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Warten auf Uncharted 4: Die 6 besten Nathan-Drake-Momente

Zu Lande, zu Wasser und in der Luft eine Spektakel-Klasse für sich.

Uncharted 4 ist mehr oder weniger direkt um die Ecke und neben einem hoffentlich runden Abschluss für die Reihe und einem bestätigterweise etwas offenerem Spielablauf - danke! - wird es sicher wieder eine Menge Momente geben, über die man sich mit wedelnden Armen mit Freunden und Bekannten austauschen wird. Keine Frage: Wie man zu diesen Spielen im Allgemeinen auch steht, Naughty Dogs Abenteuer-Schießerei lebt für das Spektakel und weiß genau, wie man es am effektivsten inszeniert. Um euch und uns ein bisschen einzustimmen, bis der vierte Teil nun endlich erscheint (Teil drei ist tatsächlich schon fast fünf Jahre her), ist hier eine Top-6 der besten Momente der Reihe bisher.

Platz 6: Der junge Drake (Uncharted 3)

Mich erwischte der Flashback im dritten Teil wirklich auf dem falschen Fuß. Naughty Dog auf der anderen Seite gab er die Gelegenheit, uns einen anderen Nathan Drake zu zeigen und zugleich, seinen Charakter ein wenig zu erklären. Drake ist so, wie er ist, weil schon auf Kindesbeinen dem Abenteuer hinterher stolperte. Ein echter Überlebenskünstler eben. Und dieser Blick in seine Vergangenheit - genauer gesagt auf das schicksalhafte Zusammentreffen mit Sully - lässt ihn noch etwas plastischer wirken und verleiht auch dem väterlichen Freund ein wenig mehr Profil. Diese beiden haben viel miteinander durchgemacht. Das noch einmal unterstrichen zu bekommen, ist für den späteren Verlauf der Handlung sehr wichtig. Und natürlich war es sehr erfrischend, dass Drake die Waffen damals noch stecken ließ.

Wie alles begann... das zeigt euch der Anfang von Uncharted 3. Naughty Dog von seiner besten Seite, wenn es um Charakterzeichnung und Dialoge geht (Dauer 0:44).Auf YouTube ansehen

Platz 5: Das U-Boot (Uncharted 1)

Es wundert nicht, dass Uncharted 1 heutzutage so wenig Liebe abbekommt. Selbst in dem umfassend überarbeiteten Remake auf der PS4 wirken die Feindbegegnungen und Schießereien noch lange nicht so rund wie im nur zwei Jahre jüngeren Nachfolger. Zudem verleiden einem einige Level-Design-Sünden so manche Suche nach dem Weg nach vorn. Aber für seine Zeit und ganz für sich gesehen, war Uncharted: Drake's Fortune einfach ein beeindruckendes und zu Teilen auch wegweisendes Spiel. Wenige Szenen in diesem Titel fassen so gut zusammen, wohin die Reise für die Figuren und die Serie gehen soll, wie der Fund und die Erkundung des auf einem Dschungel-Plateau gestrandeten U-Boots: Hier definiert Naughty Dog in wenigen Einstellung das Bild vom Abenteurer der Marke Indiana Jones, der sich auch an all den Baller-Einlagen vorbei immer wieder gut in den Vordergrund kämpft.

Ohne das Gefühl, seine (neu)gierige Nase tief in längst verloren geglaubte und geheime Orte zu stecken, wäre Uncharted nicht annähernd das Spiel, das die Fans so schätzen. Nirgends fühlt man das so sehr nach, wie im rostigen, klammen Bauch dieses verrottenden Untersee-Kahns.

Platz 4: Der Hubschrauberangriff (Uncharted 2)

Unter anderem ging es zwei Jahre später nach Nepal, wo Nathan Drake einen trailerwürdigen und durchaus für die Reihe prägenden Moment erlebte, der lange dafür stand, was Uncharted ausmacht. Die Bösen fahren auf der Suche nach dem Glücksritter schwere Geschütze auf: Ein Kampfhubschrauber spürt ihn und Chloe auf und verfolgt ihn dann raketenspuckend mit schreienden Geschützen über die Dächer der Stadt. Die atemlose Hatz endet in einem Shoot-out mit den Leuten des Obermotzes in einem alten Gebäudekomplex, während der fliegende Panzer von Außen die Fassade zerlegt. Hier zeigte Uncharted schon früh den Willen, den Boden unter Drakes Füßen ordentlich zum Beben zu bringen. Den Einsturz des Hauses von Innen mitzuerleben, das setzte damals Maßstäbe. "Da wären wir fast drin gewesen", spricht Drake einem im Anschluss mit einem der besten Oneliner der Serie aus der Seele.


