Warhammer Age of Sigmar: Realms of Ruin angespielt: Company of Heroes im Fantasy-Look, nur ohne Deckung
Menschen, Orks und Geister.
Echtzeitstrategie gibt es in verschiedenen Formen und Facetten. Für das kommende Warhammer Age of Sigmar: Realms of Ruin setzt Frontier Developments auf einen Spielablauf, der mehr in Richtung Company of Heroes geht. Also keine ausufernden Massenschlachten wie in einem Command & Conquer oder Age of Empires, sondern Scharmützel mit eher kleineren Gruppen. Wenn auch mit einem entscheidenden Unterschied: Deckung à la Company of Heroes gibt es nicht.
Zugegeben, ein Deckungssystem passt auch mehr zu Feuergefechten im Zweiten Weltkrieg als zu einer Fantasy-Klopperei, in der sich Menschen und Orks unter anderem mit Schwertern und Knüppeln die Schädel einschlagen. Kürzlich konnte ich mir selbst einen Eindruck davon verschaffen und zwei frühe Missionen aus der Kampagne anspielen.
In der ersten dieser beiden Missionen ging es darum, gegen die Orruk-Moorpirscha und einen ihrer Anführer vorzugehen. In den Sümpfen von Ghur, dem wilden Reich der Bestien, hausen die Orks und bedrohen nicht nur eine Festungssiedlung der Menschen. Wie ihr es von frühen Einsätzen in Spielen kennt, passiert noch nicht viel Wildes. Man ist immer noch dabei, die Mechaniken des Spiels zu verinnerlichen, wenngleich das nicht allzu komplex ist. Ihr habt ein knapp bemessenes Kontingent an Punkten zur Rekrutierung von Truppen, gleichzeitig erobert ihr Punkte auf der Karte und sichert so den Nachschub an Rohstoffen.
In späteren Missionen kommen hier noch mehr mögliche Gebäude hinzu, die zum Beispiel eure Einheiten heilen können oder euch verschiedene Arten von Rohstoffen bescheren. Welche davon ihr baut und welche euch im jeweiligen Einsatz weiterhelfen, das müsst ihr selbst wissen beziehungsweise herausfinden. Wie in Company of Heroes besteht ein Trupp aus mehreren Einheiten. Je mehr Schaden er nimmt, desto mehr Einheiten davon gehen verloren, durch Heilung bekommt ihr sie natürlich wieder zurück.
Jedenfalls arbeitet ihr euch so Stück für Stück voran, bis ihr die Orks in die Schranken verweist und euren Weg fortsetzen könnt. Denn die Orruk-Moorpirscha sind nicht das Einzige, was euch beschäftigt. Ihr sucht nach einem mächtigen Artefakt und findet es nach dieser Mission auch. Selbstverständlich ist es aber nicht so einfach, wie es den Anschein hat. Das Artefakt liegt zwar vor eurer Nase, ist aber in den ätherischen Ketten des Nachtspuks gefesselt – die dritte von vier Fraktionen, die nun vorgestellt wurde.
Die Geister möchten sich nicht einfach von diesem Artefakt trennen und verwickeln die Sturmgeschmiedeten Ewigen in erbitterte Kämpfe. Immer wieder rückt Nachschub an, gegen den ihr euch zu verteidigen versucht. Gleichzeitig gilt es, besagte Ketten zu lösen. Oder zumindest eine davon, denn das reicht bereits aus, um die „Lebenspunkte“ der Ketten zu reduzieren. Und es erweist sich zugleich als die beste Taktik in dieser Mission. Einerseits solltet ihr euer Lager verbessern, um mehr Truppen in den Einsatz schicken zu können. Andererseits ist es ratsam, seine Aufmerksamkeit auf einen der drei Punkte zu legen, an denen das Artefakt mit Ketten befestigt ist.
Ihr könnt schlicht keine ausreichend große Armee rekrutieren, um alle drei Kettenpunkte auf einmal in Beschlag zu nehmen und anschließend auch noch zu verteidigen. Aber das ist eben auch eines der Dinge, die man zum Beispiel im Verlauf einer Mission erst lernt. Ausprobieren und herausfinden, ob es funktioniert. Und wenn nicht, passt eure Strategie entsprechend an.
Aber egal, ob hier letztlich Warhammer oder Company of Heroes draufsteht, am Ende folgt ihr ähnlichen Mustern. Oder auch Stein, Schere, Papier. Manche Einheiten sind gegen bestimmte Typen effektiv, dafür schwach gegen andere. Ihr kennt das, ich muss es nicht weiter im Detail erläutern. Soweit ich es bisher sagen kann, funktioniert das auch ganz gut. Hier gilt ebenso sehr: Kommt ihr mit einer Strategie nicht weiter, versucht es mit einer anderen. Dass Schilde effektiv in der Verteidigung gegen Schwerter sind, dafür aber weniger etwas bei Beschuss aus der Luft bringen, ist nur ein Beispiel dafür.
In diesen ersten beiden Missionen spielt sich Warhammer Age of Sigmar: Realms of Ruin jedenfalls schon recht gut, obgleich die frühe Version noch ein paar Problemchen zeigte. Darunter waren etwa Schwierigkeiten mit der Beleuchtung und in der ersten Mission reagierte eine der Heldeneinheiten ab einem bestimmten Punkt nicht mehr. Gleichzeitig registrierte aber auch der Feind sie nicht mehr und der Rückzug funktionierte nicht. Geklappt hat’s trotzdem, in dem Moment war das zu verschmerzen. In der finalen Version wird das aber hoffentlich nicht mehr passieren.
Bis dahin ist ja noch ein wenig Zeit, wenn Warhammer Age of Sigmar: Realms of Ruin soll am 17. November 2023 für PC, PlayStation 5 und Xbox Series X/S. Ein Spiel, das nicht nur Warhammer-, sondern auch Genre-Fans im Auge behalten sollten.