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WipEout Pulse

Für Spieler mit Puls!

Zu Beginn mag „Eliminator“ vielleicht etwas frustig sein, nach einigen Versuchen stellt es sich aber als einer der stärksten Modi in WipEout Pulse heraus. Hier beweist Sony Liverpool einmal mehr ein ausgesprochen gutes Gefühl dafür, wie man sein Spiel kommuniziert und wie eine vernünftige Lernkurve auszusehen hat.

Die Anordnung aller Events und regelmäßige Rennen über bekannte Kurse unter neuen Voraussetzungen lehren dem Spieler die nötige Streckenkenntnis, um auch in höheren Geschwindigkeiten zu bestehen. In letzter Konsequenz wird so auf geschickte und unterhaltsame Weise der bestmögliche Wipeout-Pilot aus dem Spieler heraus gekitzelt. WipEout Pulse ist spätestens ab Grid Nummer 5 alles andere als ein einfaches Spiel, nimmt aber die größten Mühen auf sich, damit der Spieler ihm gewachsen ist. Absolut vorbildlich!

Abseits der ohnehin schon tollen Rennen und der brachialen „Eliminator“-Kracherei findet man den vielleicht größten Spaß erneut in den „Zone“-Events. Hier wird ohne Waffen oder Gegner eine Tron-artig stilisierte Variante einer bekannten Strecke mit einem speziellen Gleiter gefahren. Dieser Prototyp beschleunigt unweigerlich und ohne Euer Zutun oder die Möglichkeit zu bremsen, von der niedrigsten bis zur höchsten Tempo-Klasse. Bis er schließlich den Kampf mit der Streckenbegrenzung verliert. Ziel ist, bis zu Eurem unvermeidbar explosiven Abgang eine gewisse Anzahl an Zonen zu durchfahren. Spieler mit chronisch schwitzigen Greifern wickeln für dieses Spektakel vorsorglich am besten ein ordentliches Stück Frottee um die Flanken ihrer PSP.

Die 'Zone'-Events schulen die Streckenkenntnis und den Umgang mit den höheren Speedklassen.

Das Design der zwölf Kurse lässt erneut nicht zu wünschen übrig. Ganz im Gegenteil: In Liverpool war man diesmal fest entschlossen, den feuchten Rennfahrerträumen aus dem 23. Jahrhundert noch eine Schippe Wahnsinn draufzulegen. Mithilfe der Mag-Strip Technologie – magnetisierten Streckenspuren – klebt Euer Schiff nun auch Kopfüber und in drastischen Seitwärts-Loopings auf der Strecke und trotzt an gewissen Stellen (aber nicht überall) selbst bei mächtigen Katzenbuckeln der Fliehkraft – doch keine Angst: Ihr habt immer noch mehr als genug Gelegenheiten, zu allerlei Freiflügen anzusetzen. Insgesamt bietet sich hier abermals eine tolle Mischung aus aufregendem Spektakel und exakt austarierter Streckenführung für passionierte Zeitfahrer.

Damit auch nach der (langen) Karriere der Adrenalinpegel nicht abflaut, gibt Euch Pulse im „Racebox“-Modus die Gelegenheit, mit wenigen Handgriffen eigene Grids und Events zu erstellen. Und auch zu acht online oder im lokalen Netzwerk sollte für jede Menge heiße Positionskämpfe gesorgt sein – unsere Version hat leider noch keine Server gefunden, doch das wird sich mit dem Launch sicher ändern. Dann soll es auch die Möglichkeit geben, eigene Schiffskins zu kreieren und ins Spiel zu importieren.

Der Schwierigkeitsgrad der CPU-Gegner lässt sich netterweise separat justieren.

Auch in Anbetracht der blendenden Technik ist es wirklich schwer, WipEout Pulse irgendwelche Vorwürfe zu machen. Was auf diesen elf Zentimetern Diagonale passiert, ist schlicht konkurrenzlos. Wer den Launchtitel WipEout Pure immer noch zückt, wann immer es einen ahnungslosen Bekannten von der Power der PSP zu beeindrucken gilt, wird sein blaues Wunder erleben. Bildrate, Streckenbebauung, Explosionen und Transparenzen eines Pulse dürften selbst der PS2 noch gut zu Gesicht stehen.

Die drei, vier Gelegenheiten, zu denen man nach einem Abflug an einem Streckenteil ohne Begrenzung ungünstig wieder gespawnt wird, nur um gleich wieder mit der Nase zuerst in den Abgrund zu stürzen, sind kaum der Rede wert: Pulse ist das beste WipEout, das es derzeit zu kaufen gibt. Aufregend, giftig und doch vollkommen routiniert. Das mag zwar nicht besonders originell sein, aber was ist das schon dieser Tage?

WipEout Pulse ist ab dem 12. Dezember im Handel erhältlich.

8 / 10

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Alexander Bohn-Elias Avatar
Alexander Bohn-Elias: Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

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WipEout Pulse

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