Wie der Secretlab MAGNUS Pro XL Gaming-Tisch mein Arbeitsleben immer noch jeden Tag besser macht
Luxus. Aber von der sinnvollen Sorte.
Es gibt ja Tests und Tests. Manche Produkte, die man zum Test hier hat, gehen danach zurück zum Hersteller. Manche bleiben hier, wandern aber einfach in die Ecke bis… keine Ahnung, ich denke darüber nach, wenn die Ecke voll ist. Und dann gibt es Produkte, die nutzt man viel, viel länger als man dachte. Und bei denen lohnt es sich manchmal einen nochmaligen Blick darauf zu werfen. Entweder, weil sie einem nach dem Test irgendwann unerwartet doch noch enttäuschten. Oder weil sie sich als etwas entpuppten, das das eigene Leben noch mehr verbesserten als man zuerst dachte.
Sicher, in diesem Falle ist es auch eine Frage, ein paar Kilo extra zu bewegen. Zurück wollte Secretlab den MAGNUS Pro XL Tisch eh nie haben. Wie verpackt man so etwas wieder? Überlegt der UPS-Mann, ob es nicht einfacher wäre, diesen Typen mit seinem eigenen Tisch zu erschlagen, als dieses Metall-Monster wieder ins Auto zu verfrachten? Aber wenn ich gewollt hätte, dann hätte ich den MAGNUS Pro XL schon irgendwie in die Garage geschafft und meinen treuen alten Tisch wieder aufgebaut. Billig war der schließlich auch nicht. Aber er hat nicht all diese wunderbaren Features, an die ich mich mittlerweile so gewöhnt habe.
Welche das genau sind, das findet ihr auch hier im Test zum Secretlab MAGNUS Pro XL, aber um es noch mal kurz aufzulisten:
- Praktisch unzerstörbarer Metall-Schreibtisch
- Höhenverstellbar
- Kabelschacht mit Klappe und schlau gelöster Stromzufuhr
- Stabile Wechsel-Auflage mit vielen erhältlichen Motiven
- Magnetische Kabelhalter und Schächte
- Sieht extrem cool aus
- Viel nützliches Zubehör ist erhältlich
Ich sagte damals und ich bleibe dabei, das ist der beste Schreibtisch, den ich je hatte und sofern er keinen Rost ansetzt – was nicht zu befürchten ist – könnt es auch mein letzter sein. Und ich plane, alt zu werden.
Aber nicht nur das, selbst Dinge, die ich anfangs eher belächelte, begannen nach weiteren Wochen und Monaten immer mehr Sinn zu machen. So zum Beispiel die lustigen kleinen Magnetclips, um Kabel am Fleck zu halten. Nein, sie verhindern nicht in einer ich sage mal technisch aktiven Umgebung immer jedes Kabel am Fleck zu halten, wenn ständig was ab- und angesteckt wird. Aber das müssen sie auch nicht. Und wenn ein Kabel mal doch länger als zwei Tage reicht, genügt ein Griff, um es zu fixieren und den Tisch im Rahmen der Möglichkeiten ordentlich zu halten. Früher machte ich mir traditionell einmal die Mühe Klett-Kabelbinder zu nutzen und das hielt dann drei Wochen oder so, bevor ich es aufgab. Sicher, auch jetzt muss von Zeit zu Zeit Grundlagenarbeit betrieben werden, aber dazwischen liegen alle Kabel brav an ihrem Platz.
Der Kabelschacht hinten ist auch ein Traum, vor allem jetzt, wo ich auf einen Doppel-Schwenkarm aufgerüstet habe. Man sieht einfach alles, was hinten an Kabeln herumliegt und das sah nie schick aus. Aber wenn alles hinten in der Kabelwanne verschwindet, gleich viel besser. Wobei ich den Doppel-Schwenkarm ein wenig bereue. Er ist fantastisch für zwei Monitore bis 27 Zoll, könnte kaum besser sein. Jetzt habe ich aber einen 32 Zoll als Zweitmonitor dran und der und der 27er kommen sich schon ein wenig ins Gehege. Dank der hochwertigen, leicht zu bewegenden Arme ist es nicht ganz so wild, aber hätte ich einfach zwei getrennte Arme, könnte ich den einen etwas versetzen. Daher: Monitorschwenkarme von Secretlab kann ich wärmstens empfehlen. Aber kauft lieber zwei getrennte, die ihr schließlich auch nah beieinander setzen könnt, um das gleiche Ergebnis zu bekommen, wie es der Doppelarm bietet. Aber so oder so, ein Leben ohne Schwenkarm ist nicht mehr denkbar.
Ich hatte seitdem, weil ich hier den Schwenkarm so praktisch fand, für meinen anderen Schreibtisch auch einen gekauft, aber zuerst einen No-Name-50-Euro-Arm. Nachdem dieser gewackelt hatte, egal wie fest ich ihn zog, der Winkel weniger durchdacht war und sich nie richtig bewegte, gab ich auf und legte die 160 Euro für einen Secretlab hin. Gibt es Billigere, die vernünftig funktionieren? Ich bin mir ganz sicher, dass das der Fall ist, aber ich hatte keine Lust, vielleicht ein drittes Mal Geld auszugeben. Der Kram von Secretlab ist teuer, aber er funktioniert und sieht gut dabei aus.
