Warhammer 40.000: Space Marine
HUAHHH!!
Eine der Stärken des Warhammer-Szenarios ist natürlich ein beachtliches Arsenal an Waffen, da über die Jahrzehnte in dieser Richtung an vieles gedacht wurde. Die Bolter-Waffen in verschiedenen Ausführungen, auch mit Zielfernrohr, leider noch ohne die eigentliche vorhandene Wucht. Plasmawaffen zeigen sich als besonders effizient gegen gepanzerte Ziele, die Laserkanone fällt selbst den größten Ork und mit dem Vengeance Launcher findet sich sogar eine für dieses Game speziell designte Waffe in der Auswahl. Dieser Raketenwerfer feuert bis zu fünf Haftgeschosse, die dann simultan gezündet werden können. Eine solide Auswahl, trotz des Launchers jedoch ohne die ganz großen Überraschungen.
Der Spielablauf durch die Stages selbst entspricht bekannten Mustern. Es ist eine gradlinige Wanderung von Kampf zu Kampf mit dazwischen eingeworfenen Storyelementen. Das kennt man aus Gears oder jedem anderen Spiel dieser Gattung und ehrlich gesagt funktionierte es für die gezeigten Abschnitte sehr gut. Ein steter Wechsel hält das Interesse des Spielers frisch, die kleine Handlung kommt voran und der nächste Raum zum Hereinstürmen und Metzeln lässt nie zu lange auf sich warten. Wie sich das Ganze dann am Stück durch die mit acht bis zehn Stunden ordentlich bemessene Kampagne hält, wird man sehen.
Die Handlung selbst bewegt sich auf solidem Niveau des allgemeinen Warhammer-40K-Universums, was bedeutet, dass hier nicht Lebensfragen diskutiert, sondern Alien-Invasionen abgewehrt werden. In diesem speziellen Falle besetzt eine Ork-Armee eine strategisch wichtige Fabrik-Anlage - die große Teile eines Planeten einnimmt, ist also räumlich durchaus größer, als man erst einmal denken sollte. Als würde das nicht reichen, taucht auch noch die einzige Gruppe auf, vor der sogar die überzüchteten Marines selbst Respekt haben. Die Chaos-Truppen rekrutieren sich teilweise aus umgedrehten Marines und jeder der Krieger fürchtet sich davor, zu so einer Missgestalt verkommen zu können.
Ob diese Gefahr im Spiel wirklich besteht, wird sich zeigen, aber auch so entpuppten sich diese Wesen als wirklich formidable Feinde. Insbesondere eine Gruppe aus Psyker, Renegades und Dämonen wehrte sich hartnäckig und später soll es dann auch noch die diversen Variationen der Chaos-Marines geben, sogar inklusive Chaos Lords, um euch bei Laune zu halten. Und um dafür zu sorgen, dass man einen Raum mal etwas respektvoller betritt, als das bei den meisten Ork-Horden der Fall ist. Welche Fraktionen man im Multiplayer spielt und wie der überhaupt aussehen wird, blieb noch ein wenig im Dunkeln, es gibt aber definitiv sowohl Koop- als auch Versus-Spielmodi.
Warhammer 40.000: Space Marine ist kein anspruchsvolles Spiel. Keines, das die Spielewelt weiterentwicklen möchte, tiefgreifende Fragen stellt oder sich darum kümmert, dass selbst gestandene Rollenspieler gelegentlich über die Mischung aus Pathos und Kitsch des Szenarios spotten. Es will einfach, dass ihr mit einem HUAHHH!! auf den Lippen in einen Raum rein rennt und mit einer sehr eigenen Mischung aus Kettenschwert-Angriffen und schnellen Schusswechseln die Orks darin in Gehacktes verwandelt. Und das kann das Spiel gut. Richtig gut sogar. Klar, hohl wie die Nacht finster, aber unglaublich befriedigend zu spielen und sehr dynamisch umgesetzt. Es machte einfach richtig Spaß. Auf einem sehr weit unten im Kleinhirn verwurzelten Level, aber auch dieser Teil des Spieltriebes will von Zeit zu Zeit befriedigt werden. Und genau dafür läuft mit Warhammer 40.000: Space Marine ein extrem vielversprechender Kandidat auf.
Wahammer 40.000: Space Marine wird im August für Xbox 360, PC und PS3 erscheinen.