WipEout HD
Geschwindigkeitsrausch
Meine erste Begegnung mit WipEout fand noch zu frühen PSone-Zeiten statt. Damals, vor gut und gerne 13 Jahren. Und es gefiel mir gar nicht. Vielleicht lag es daran, dass ich zu der Zeit gerade mal seit zehn Jahren auf dem Planeten weilte, mit Sonys Gerät als Frischling in die Konsolenwelt einstieg und mit dem Schwierigkeitsgrad ein wenig überfordert war. Und heute ist sowieso vieles besser, allen voran natürlich meine Reaktionen und die Technik. Wenn ich da an meinen ersten eigenen Fernseher zurückdenke, frage ich mich anhand heutiger HDTV-Geräte, wie ich mit solch einem winzigen, flimmernden Bildschirm auch nur annähernd so viel Spaß haben konnte.
Da freut man sich doch umso mehr über das erste HD-WipEout, das nun nach langer, langer Entwicklungszeit endlich die Box verlassen hat. Und die Wartezeit hat sich gelohnt, denn WipEout HD übertrumpft mit Leichtigkeit viele der anderen kleineren Titel, die bislang über das PlayStation Network veröffentlicht wurden.
Der alsbald eintretende Geschwindigkeitsrausch findet zweifelsohne im Spielmodus "Zone" seinen Höhepunkt. Bekannte Strecken erstrahlen in grellen, bunten Neonfarben. Das schillernde Farbenspiel führt gar soweit, dass man sich mitunter etwas zu sehr davon ablenken lässt und den weiteren Verlauf des Kurses kurzzeitig vergisst. Was Zone so besonders macht, ist eben das hohe Tempo. Anfangs merkt man davon nur wenig, doch nach und nach beschleunigt der eigene Schlitten immer mehr. Farben wechseln. Es glitzert und blitzt an allen Ecken. Die Beats werden schneller. Und das mit praktisch jedem Level, der sich automatisch nach gewisser Zeit erhöht. Das Ziel besteht darin, so lange wie möglich auf der Strecke zu verweilen. Da die Vehikel lediglich eine bestimmte Menge an Schaden aushalten, sollte man sich so gut es geht von der Streckenbegrenzung fernhalten. Speziell in höheren Zonen verkommt dieses Vorhaben zu einer alles andere als einfachen Aufgabe.
Insgesamt betrachtet ist der Zone-Modus aber nur ein kleiner Teil des Gesamtpakets. Einzelspieler werden eine längerfristige und gleichermaßen fordernde Beschäftigung in der Kampagne finden, die sich in acht Events aufteilt. Selbige erstrecken sich wiederum über diverse Rennen auf acht Strecken inklusive mehreren Rückwärtsvarianten. Selbst kleinere Turniere innerhalb dieser Events, in deren Rahmen man mehrere Kurse nacheinander absolviert, stehen auf dem Programm. Ohne Anstrengungen wird man hier nicht weit kommen, denn jeder Wettbewerb verlangt nach einer Freischaltung durch Punkte, die man in den vorherigen Veranstaltungen durch gute Platzierungen sammelt.
Zu den weiteren Varianten zählen beispielsweise ganz normale Durchläufe gegen sieben weitere Fahrzeuge. In der "schnellen Runde" hat man indes mehrere Versuche, um das Areal schnellstmöglich zu passieren. Und die ähnlichen Zeitrennen runden das Portfolio schließlich ab. Hier gilt es, den Kurs innerhalb einer festgelegten Zeitspanne in der vorgegebenen Anzahl von Runden zu meistern. Sämtliche Modi darf man in der Rennbox nach Belieben einzeln oder verknüpft als eigenes Turnier in verschiedenen Tempoklassen (Venom, Flash, Rapier, Phantom) absolvieren - entweder alleine oder mit einem Kumpel via Splitscreen. Selbstverständlich stehen ebenfalls mehrere Teams mit abweichenden Attributen der Gleiter sowie Rennen mit acht Teilnehmern via PSN zur Verfügung.