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What the Golf? - Test: Jetzt mit Zwei-Spieler-Modus auf der Nintendo Switch

Everything's Golf!

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Triband gelingt mit seiner Golf-Parodie eines der lustigsten Spiele des Jahres - und eines, das länger Spaß macht, als man vielleicht denkt.

Test-Update zur Switch-Version vom 20. Mai 2020: Morgen ist der Abschlag für What the Golf auf der Nintendo Switch und daher an dieser Stelle eine freundliche Erinnerung an dieses kleine, wunderbare Spiel. Was es zu einem besonderen Erlebnis macht, erklärt euch Alex im ursprünglichen Test weiter unten. Alles, was er sagt, gilt ebenso für die Switch-Portierung, die rundum gelungen ist und euch zum Beispiel im Handheld-Modus den Touchscreen zum Schlagen des Golfballes und diverser anderer Objekte verwenden lässt, was nach kurzer Eingewöhnungsphase prima klappt. Drücken, Finger ziehen, loslassen - einfach unkompliziert.

Eine der wichtigsten Neuerungen der Umsetzung auf Nintendos Hybriden ist der neue Zwei-Spieler-Modus. Es ist eine separate Spielvariante, in der ihr euch im Wettkampf miteinander über acht Golfplätze hinweg bis zur finalen Arena vorkämpft. Wer auf einem Kurs zuerst die Fahne erreicht - beide Spieler agieren mit je einem Controller gleichzeitig -, sammelt einen Punkt für sein Konto. Im großen Finale kippt das unter Umständen noch, während ihr euch gegenseitig beschießt und eurem Konkurrenten auf der heimischen Couch für jeden Treffer einen Punkt abzieht. Auch ein zuvor erzielter Vorsprung schmilzt so schnell dahin, wenn euer Kontrahent sich clever anstellt.

Wer am Ende zuerst bei Null angelangt, verlässt diese Runde als Verlierer. Aber es stellt sich hier das gleiche Noch-eine-Runde-Gefühl ein wie im Solo-Modus. Alles ist kurzgehalten und perfekt geeignet für eine Runde zwischendurch. Es ist einfach so, wie es die Entwickler sagen: What the Golf? ist das einzig richtige Golfspiel für euch, wenn ihr Golf hasst. Jeder Abschlag ist wie eine Reise ins Unbekannte, da ihr nie wisst, was euch erwartet. All die verrückten Einfälle und die Spannung, die daraus resultiert, fesseln vor den Bildschirm. (Benjamin Jakobs)

Super. Hot. Äh, Putt natürlich.Auf YouTube ansehen

Ursprünglicher Test vom 1. Oktober 2019: Nachdem ich What the Golf? bereits im letzten Spätsommer auf unserer Hausmesse EGX ausprobieren durfte - Karten für die diesjährige Ausgabe bekommt ihr hier - war klar, dass Entwickler Triband einen unfassbar sympathischen Sinn für Humor hat, der sich in jeder der kurzen Herausforderungen wiederspiegelt, die sich das Team für sein "Golf, aber nicht Golf"-Spiel ausgedacht hatte. Die einzige Sorge war nach einem guten Dutzend Level, die ich binnen 20 Minuten wegspielte: Wie lange würde das Spaß machen?

Nun, jetzt ist die fertige Version da und ich muss sagen: Länger als ich gedacht hätte. What the Golf? ist eine immens erbauliche Fundgrube immer neuer visueller und auch sprachlicher Gags, der sich um eine einzige Steuerungsidee dreht - ladet einen Schlag auf und katapultiert das Spielgerät in Richtung des sich entsprechend füllenden Zielpfeiles, um am Ende im besten Fall das Loch zu treffen. Der Clou ist, was man mit dem "Schlag" in Bewegung setzt, auf welchem Wege das passiert und welchen Problemen man unterwegs aus dem Weg gehen, welche Hindernisse man meiden muss.

Alles klar?

Das klingt jetzt sicher kryptisch und gestelzt, was allerdings nur daran liegt, dass es ziemlich schwierig ist, zu beschreiben, was man in What the Golf? genau macht, ohne einen Teil des Spaßes zu ruinieren. Der besteht nämlich vor allem darin, zu sehen, welchen verrückten Einfall die Entwickler im nächsten Level in den losesten aller Golf-Kontexte eingebettet haben. Worüber man aber bestens sprechen kann, das ist die allgemeine Struktur. Tatsächlich verbindet What the Golf? seine vielen motivierend kurzen und immer schmunzelfördernden Abschnitte mit einer cool gestalteten Oberwelt, in der man einen Golfball von einem Loch zum nächsten befördert, um zu zur nächsten Challenge zu kommen.

