Warum es in Mass Effect Andromeda wenig neue Aliens gab - Cosplayer sind ein Grund
Und Budgetgründe.
- Mass Effect Andromeda hatte mit Einschränkungen bei neuen Alien-Spezies zu kämpfen
- Ein Grund dafür waren Gedanken an Cosplayer
- Auch Budgetgründe verhinderten mehr
Hattet ihr damals beim Spielen von Mass Effect Andromeda auch ein etwas merkwürdiges Gefühl? Ihr befindet euch in einer komplett anderen Galaxie und doch trefft ihr gefühlt zu 90 Prozent auf bekannte Aliens aus der Trilogie.
Zwei neue Alienrassen hatte Andromeda zu bieten, die sich auch noch stark ähneln, zudem gab es mit den Remnant noch Roboter. Für eine neue Galaxie doch etwas wenig. Was nicht immer der Fall war.
"Ich denke, es war ein Projekt, das die Erwartungen unmöglich hätte erfüllen können", sagt Neil Pollner im Gespräch mit thegamer. Pollner war Senior Writer bei Mass Effect 3 und arbeitete dann an Andromeda. "Nicht nur die hohe Messlatte durch die ursprüngliche Trilogie, sondern auch die logischen Erwartungen, die jeder an Mass Effect haben würde, wenn es in eine ganz neue Galaxie geht."
"Aber uns wurde nur das Budget für zwei neue Spezies gegeben, plus die Remnant", fügt er hinzu. "Ganz zu schweigen davon, dass wir nicht einmal alle Spezies der Milchstraße mit einbeziehen konnten. Und wir waren nicht in der Lage, euch durch die ganze Galaxie reisen zu lassen. Das bedeutete, dass wir die Geschichte um einige ziemlich krasse anorganische Einschränkungen herum entwickeln mussten. Man bekam also nicht nur etwas, das sich viel kleiner anfühlte (und war) als das, was man vorher hatte, sondern fast jeder, der das Spiel spielte, hatte wahrscheinlich etwas, das er an Mass Effect wirklich mochte und einfach nicht da war."
Hinzu kam, dass Hauptcharakter Ryder ein Entdecker sein sollte, aber trotzdem ging es die meiste Zeit über um Kämpfe und ums Töten: "Ryder als Entdecker sollte eine herausfordernde und dynamische Erstkontakt-Erfahrung haben. Stattdessen tötest du fast sofort Kett. Einige sehr grundlegende Dinge passten einfach nicht zusammen."
Pollner zufolge hatten die Autoren schon Monate, bevor Budget und Umfang des Spiels festgelegt wurden, mit der Ideenfindung begonnen. Und sie hatten mehr vor, als am Ende im Spiel landete. Das sagt auch Chris Hepler, der nicht nur in Sachen Design an der Reihe arbeitete, sondern auch als Autor half.
"Ich habe fünf oder sechs neue Alien-Spezies vorgeschlagen, als Andromeda noch in den Kinderschuhen steckte, und ich denke immer noch, dass sie eine Menge Potenzial hatten", sagt Hepler. "[Ex-BioWare-Autor] Jo Berry hatte auch ein paar davon, die waren großartig. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass diese Ideen immer noch Eigentum von BioWare sind, also kann ich, auch wenn ich mir zu 100% sicher bin, dass sie nicht verwendet werden, nicht über sie sprechen, ohne eine Erlaubnis zu bekommen."
Ein Faktor dabei waren Cosplayer, wie Dorian Kieken, Design Director bei Mass Effect 2 und 3 und Design Director zu Beginn der Andromeda-Entwicklung, anmerkt: "Eine der Stärken der ursprünglichen Mass-Effect-Trilogie ist, dass man die meisten Alien-Charaktere tatsächlich cosplayen kann - außer die Hanar, obwohl ich die Kreativität einiger Cosplayer nicht unterschätzen würde. Unsere Absicht bei Mass Effect Andromeda war, neue Rassen einzuführen, die immer noch im Bereich des Cosplays möglich waren, was wahrscheinlich der Grund ist, warum verrücktere Konzepte aufgegeben wurden."
Nachdem die beiden neuen Alien-Spezies für Andromeda feststanden, bewegte man sich laut Kieken während des Designprozesses in "Cosplay-sicheres Territorium". "In der frühen Entwicklungsphase des Spiels haben wir eine Menge neue Konzepte für Spezies erforscht", erzählt er. "Ich bin mir nicht sicher, warum wir uns auf die spezifische Anzahl im endgültigen Spiel geeinigt haben, aber meine Vermutung wäre eine Mischung aus Produktionsgründen und der Tatsache, dass wir eine vernünftige Menge an Rassen zu bewältigen hatten, da wir bereits ziemlich viele aus der Milchstraße mitbrachten."
Demnächst bekommt ihr mit der Legendary Edition von Mass Effect die ursprüngliche Trilogie in Remaster-Form. Davon solltet ihr euch keine Wunder, aber ein schönes Upgrade erwarten. Und dass Mirandas Hintern weniger im Fokus steht.
Was die weiter entfernte Zukunft anbelangt, ist auch ein brandneues Mass Effect in Arbeit, das euch anscheinend zurück in die Milchstraße führt.