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Wie sich 30 Minuten Minuten God of War: Ascension anfühlen

Spoileralarm: Kratos ist sauer, bleich und wird das Rad im Singleplayer nicht neu erfinden.

Leidenschaftliche Kratos-Fans unter euch werden vermutlich gleich zum Video mit den ersten 30 Minuten Gameplay aus der Einzelspieler-Kampagne von God of War: Ascension springen. Sei jedem gegönnt. Ich habe den betreffenden Abschnitt in München diese Woche ausprobieren dürfen und was soll ich sagen - der Einstieg ins vierte Abenteuer des spartanischen Wüterichs ist kurzweilig, aber nicht allzu schwer. Oder innovativ. Ihr erfahrt die grundlegenden Moves, verfolgt eine Furie, übt Kombos an Käfermonstern, lernt die Vorzüge einer vollen Rage-Leiste (mehr 'Autsch'), reißt mit spektakulären Finishing-Moves Köpfe ab und Körper auseinander, löst Schalterrätsel auf Stammhirn-Niveau, meistert euer Timing während Kletter- und Rutschpartien (Battletoads irgendwer?). Schließlich dürft ihr einen kleinen Ausritt auf einem Zyklopen unternehmen - dank dessen unfreiwilliger, aber schlagkräftiger Hilfe ihr eure Widersacher im Dutzend zu Klump kloppt, bevor ihr dem Einauge schließlich blutig den Garaus macht. Wie gesagt: Kurzweilig, konventionell und keine echte Herausforderung für den Quasi-Kriegsgott in Ausbildung. Ganz zu schweigen von seinen Spielern.

Spannender sind die Zwischenbosse. Dafür haben die Entwickler einfach ein Händchen - buchstäblich. Dazu muss man wissen, dass ihr während der halben Stunde nicht in irgend einem schnöden Gemäuer unterwegs seid. Der Knast, durch den ihr euch schnetzelt, wurde auf dem Leib des vielarmigen Riesen Hekatonkheires erbaut, den die Furien einst im Auftrag von Zeus gefangen nahmen. Der Titan trägt nicht nur den kompliziertesten Namen der griechischen Mythologie - seine Hände werden im Verlauf der Demo von den Mutations-Käfern der Furie besetzt. Und so bekommt ihr es mehrfach mit einem geifernden Handmonster im Format eines Linienbusses zu tun, dessen Klauen ihr nonstop ausweichen müsst, während ihr euch auf dem schwankendem Untergrund des Titanenkörpers kaum auf den Beinen halten könnt. Die Scharmützel gegen diese albtraumhafte Handpuppe hinterlassen optisch einen ordentlichen, wenn auch nicht überwältigenden Eindruck. Kratos wäre so langsam reif für die nächste Konsolengeneration. Fragen in der Richtung wurden allerdings vom Sony-Kollegen gnadenlos abgeschmettert - kein Kommentar, sorry.

God of War: Ascension - 30-minütiges Gameplay-Video

Also zurück zur kunstvollen Vermöbelung des Hand-Mutanten. Gameplay-technisch wagen die Entwickler hier keine Experimente. Nach einigen gut platzierten Schlägen ist das Monster reif für eine Greif-Attacke, gefolgt von den obligatorischen Quick-Time-Event-Eskapaden. Ich brauchte zwar bisweilen mehr als einen Anlauf, wobei die Tasten wechselten, aber spätestens nach dem zweiten Versuch saß die Sequenz und der Boss biss spektakulär in die Granitsäule. Beim zweiten Kampf gegen ein ähnliches Ungetüm hatte das Biest zusätzliche Arme gewonnen und spie mir regelmäßig Käfer entgegen - die Taktik änderte sich dadurch trotzdem nicht. Draufhauen, ausweichen, Kopf packen und im richtigen Moment die korrekten Tasten hämmern. So dauerte es nicht lange und auch das zweite Scharmützel war zu meinen Gunsten entschieden - und die Demo zuende.

Mein Eindruck: Kratos schlägt sich auch im Einzelspieler-Modus wacker, aber es hätte ruhig mehr Fleisch an diesem Probe-Knochen sein dürfen. Mehr Gameplay, mehr Story, mehr von allem. Ganz zu schweigen vom Mehrspieler-Modus - sicherlich das Highlight des vierten God of War. Dazu gab es keine neuen Infos. Allzu lange müsst ihr euch nicht gedulden, bis ihr Kratos in sein letztes Abenteuer auf der PS3 begleiten dürft. Am 13. März soll der Titel ungeschnitten ab 18 in den Regalen stehen. Ob die Einzelspieler-Demo auch in Deutschland heruntergeladen werden kann, ist aufgrund des blutigen Gameplays aktuell noch fraglich - angepeilt für das europäische Playstation-Network wäre sie um den 27. Februar herum.

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