Widerstand gegen Microsofts Activision-Übernahme auch in Großbritannien
Verschiedene Befürchtungen.
Auch in Großbritannien gibt es Widerstand gegen die anstrebte Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft.
Die britische Competition and Markets Authority (CMA) hat sich in einem vorläufigen Bericht dazu geäußert und gibt an, dass die Übernahme "britischen Spielern schaden" und womöglich zu "höheren Preisen, weniger Auswahl oder weniger Innovation" führen könnte.
Die Bedenken gegen die Übernahme
Auch die amerikanische Federal Trade Commission und die Europäische Kommission hatten bereits ihre Bedenken gegen den Deal in seiner aktuellen Form geäußert.
Die CMA wird nun Microsoft und Activision Blizzard über mögliche Optionen informieren, um diese Bedenken zu zerstreuen. Dabei gilt eine Deadline bis Ende des Monats. Der finale Bericht der CMA wird bis zum 26. April 2023 erwartet.
Die CMA nennt auch drei Beispiele dafür, wie eine Lösung aussehen könnte:
- Die Geschäftssparte abtreten, die mit Call of Duty verbunden ist
- Die Activision-Sparte von Activision Blizzard verkaufen
- Sowohl die Activision- als auch die Blizzard-Sparten verkaufen
Als Reaktion darauf hat Microsoft noch einmal betont, dass man nicht anstrebt, Call of Duty in nächster Zeit exklusiv zu machen.
"Wir sind bestrebt, wirksame und leicht durchsetzbare Lösungen anzubieten, die den Bedenken der CMA Rechnung tragen", sagt Microsofts Rima Alaily in einer Stellungnahme gegenüber unseren englischen Eurogamer-Kollegen.
"Unsere Zusage, Sony, Nintendo, Steam und anderen langfristig einen 100-prozentig gleichberechtigten Zugang zu Call of Duty zu gewähren, festigt die Vorteile der Vereinbarung für Spieler und Entwickler und erhöht den Wettbewerb auf dem Markt. 75 Prozent der Teilnehmer an der öffentlichen Konsultation der CMA sind der Meinung, dass diese Vereinbarung gut für den Wettbewerb im britischen Spielemarkt ist."
"Was bedeutet 100 Prozent? Wenn wir sagen gleichberechtigt, dann meinen wir gleichberechtigt. 10 Jahre Parität. Bei den Inhalten. Bei der Preisgestaltung. Bei den Funktionen. Bei der Qualität. Bei der Spielbarkeit."
Der vorläufige Bericht folgt auf eine fünfmonatige Untersuchung, bei der offiziellen Angaben zuvor mehr als drei Millionen interne Dokumente von Microsoft und Activision untersucht wurden. Außerdem gab es eine Umfrage unter britischen Spielerinnen und Spielern sowie Statements anderer Unternehmen aus der Branche.