Warhammer 40.000: Space Marine
Für den Imperator
Neben den vernichteten Menschenleben geht es noch um einen größeren Preis. Ein gewaltiger Warlord Titan, Invictus, befindet sich gerade zur Generalüberholung auf dem Planeten. Die Orks wollen ihn in ihre Finger kriegen, um daraus einen ihrer abartigen Garganten zu machen. Natürlich müsst ihr sie aufhalten und euch mit eurem Squad, bestehend aus vier Kämpfern, Tausenden blutrünstigen Orks entgegenstellen. Ein Klacks für die Ritter des 41. Jahrtausends.
Nach eurer unsanften Ladung auf dem Planeten geht es dann sofort ans Eingemachte. Getrennt von seinem Squad, muss sich Titus erst einmal zu seinen Verbündeten durchkämpfen. Anfangs nur mit einer Bolt-Pistole und seinem Kampfmesser bewaffnet, tretet ihr den kleinen Gretchins, simplen Slugga-Boys mit ihren Nahkampfwaffen und den Shoota entgegen. Interessant ist dabei, wie ihr Nahkampf und Fernkampf kombinieren könnt. Schlagen, ballern, treten und betäuben. Alles läuft fließend ineinander über, sorgt für brutale Kombos und literweise Blut.
Besonders wichtig ist dabei das Betäuben. Nur so könnt ihr einen Finisher ansetzen, der euch Lebensenergie zurückgibt. Ihr besitzt zwar auch eine Art Schild, der sich wie bei Halo regeneriert, doch die rote Lebensleiste könnt ihr nur durch Nahkampfaktionen auffüllen. Wer sich seine Hände nicht schmutzig machen möchte, ist hier also fehl am Platz. Kein Verstecken hinter Deckung, kein gemütliches Wegballern aus der Entfernung. Spätestens ab dem zweiten oder dritten Level müsst ihr immer wieder selbst Hand anlegen.
Damit das Geschnetzel nicht zu eintönig wird, findet ihr immer wieder Drop Pods mit neuen Waffen. Anfangs sammelt ihr einfach alles, was ihr in eure Finger bekommt. Zum Ende hin müsst ihr dagegen genau überlegen, wie ihr die Kämpfe bestreiten wollt. Eure mächtigste Nahkampfwaffe, der Donnerhammer, erlaubt zum Beispiel nur einen Bolter und eine Plasmapistole als weiteres Inventar. Ihr findet Plasmawerfer, Laserkanonen, Schwere Bolter und Granatwerfer. Ihr müsst euch genau überlegen, wie ihr der Horde gegenübertretet und wie ihr sie bekämpfen wollt.
Zusätzlich gibt es immer wieder Abschnitte, in denen ihr mit einem Sprungmodul durch die Gegend springen könnt. Hier öffnen sich oft die Level ein wenig und bieten vor allem mehr Vertikalität. Wild springt ihr von Nahkampf zu Nahkampf, zerlegt Gegner auf hoch gelegenen Plattformen, lasst ganze Horden ungepanzerter Gegner durch einen Aufprall zerplatzen. Befreiend, nachdem man die meiste Zeit in einem Schlauch unterwegs war. Anfangs in Schützengräben, später in Industrieanlagen und feindlichen Festungen.
Für viele Emotionen bleibt bei so viel brutaler Gewalt natürlich kaum Zeit. Nur die verletzten und toten imperialen Soldaten am Wegesrand und die wenigen NPC-Charaktere machen klar, dass es hier nicht nur um Heldentaten geht. So trefft ihr zum Beispiel auf Leutnant Mira, eine taffe Frau, die das Kommando übernommen hat, nachdem ein Vorgesetzter nach dem anderen den Orks zum Opfer gefallen ist. Ihre Erleichterung, als sie die Space Marines sieht, ihre müden Augen und ihr tapferes Durchhaltevermögen verleihen der Geschichte trotz viel Pathos eine Portion Menschlichkeit.