Regelmäßig stehen euch gesicherte Tore im Weg, die sich nur öffnen, wenn ihr eine bestimmte Zahl an Leveln bezwungen habt oder an jedem Loch eine Krone erspielt habt, was dadurch geschieht, dass ihr neben dem Basis-Level auch zwei schwierigere Varianten davon knackt. Ich sage gleich, dass einige Löcher witziger sind als andere und nicht jede Idee mehr als einen kurzen Spaß ergibt, der in erster Linie deshalb amüsiert, weil er so erfrischend dämlich ist. Aber in den allermeisten Fällen holt Triband erstaunlich viel Spaß aus der simplen Idee - Maustaste halten und Maus in Gegenrichtung zurückziehen, bis die gewünschte Stärke und Richtung angezeigt werden, dann loslassen, um zu schlagen - herausholt.

Die thematisch strukturierte Oberwelt macht direkt klar, was alles Golf ist.

Sicher, die Unterhaltungswerte bestehen häufig auch darin, zu entdecken, was passiert, wenn man die Taste loslässt. Aber es verändern sich immer wieder genügend Variablen, und die Level sind so kurz, dass es nicht ganz einfach ist, sich hiervon zu lösen. Man will einfach wissen, was als nächstes kommt und wird in aller Regel nicht enttäuscht. Auch hier wieder: das ist eigentlich die Stelle, an der ich zwei, drei Beispiele bringen sollte, mich aber nicht traue, weil es jedes Mal aufs Neue ein wenig so wäre, als verriete man einen entscheidenden Plot-Punkt der Staffel einer guten TV-Serie.

Lasst es mich so ausdrücken: Wenn Rune K. Drewsen vom Entwicklerteam sagt, dass eigentlich alles Golf ist, dann nehmt ihn in diesem Fall ruhig beim Wort! Ihr ahnt ja gar nicht, wohin es überall geht und womit und weshalb und so weiter. Es ist die Sorte Spiel, die man einer beliebigen Person vor die Nase stellen und dann den Wecker danach stellen kann, wann die ersten Lacher kommen, so herrlich blöde und entwaffnend ist es.

Auch DAS ist Golf. Keine Frage!

Ein frühes Beispiel wäre wohl der Moment, indem das erste Mal statt des Balles der Golfer physikalisch authentisch in Richtung Flagge fliegt. Oder das Loch an sich. Oder die ... Oh! Stopp! Da hätte ich fast einen der besten Scherze verraten. Jedenfalls kommt all das im Halbminutentakt oder schneller auf euch zu und nach zwei Abenden entspannt mal hier, mal da 'ne Stunde daddeln, lachen, fröhlich sein, hat man immer noch nur 30 Prozent oder weniger geschafft und fragt sich, was da alles noch kommen soll, bevor man sich an die täglichen Challenges macht.

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What the Golf? ist eines dieser bewundernswert optimistischen und auf leichtherzige Unterhaltung erpichten Spiele, die allein deshalb existieren, weil sie ihre Gäste lachen und sich wohlfühlen sehen wollen. Letztes Jahr war das Donut Countys Job, dieses Jahr prügeln sich von Untitled Goose Game bis hin zu Heave Ho, Ape Out und Afterparty gleich mehrere Spiele um den Posten. In einem Jahr, das politisch, gesellschaftlich und in Sachen Spiele ein eher finsteres Licht auf diese Welt warf, könnte ich darüber nicht glücklicher sein.


Entwickler/Publisher: Triband/Fig - Erscheint für: PC, Apple Arcade, Switch - Preis: ca. 16 Euro (Epic Store) - Erscheint am: Erhältlich (Apple Arcade), 1. Oktober (Epic Store), Switch-Version später- Sprache: Deutsch - Mikrotransaktionen: nein - Getestete Version: PC


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Alexander Bohn-Elias Avatar
Alexander Bohn-Elias: Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

In diesem artikel

What the Golf?

PC, Nintendo Switch

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