Wer es braucht: Es gibt auch einen Schwerlast-Schwenkarm, bei dem der Monitor – ohne Fuß natürlich – mindestens 8 Kilo wiegen muss, sonst reicht das Gewicht nicht, um genug Gegendruck zu erzeugen. Dann aber könnt ihr auch diese monströsen 46“ Superwidescreens leicht beweglich montieren. Bis 16 Kilo darf dann der Monitor ohne Fuß wiegen. Das sollte praktisch jeder Monitor sein. Beim Rumscrollen habe ich jedenfalls kaum etwas gesehen, das mit Fuß so viel wiegt, geschweige denn ohne.
Apropos Fuß. Das nächste Add-On ist zugegebenermaßen etwas leichter alternativ zu gestalten als es ein Monitorschwenker wäre: eine Fußstütze. Nicht nur irgendeine, sondern die Secretlab Professional Fußstütze. Für fast 200 Euro. Wir sind jetzt im Terrain der sehr optionalen Luxus-Add-Ons angekommen, denn alles Mögliche, das keine 200 Euro kostet, kann auch als Fußstütze herhalten. Ein Holzblock mit einem Kissen zum Beispiel. Oder die einfachere Variante für 90 Euro, auch von Secretlab. Aber die ist dann wirklich nur ein formstabiles Kissen, während das Ding hier eine massive Metallwippe ist, deren Winkel man mit einem Fußschalter verändern kann. Außerdem liegt das waschbare Kissen mittels Magneten fixiert auf und kann bald gegen einen elektrischen Fußwärmer von Secretlab ausgetauscht werden, sobald dieser veröffentlicht wird. Hey, manche Leute haben immer kalte Füße. Ich zum Glück nicht, deshalb passe ich hier, aber es ist immer gut, dekadente Optionen zu haben.
Dass eine Fußstütze einen echten Sinn hat, mag auch nicht jedem klar sein und sicher braucht sie auch nicht jeder. Bei mir ist es aber so, dass ich über Jahrzehnte mir die schlechte Angewohnheit antrainiert habe, die Füße auf die Rollen des Stuhls zu setzen. Das dehnt erst mal die Knie über Stunden mehr, als es sein sollte, und auch sonst sorgt es für eine schlechte Sitzhaltung. Etwas, für das ich im Alter jetzt langsam anfange, den Preis zu zahlen. Die Fußstütze, eingestellt auf den passenden Winkel, ist bequem und erinnert einen auch daran, dass die Füße woanders hingehören. Es funktioniert. Die ersten Wochen ignorierte ich sie noch, aber nachdem ich mich zuerst immer bewusst daran erinnerte sie zu nutzen, passiert es mittlerweile automatisch. Erneut, es gibt hier zig preiswertere Varianten, die Professional Fußstütze ist ein Luxus-Item. Aber sie ist schon echt klasse.
Und um das hier noch mal mit dem Tisch und Gesundheit abzuschließen: Ich nahm an, dass ich nach enthusiastischen ersten Wochen das Arbeiten im Stehen aufgeben würde. Und ja, es ist nicht so, dass ich mich immer darauf freue und Stehen der beste Teil meines Tages wäre. Aber mittlerweile mache ich es jeden Tag für eine Stunde oder so am frühen Nachmittag und es ist einfach gut für Rücken, Knie und was einen sonst so beim langen Sitzen erwischt. Fangt früh genug damit an, es muss nicht dieser Luxus-Stehtisch sein, die IKEA-Kurbel tut es auch, bis man sich ein Upgrade leisten kann. Aber macht es.
Secretlab vertreibt seine Tische, Stühle und das ganze Zubehör ausschließlich über den eigenen Shop. Hier könnt ihr den Secretlab MAGNUS Gaming-Tisch kaufen. Die kleine Version mit 1,50 m x 0,70 m Fläche kostet 849 Euro, die XL-Version mit 1,77 m x 0,80m 999 Euro.
Anfangs sah ich den Secretlab MAGNUS als einen richtig netten, etwas schweren Tisch mit ein paar sehr coolen und nützlichen Features, deren Sinn klar war. Aber ich hatte den Verdacht, dass auch sie meine schlechten Angewohnheiten nicht verändern würden. Mein Tisch würde weiter chaotisch sein, meine Kabel sonst wo herumfliegen, ich würde nicht stehen oder meine Füße an den richtigen Platz bringen. Aber der Secretlab MAGNUS Pro XL hat gewonnen und mich erzogen. Es sind nicht einfach Features, die cool sind, wenn man sie nutzen will, sondern es sind welche, denen man sich ergibt, weil es anstrengender wäre, die schlechten Angewohnheiten beizubehalten.
Der Preis ist hier ein klares und reales Argument. Nichts hiervon ist ein Schnäppchen, nicht der Tisch und schon gar nicht das Zubehör. Aber die Qualität bewährt sich und auch nach Monaten sieht alles aus wie neu. An keiner noch so kleinen Ecke platzt mal irgendwo der Lack ab, zeigt sich ein Kratzer auch bei eher achtloser Behandlung oder etwas funktioniert weniger gut, als es das am ersten Tag tat. Sicher, man zahlt für diese Qualität. Aber dafür kauft man auch nicht doppelt.