einen Landepunkt setzen. Befindet sich ein Spieler in der Nähe, wird er kurz betäubt. Zusammen mit seiner recht starken Startwaffe, einem Kettenschwert, dominierte diese Klasse zumindest auf unserem Niveau in den niedrigen Levels das Schlachtfeld. In der ersten Runde richtete ich ein wahres Blutbad an. Neun Kills und nur zwei Tode zeigten, wie mächtig diese Klasse ist.
Am Ende der ersten Spielsession hüpfte die versammelte Journalie durch die schön vertikal angelegten, aber wenig detaillierten Level. Leider ging dabei etwas der Überblick flöten, weil die Kamera doch recht nah an den Modellen ist, man schnell mal im Rücken der Gegner landet und dann recht orientierungslos um sich schlägt. Neben dem Kettenschwert konnte man später noch Energie-Hämmer, -Äxte und -Schwerter freispielen. Alle gut ausbalanciert zwischen Durchschlagskraft und Geschwindigkeit.