Hier geht es zum Uncharted 4: A Thief's End Test


Platz 3: Das kenternde Schiff (Uncharted 3)

Uncharted 3 ist aus verschiedenen Gründen sicher nicht das beste Spiel der Reihe. Das liegt aber nicht daran, dass das Spiel in Sachen aufregender Actionszenen in irgendeiner Weise enttäuscht hätte. Es kam nur einfach nicht so rund zusammen wie Among Thieves vor ihm. Die Set-pieces dagegen sind vermutlich die besten dieser (und vermutlich auch anderer Reihen). Auch hier wird Drake wieder Spielball der Naturgewalten und Zeuge katastrophenfilmwürdiger Zerstörung, wenn das alte Kreuzfahrtschiff des Piraten Rameses seinen Untergang findet. Wie der riesige Kahn erst Leck schlägt, woran ihr nicht ganz unschuldig seid, dann Schlagseite bekommt und schließlich kentert, das ist eine kopfverdrehende Operette der Vernichtung in drei Akten - und die gipfelt dann in diesem Moment, mit dem besten Wasser, dass man damals mindestens seit Wave Race 64 sah.

2. Der Flugzeugabsturz (Uncharted 3)

Man war sich fast sicher, dass das sinkende Piratenschiff schon der Stand-out-Moment von Uncharted 3 war. Da hatte man aber noch keine Ahnung, dass Naughty Dog quasi direkt im Anschluss noch was viel Wilderes versuchen würde: Sie lassen euch in einer Szene, die an 007 - Der Hauch des Todes erinnert, über der Wüste ein Frachtflugzeug zum Absturz bringen. Mit euch darin. Sicher, diese Szene zu überleben, ist unwahrscheinlicher als alles andere, was das smarte Plappermaul zuvor durchmachte. Gelohnt hat es sich trotzdem, denn auch fünf Jahre später noch und obwohl man jeden Beat schon kennt, bringen diese Momente den Puls noch zum kochen. Eine geradezu meisterhafte Choreographie und der Gipfel der Reihe, an dem sich der kommende vierte Teil messen lassen muss. Dafür Platz Zwei.

Platz 1: Das Tibetanische Dorf

Und doch ist es am Ende ein ruhiger Moment, der bei uns ganz oben landet. Denn Drakes Erkundung des friedfertigen tibetanischen Dorfes in Uncharted 2 setzt einen dermaßen gekonnten Kontrastpunkt zum Rest der Erlebnisse, dass diese paar Minuten das ganze Spiel, eigentlich die komplette Reihe, deutlich aufwerten. Hier beweist Naughty Dog, dass sie mehr können, als einem Typen mit losem Mundwerk zwei Waffen, eine Love-Interest und ein Indy-MacGuffin hinzuwerfen. Es blitzt nicht nur ein vollumfängliches Verständnis für die Abläufe einer Actionszene durch, sondern auch Fingerspitzengefühl bei Szenenbild und Charakterzeichnung. Das ist durchaus vergleichbar mit dem Unterschied zwischen einem typischen Michael-Bay-Transformers und den besten der ebenso haudraufigen, aber herzigeren und klüger gemachten Marvel-Filme.

Dieses Dorf in Tibet war in seiner Unschuld und Bewahrtheit wertvoller als jeder Schatz, und das begreift nicht nur der Spieler, sondern auch Drake. Diese Erkenntnis mit dem Protagonisten zu teilen - das ist der beste Augenblick einer Reihe, der es an tollen Momenten wahrlich nicht mangelt. Hoffen wir, dass auch Uncharted 4 zum Abschluss einen davon parat hat.

Ein Video würde an dieser Stelle nicht annähernd einfangen, wie man sich fühlt, wenn man nach all den Beschwerlichkeiten hier aufschlägt. Es ist ein Zen-Moment ohne Gleichen.

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