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Wii Sports Resort

Neues vom Spocht!!!

Da war er wieder, der Muskelkater. Man sollte ja eigentlich meinen, nach mehr als 2 Jahren Wii-Training würden einem ein paar gepflegte Runden virtuellen Sports nicht mehr schwer fallen. Aber nach vielen spaßigen Stunden Hauen, Stechen, Radeln, Paddeln, Werfen und Zielen fühlen sich die Arme auf einmal wieder so schwer an wie weiland Ende 2006, als sich allabendlich ganze Freundeskreise im am besten ausgestatteten Zockerhaushalt trafen und die frisch ausgepackten WiiMotes zum Glühen brachten.

Wii Sports, das mittlerweile meistverkaufte Videospiel der Welt war – trotz lautstarker Kritik so manches Hardcore-Spielers – der perfekte Pack-in-Titel für Nintendos innovative Konsole und hat zweifelsohne maßgeblich zum durchaus überraschenden Erfolg der kleinen, weißen Hardware beigetragen. Und eine ähnlich große Verantwortung lastet jetzt auch auf dem Resort-Nachfolger. Nicht nur wird Wii Sports Resort an seinem mächtigen Vorgänger gemessen, dem Spiel wird vor allem die Aufgabe zuteil, den Spielern die WiiMotion Plus-Erweiterung schmackhaft zu machen und dafür zu sorgen, dass das Add-on in Kürze auch wirklich in jedem Wii-Haushalt zu finden sein wird.

Eine der cleversten Entscheidungen der Designer wurde bereits in der jüngsten Vorschau zu Wii Sports Resort angesprochen. Da Nintendo auf prominente Charaktere á la Mario und Luigi verzichtet und stattdessen auf die Miis setzt, sollte man meinen, es wäre schwer, einem solchen Spiel Persönlichkeit einzuhauchen. Aber genau das ist dem Team gelungen.

Bogenschießen ist nichts für Raucher und Kaffeesüchtige – ohne eine ruhige Hand sehr ihr hier kein Land.

Nicht die Figuren, sondern die Umgebung gibt dem Spiel seinen Charme. Wii-Fit-Veteranen erleben im Fallschirm-Absprung, mit dem das Spiel beginnt, ein Déjà Vu: Wuhu Island ist die leicht erweiterte Insel, über die bereits bei Wii Fit fleißig gejoggt wurde. Zu den Wasserfällen, Häusern, Tunnel und Brücken kommen nun Bowlingbahnen, Kendo-Arenen, und ein paar Nachbarinseln mit Golfplätzen und viele andere Erweiterungen hinzu. Shigeru Miyamotos Plan, Wuhu Island zu einem Charakter mit Wiedererkennungswert aufzubauen, scheint ein Stück weit aufzugehen.

Und diese kleinen, aber feinen Querverbindungen zu anderen Titeln sind nicht einfach nur ein schmückendes Beiwerk, sie sind genau der Faktor, der ein klassisches Nintendo-Spiel von der zweifelsohne ebenfalls kompetenten, aber in letzter Instanz eben meist nicht ganz so durchdachten, nicht ganz so ausgearbeiteten und nicht ganz so vorbildlichen Konkurrenz abhebt.

Natürlich sind Anzahl und Qualität der verschiedenen Disziplinen der für den Spielspaß entscheidende Faktor, aber das stilsichere und sympathische Drumherum ist es, das ein Spiel wie Wii Sports und Wii Sports Resort bei der großen Masse der Spieler so beliebt macht. Aber genug der Äußerlichkeiten... schmeißt euch in eure Sportklamotten und macht euch bereit zum großen Rundgang über Wuhu Island!

Auf dem ruhigen See paddelt ihr in Richtung Ziel und passt auf, die kleine Entenfamilie nicht zu rammen.

Erste Station: Die Schwertkampf-Arena. Eigentlich ist der Name etwas irreführend. Keine Angst, auch wenn sich die erste Disziplin etwas martialisch anhört, geht es hier nicht sonderlich rau zur Sache. Ziel ist es, den Gegner mit wohlgezielten Schlägen von der Plattform ins kühle Nass zu stoßen. Und um es gleich zu sagen: Schwertkampf ist die Vorzeigedisziplin von Wii Sports Resort. Keine der anderen Sportarten zeigt so schnell und eingängig Möglichkeiten und Mehrwert der WiiMotion Plus-Erweiterung.

Jede kleine Bewegung wird direkt auf dem Bildschirm umgesetzt. Jedes Zucken im Handgelenk wird registriert und gibt dem Schwertkampf ein wunderbar direktes Spielgefühl, das in dieser Art ohne WiiMotion Plus nicht möglich wäre. Noch deutlicher wird das in der zweiten Schwertkampf-Disziplin: Der Schiedsrichter wirft euch übergroße Eier, Melonen, Kerzen, Sushirollen und andere Objekte zu, die ihr dann vor eurem Gegner in der gewünschten Richtung mit dem Schwert entzwei schlagen sollt. Hier kommt es nicht nur auf Genauigkeit an, vor allem das Reaktionsvermögen ist gefragt. Diese Disziplin lebt von ihrer direkten, unmittelbaren und sauberen Bewegungserkennung, und dank satter Soundeffekte und hübschen Spalt-Effekten ist das Spielgefühl beim fröhlichen Schnippeln einfach herrlich.

Thomas Nickel Avatar
Thomas Nickel: Fest in der 16Bit-Ära verwurzelt, lehrt der freie Autor Spielegeschichte an der Frankfurter Games Academy. Wird eher selten vor Ego-Shootern gesichtet.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

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Wii Sports Resort

Nintendo Wii

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