Warhammer 40K: Space Marine
Traum und Wirklichkeit
Hinweis: Braucht ihr Hilfe beim Kampf gegen Orks und Chaos? Schaut in unsere Komplettlösung zu Warhammer 40.000: Space Marine.
Bei einem Titel wie Space Marine werden mir meine Erfahrungen als Game Designer zum Verhängnis. Schon lange bevor es die ersten Bilder zu sehen gab, habe ich mir bis ins Detail ausgemalt, wie der Titel auszusehen hat. Große gewaltige Schlachten, ein Deckungssystem wie bei Gears of War und leichte Rollenspiel-Elemente. Noch dazu einen Vier-Spieler-Koop-Modus und ein halbes Dutzend Einsatzorte auf ganz unterschiedlichen Planeten. Selbst eine Sequenz in einem der gewaltigen Titanen, als Fahrzeug-Alternative hatte ich mir ausgemalt.
Kein Wunder, dass diese Vorstellungen die erste Feindberührung nicht überleben. Kaum zu glauben, aber wahr: Space Marine ist nur ein Spiel. Gemacht mit limitierten Ressourcen, von ganz normalen Menschen und nicht von Game-Design-Göttern in einem perfekten Universum.
Das bedeutet aber nicht, dass mich als Fan die Stunde Gameplay nicht begeistert hat. Relic macht bisher einen hervorragenden Job, die Dramatik ihrer Dawn-of-War-Serie in einen Action-Titel zu gießen. Geschickt nutzen sie dabei den umfangreichen Background des Warhammer-40K-Universums aus und zaubern ein Welt voller Krieg und Zerstörung auf den Bildschirm.
Eine Welt, in der die Space Marines als Verteidiger der Menschheit eine wichtige Rolle spielen. Gottgleiche Krieger, die für das Wohl unserer Spezies ihre wertvollste Eigenschaft, ihre Menschlichkeit, fast vollkommen aufgegeben haben. Genetisch verbessert, jahrzehntelang trainiert und geschmiedet in einem ständigen Kampf ums Überleben, sind sie Beschützer und Henker in einer Person.
Diesmal schlüpft ihr in die Haut eines Kapitäns des Ultramarine-Ordens - der im Gegensatz zu den Ingame-Bildern im fertigen Spiel Haare haben wird -, eine Fraktion dieser mächtigen Krieger, die ein ganz besonderes Verhältnis zu den Orks hat. Über Jahrzehnte hinweg kämpften sie auf Armageddon gegen die grüne Flut, in Space Marine müssen sie die Chaoten davon abhalten, sich eine wertvolle Forgeworld unter den Nagel zu reißen. Die gewaltigen Produktionsstätten halten die Kriegsmaschinerie des Imperiums am Laufen und schützen so die Menschheit vorm Untergang. Deshalb folgt ihr dem Ruf eines Inquisitors und versucht gemeinsam mit der imperialen Armee den Griff der Orks zu brechen.
Die Demo startet mit einer klassischen Railgun-Sektion. In einem Valkyrie-Gleiter jagt ihr auf das Einsatzgebiet zu, als ihr von Stormboys der Orks angegriffen werdet. Die wahnsinnigen Grünhäute mit ihrem dicken, unzuverlässigen Raketen versuchen euch vom Himmel zu holen. Also schnell hinter den schweren Bolter gehechtet und auf Dauerfeuer geschaltet. Die Grafik macht einen soliden Eindruck. Relic hat den Stil der Figuren perfekt eingefangen. Allein bei Animationen und Details sollten sie noch etwas nachlegen, dass Spiel sieht in Bewgeung aktuell deutlich schlechter aus, als auf den Screenshots. Angesichts des Pre-Alpha-Status muss man sich aber noch keine Sorgen machen.
Wie gehabt holt ihr die durchgeknallten Flieger vom Himmel, beschützt andere Gleiter und versucht so, die Luftarmada am Leben zu erhalten. Leider verirrt sich ein Gegner in das Triebwerk des Gunships und ihr landet mit einem satten Knall auf der Oberfläche. Natürlich überlebt ihr dank eurer übermenschlichen Konstitution den Crash, steigt aus dem Wrack und müsst sofort um euer Überleben kämpfen. Seit der letzten Präsentation hat sich dabei einiges verändert. Die Kamera ist deutlich näher an die Hauptfigur herangerückt. Das Spiel erinnert nun noch mehr an Gears of War.
Gleichzeitig wurde der Nahkampf vereinfacht und das fast Dynasty-Warriors-artige Melee-Gameplay auf schicke Schwertattacken und blutige Finisher reduziert. Ihr müsst euch keine Kombos merken oder Angriffe abblocken. Die Kettensägen-Attacken sollen im Prinzip die Schrotflinte ersetzen. Später gibt es noch alternativ ein Energieschwert und einen Energiehammer.