Warhammer: Age of Sigmar - Realms of Ruin angekündigt: Company of Heroes im Fantasy-Look?
Mit vier Fraktionen in die Mortal Realms.
Ein weiteres neues Warhammer-Strategiespiel ist auf dem Weg. Um die Entwicklung von Warhammer: Age of Sigmar - Realms of Ruin kümmert sich Frontier Developments und verspricht einen "modernen Ansatz" für klassische Echtzeitstrategiespiele. Was heißt das genau? Nun, so viel ist sicher: Eine komplette Revolution des Genres stellt auch Realms of Ruin ausgehend von dem, was ich mir bisher davon anschauen konnte, nicht dar. Aber das macht ja nichts, interessant sieht's trotzdem aus.
Frontier verspricht unter anderem nicht weniger als eine "filmreife Singleplayer-Kampagne". Dabei geht es um "die Natur des Krieges und des Überlebens", während ihr darum kämpft, das wilde und unzivilisierte Reich Ghur zu erobern. Die Handlung wurde in Zusammenarbeit mit Black-Library-Autor Gavin Thorpe entwickelt und zeigt das Geschehen aus der Perspektive von insgesamt vier Fraktionen. Bisher bestätigt wurden die Stormcast Eternals sowie die Orruk Kruleboyz.
Realms of Ruin erinnert an Company of Heroes
Während einer Präsentation des Spiels zeigte Frontier gegenüber der Presse vor kurzem auch ein paar Gameplayausschnitte aus der Kampagne, genauer gesagt aus der zweiten Mission des Spiels. Euer Ziel besteht darin, ein Gebiet von Feinden zu säubern und schließlich den Muster Point zu erreichen, einen Kommandoposten der Stormcast Eternals. Während ihr mit Protagonistin Sigrun und euren Truppen unterwegs seid, ändert sich das Ziel und ihr müsst nun drei arkane Leitungen sichern, während ihr von den Kruleboyz verspottet werdet.
Im Spielverlauf ist es wichtig, sich diese strategisch platzierten Leitungen zu sichern, denn durch sie erhaltet ihr unter anderem Ressourcen. Das alles erinnert dahingehend ein wenig an Company of Heroes, wenngleich Deckung hier – soweit ich das bisher beurteilen kann – keine Rolle spielt. Achten solltet ihr allerdings auf die Umgebung, denn auf höheren Ebenen habt ihr natürlich Vorteile, was Sichtweite und Feuerreichweite anbelangt, davon abgesehen verlangsamt zum Beispiel sumpfiges Gebiet eure Fortbewegung. Mithilfe der von euch gesammelten Rohstoffe könnt ihr etwa eure Truppen verbessern und durch die Tech Trees individualisieren beziehungsweise spezialisieren.
Analog zur Ähnlichkeit mit Company of Heroes baut ihr hier auch keine riesengroßen Armeen auf, was letztlich in Massenschlachten resultieren würde. Hier ebenso der Disclaimer: Zumindest ist es das, was bisher zu sehen war. Ihr seid mit Squads unterwegs, daher spielen mit euren begrenzten Einheiten Taktik und Entscheidungen eine wichtige Rolle, statt einfach nur Kanonenfutter in den Kampf zu schicken. Durch den erwähnten Tech Tree schaltet ihr indes weitere Einheitentypen frei, die allesamt über aktive und passive Fähigkeiten verfügen.
Inspiriert sind die Einheiten wiederum von Age of Sigmar Warscrolls, abseits der Fähigkeiten haben sie zudem individuelle Stärken und Schwächen. Und auch Vielfalt ist gewährleistet. Ihr habt mächtige Helden, schnelle Flugeinheiten, schwerfällige Monster, Zauberer und mehr zur Auswahl. Das sollte euch genügend taktische Möglichkeiten geben, um eure Feinde in die Knie zu zwingen. Frontier verspricht obendrein eine "authentische" Darstellung der jeweiligen Einheiten, die in Zusammenarbeit mit Games Workshop präzise auf Basis des Tabletop-Gegenstücks modelliert wurden.
Wie funktioniert die Controller-Steuerung in Realms of Ruin?
Was die Steuerung anbelangt, hat sich Frontier ein System namens DirectStep einfallen lassen. Das betrifft primär die Konsolen, denn Realms of Ruin erscheint auch für PlayStation 5 und Xbox Series X/S. Auf dem PC habt ihr die klassische RTS-Steuerung mit Maus und Tastatur, wenngleich ihr dort ebenfalls mit einem Controller spielen könntet. Die Controller-Steuerung in Realms of Ruin funktioniert so, dass ihr eine Einheit auswählt, dann den Stick zu einer bestimmten Position zieht und die Bewegung bestätigt. Das könnt ihr dann auch so aufrechterhalten und quasi entlang des Weges immer weitermachen. Eure Truppen stürzen sich unterwegs normalerweise in Gefechte, ihr könnt aber zum Beispiel ebenso gut einen reinen Marschbefehl erteilen.
Weiterhin macht man es euch auf Knopfdruck leicht, zwischen einzelnen Squads zu wechseln. Alternativ zu dieser Methode habt ihr bei der Auswahl auch "paint select" als Option. Haltet die Taste gedrückt und in einem bestimmten Radius werden sämtliche Einheiten ausgewählt, die ihr damit berührt. Da ich es noch nicht anspielen konnte, lässt sich natürlich nicht sagen, wie gut das in der Praxis funktioniert. Durchdacht wirkt es aber allemal.
Die spielerischen Ähnlichkeiten zu Company of Heroes kommen auch im Multiplayer-Modus zur Geltung. Hier kämpft ihr über diese arkanen Leitungen beziehungsweise Siegpunkte und am oberen Bildschirmrand seht ihr einen Punktezähler für jede Seite. Wer zuerst bei Null angelangt, verliert das Match. Plattformübergreifende Partien in verschiedenen Modi sind vorgesehen, ebenso wie Gelegenheits- und Ranglistenspiele. Die auf den Karten verteilten Punkte sowie die sich durch die Tech Trees mit der Zeit entwickelnden Fraktionen sollen dabei für die nötige Abwechslung und Dynamik sorgen.
Es war noch nicht außerordentlich viel, was ich bisher von Realms of Ruin zu sehen bekam, aber es hat ausgereicht, um mein Interesse zu wecken. Frontier schlägt mit dem Spiel einen taktischen Weg ein, der mich bis zu einem gewissen Grad an Company of Heroes erinnert – nicht das schlechteste Vorbild, das man sich aussuchen kann. Das bisher gezeigte Material sieht obendrein recht hübsch aus und wenn das alles so funktioniert und spannend umgesetzt ist, wie man sich das vorstellt, könnte Realms of Ruin ein Strategiespiel werden, das nicht nur Warhammer-Fans im Hinterkopf behalten sollten.