Wenn Bungie diese Woche kein Crossplay für Destiny ankündigt, fresse ich einen Besen, …
(… selbstgebacken oder aus Schokolade.) Es ist der einzige richtige Schritt.
Große Dinge passieren im Hause Bungie, seitdem die öffentlichkeitswirksame Trennung von Publisher Activision das Schicksal des Zehnjahresplans für die Marke endgültig besiegelte. Es wirkt alles hochdramatisch - und ist es vermutlich auch.
Dennoch wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird, und wo Activision Erlöse sieht, die hinter den Erwartungen zurückbleiben, erkennt Bungie eine Marke, der die Fans viel Liebe und Zeit entgegenbringen. Vermutlich haben beide auf ihre Weise Recht mit ihren Entscheidungen: Activision damit, Destiny ziehen zu lassen, Bungie damit, stramm mit Destiny weiterzumachen, wo sie aufhörten.
Am Donnerstag soll es eine Ankündigung dazu geben, wie es mit Teil zwei weitergeht. Sicher gibt es neue Infos zu frischen Inhalten, Umstellungen beim Geschäftsmodell oder dem Zyklus, in dem die Destiny-Mühlen fortan mahlen werden. Vielleicht lassen sich sogar schon Rückschlüsse darauf ziehen, wie es mit eventuellen Nachfolgern weitergehen wird, über denen die Gerüchteküche seit einer Weile brodelt. Ich bin sicher, Bungie hat alles, was das Spielerische und Inhaltliche angeht, vollauf unter Kontrolle und die neuen Freiheiten setzen sicher auch einige kreative Kräfte frei. Aber wenn ich ehrlich bin, interessiert mich in erster Linie eine Ankündigung:
Volles und uneingeschränktes Crossplay zwischen PS4, Xbox One und PC. Über die Einzelheiten müsste man diskutieren (PvP natürlich nur unter Pad-Usern!), aber wenn man drüber nachdenkt, könnten die Vorzeichen dafür nicht besser sein. Gerade drückt mit Dauntless ein anderes, sogar kostenloses Service-Game mit Macht auf den Markt und zeigt, wie befreiend es sich anfühlen kann, wenn alle friedlich miteinander spielen können. Zusammen, nicht nebeneinander her. Durch Ramsgate zu marschieren und Xbox-, PS4- und PC-Logos über den Charakteren durch die Gassen flanieren zu sehen, ist ein bisschen wie Hunden und Katzen dabei zuzuschauen, wie sie zu John Lennons Imagine Ringelreihen tanzen.
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Destiny wäre jetzt nicht mehr die erste Brechstange an der Basis der zum Glück schon langsam Risse zeigenden Mauern um die diversen Plattform-Ökosysteme. Aber es wäre eine von denen mit dem längsten Hebel. Ein Spiel von so großem Namen hätte Signalwirkung, die andere Hersteller kaum übersehen könnten, und würde den Gedanken an eine plattformagnostische Zukunft weiter popularisieren. Wie albern wir uns in sieben, acht Jahren doch fühlen werden, wenn wir der nachgewachsenen Spielergeneration davon erzählen, wie damals jeder Konsolenhersteller sein eigenes Süppchen kochte. Im Grunde ist diese Trennung schon immer ein Unding gewesen, wenn man bedenkt, dass bei Multiplayer-Spielen im Grunde nur Informationen auf einem Server zusammentreffen.
Und noch etwas würde Crossplay für Destiny 2 bewirken: Die naturgemäß mittlerweile auf einen kleineren, dafür aber härteren Kern zusammengeschmolzene Fangemeinde käme mit einem Mal zu einer vereinten, mächtigen Community zusammen und würde das Spiel mit neuem, hochkonzentriertem Leben füllen. Kaum auszudenken, wenn sie auch noch den Schritt gen Free-to-play ankündigten. Destiny 2 wäre mit einem Mal wieder topaktuelles Thema, ein mittlerweile bestens ausgereiftes Ökosystem, das sich vor Neuankömmlingen kaum retten könnte und das man noch lange mit neuen Inhalten versorgen könnte, die die anderen Projekte Bungies mitfinanzieren könnten, welche auch immer das sein mögen.
Ich bin nicht sicher, was die Zukunft für diese Reihe bereithält. Für den Moment - für Bungie, für Destiny 2 und für die Industrie als Ganzes - wäre der Schritt gen Crossplay aber der richtige.