Wegen Pepper Grinder habe ich auf der Gamescom völlig die Zeit vergessen
Grind'n'Fun.
Ich war nie ein großer Liebhaber von Jump'n'Run-Games und Pixelart - unpopuläre Meinung, ich weiß. Zumindest hat mich noch nie ein Genre-Vertreter lange an den Bildschirm gefesselt, auch wenn Yoshis Island einen coolen Ohrwurm-Soundtrack und Ori eine so zauberhafte Welt besitzt. Auf Dauer war mir das Gameplay einfach immer etwas zu stumpf, um dafür stundenlang auf die leuchtenden Level zu starren.
So mag ich Grind in Videospielen doch gleich viel lieber
Auf der Gamescom hat mich Pepper Grinder von Ahr Ech und Devolver aber eines Besseren belehrt, denn während des halbstündigen Termins habe ich so intensiv und voller Motivation gespielt, dass ich einfach die Zeit vergessen habe. Einige Minuten über den Termin hinaus, machte mich ein Mitarbeiter am Devolver-Stand darauf aufmerksam, dass der nächste Kollege für seinen Slot schon warte - und ich selbst kam nun ebenfalls wenige Minuten für meine nächste Session zu spät. Ups.
Aber das passiert eben, wenn man wirklich Spaß an einem Spiel hat. Man vergisst alles um sich herum, ist in seinem eigenen Film - oder besser gesagt, im Spiel. Pepper Grinder hatte durch sein Genre und meiner eher weniger favorisierten Pixelart-Optik in mir nicht die größte Vorfreude ausgelöst - und mich deshalb mit viel mehr Wucht überrumpelt. Selbst der größte Pixelart-Muffel muss zugeben, dass das Design des 2D-Plattformers einfach wahnsinnig gut gelungen ist und auch beim Rest des Spiels gibt es nicht viel zu meckern.
Mit Pepper, der Protagonistin, springt und rennt ihr durch optisch sehr verschiedene Level. Der Gamechanger ist ihr riesiger Bohrer, mit dem sie sich durch alle Erdschichten gräbt, ihn als Waffe benutzt und als Werkzeug, um kleine Rätsel zu lösen. Der Bohrer besitzt so viel Kraft, dass ihr mit diesem wie mit einer Rakete durch Sand, Wasser, Eis und andere Schichten mit ihren jeweils eigenen Widerstand gleitet. Den Bohrer könnt ihr dabei steuern und euch so durch die Level bringen. Es ist also weniger ein Jump'n'Run, sondern vielmehr ein Jump'n'Grind.
Der Bohrer lässt sich nicht stoppen, wenn er einmal angeworfen wurde und hört erst auf, euch immer weiter voranzubohren, wenn ihr die jeweilige Erdschicht oder das Element verlasst. Eine präzise Steuerung ist daher umso wichtiger. Pepper Grinder hat hier die Schraube in den Schlitz getroffen. Wir bewegen uns stets sauber und flüssig durch alle Schichten und die Schnelligkeit der Fortbewegung ermöglicht gutes Manövrieren ohne dabei zu einfach zu sein. Ich habe einen Controller benutzt und es hat alles wunderbar geklappt.
Unterwegs sammelt ihr Edelsteine, Münzen ohne Lebens-Booster ein, bohrt Gegner kaputt, löst kleine Rätsel und weicht tödlichen Gefahren aus. Sterbt ihr doch einmal, werdet ihr an einem Spawnpunkt ausgesetzt, der oft gar nicht so weit zurückliegt und nur wenige Meter Raum für echten Frust lässt. Zwischendurch könnt ihr euch mit dem gesammelten Geld mehr Leben und Sticker kaufen, die ihr aus Retro-Kaugummiautomaten kaufen könnt.
Mich hat Pepper Grinder positiv überrascht und die kleine Piratin mit ihrem Allzweckbohrer hat sich in mein Herz gebohrt. Das Spiel erscheint 2024 für PC und Nintendo Switch.