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West und Zampella ergänzen Liste der Anklagepunkte gegen Activision um Betrug

Angeblicher Vertragsbruch

Die beiden ehemaligen Ex-Infinity-Ward Chefs Jason West und Vince Zampella haben nun auch Betrug zur Liste der Anklagepunkte gegen Publisher Activision hinzugefügt.

Zuvor hatten beide den Publisher Anfang 2010 wegen ausstehender Bonuszahlungen vertragt, Activision selbst hat mittlerweise auch Electronic Arts, den Publisher von Wests und Zampellas neuem Studio Respawn Entertainment, in die Klage hineingezogen.

Activision habe jedenfalls im Jahr 2008 einen Vorvertrag mit West und Zampella unterzeichnet, um sich ihre weiteren Dienste zu sichern und die Fusion mit Vivendi abschließen zu können. Darin ging es, wie GameSpot berichtet, auch um die kreative Authorität hinsichtlich des "Look und Feel" der Modern-Warfare-Reihe und um eben jene Bonuszahlungen be8 bestimmten Titeln, darunter Modern Warfare 2.

"Um seine Interessen bei der Vollendung der Fusion mit Vivendi Games zu wahren, musste Activision alles mögliche tun, um West und Zampella mit ihrer Verantwortung und Entlohnung bei Infinity Ward zufriedenzustellen. Das verschaffte West und Zampella eine beträchtliche Verhandlungsstärke bei den Gesprächen mit Activision", heißt es.

West und Zampella seien der Klageschrift zufolge jedoch "skeptisch" in Bezug auf den Vorvertrag gewesen, da Activision bereits in der Vergangenheit zögerlich dabei gewesen sei, Entwicklerstudios die Kontrolle und Unabhängigkeit über sich selbst und über ihre Marken zu überlassen.

Im Zuge der Verhandlungen habe man dann festgelegt, dass West und Zampella die Entscheidungsgewalt über Modern-Warfare-Titel und etwaige Lizenzprodukte hätten. Dem Vorvertrag fügte Activision die Bedingung hinzu, das jegliche kreative Kontrolle oder Zahlungen von West und Zampellas weiterer Arbeit für die Firma abhängig seien.

Trotz entsprechender Befürchtungen habe ihnen Activisions CEO Bobby Kotick wiederholt folgendes versichert: "Macht euch keine Sorgen darüber. Es ist unmöglich, dass ihr gefeuert werdet."

Aufgrund dieser Aussage habe man den Vorvertrag ohne weitere Klarstellung unterzeichnet und sich so zu drei weiteren Jahren bei Activision verpflichtet. Da man davon ausging, als unabhängiges Studio á la Blizzard zu operieren, setzte man seine Arbeit fort.

In der Klageschrift heißt es, dass West und Zampella überzeugt sind, dass Activision niemals plante, den Vorvertrag einzuhalten, besonders im Hinblick auf die kreative Kontrolle und die Bonuszahlungen.

"Während man sichtlich der kreativen Authorität von West und Zampella 2008 und danach Lippenbekenntnisse ablegte, begann Activision insgeheim mit der Entwicklung von Modern-Warfare- und Call-of-Duty-Spielen sowie verwandten Produkten. Ebenso gab es weitere Bestrebungen im Hinblick auf diese beiden Videospiel-Franchises, die unter Berücksichtigung des Vorvertrages eine vorherige Zustimmung von West und Zampella erfordert hätten", heißt es weiter.

"Activision hat West oder Zampella nicht über solche Pläne in Kenntnis gesetzt und ebenso wenig ihren Input oder ihre Zustimmung gesucht. Stattdessen legte man, während man die Vereinbargungen hinsichtlich der kreativen Authorität brach, weiterhin Lippenbekenntnisse ab, um seine geheimen Entwicklungsanstrengungen zu verschleiern."

West und Zampella haben das Gericht auch dazu aufgefordert, diesen Vorvertrag für nichtig zu erklären, was sie bei einer entsprechenden Entscheidung zu Miteigentümern der Modern-Warfare-Marke machen würde. Dann könnten sie sowohl ihre eigenen Exemplare der Reihe verkaufen als auch neue Modern-Warfare-Titel entwickeln.

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