Wird Immortals of Aveum das nächste große Ding? Die Wiedergeburt des Magie-FPS
Überraschend viele Details.
Nachdem Immortals of Aveum auf den Game Awards 2022 fast untergegangen ist, wo es mit einem kleinen Teaser für PC, PS5 und Xbox Series angekündigt wurde, haben Entwickler Ascendant Studios und Publisher EA Originals zu einem großen Enthüllungs-Event eingeladen. Trailer, Gameplay und Fragerunden gehörten zum Abendprogramm. Und was soll ich sagen? Bisher macht das Spiel einen guten Eindruck.
Mehr als nur ein Call of Duty mit magischen Projektilen
Immortals of Aveum ist ein Singeplayer-Spiel, bei dem die Geschichte von Jak im Mittelpunkt steht. Er lebt in Aveum, einer Welt, die sich vor allem durch die jahrelangen Kämpfe um die wertvollen Magieströme gekennzeichnet, die sich durch die Landschaften ziehen. Jak, der als mittelloser Mensch aufgewachsen ist, möchte zu einem Elitekämpfer, einem Immortal, werden und beherrscht, als einer von wenigen, alle drei Formen der Magie.
In einem kleinen Teaser zur Entstehungsgeschichte, der auf dem offiziellen Twitter-Kanal veröffentlicht wurde, stellt Ascendant Studios ihr Spiel kurz vor und ist nur der Vorgeschmack auf den großen Ankündigungstrailer, den wir ebenfalls hier im Artikel verlinkt haben.
Ihr könnt im Laufe des Spiels mehr Zauber der drei farblich gekennzeichneten Magieformen erlernen und verschiedene Kombinationen im Kampf nutzen. Neben normalen Geschossen könnt ihr auch Schilde beschwören, Gegner an euch heranziehen und mehr - aber die Magie hat auch ihre Grenzen. So ist es euch beispielsweise auch später im Spiel nicht möglich in der Zeit zu reisen oder Polymorph-Fähigkeiten zu nutzen.
Es gibt außerdem ein Mana-System, einen Talentbaum sowie Gegenstände, die euch im Laufe des Spiels über den Weg laufen und euch verstärken. Neben der Storys und den Kämpfen könnt ihr euch auch auf Rätsel freuen, bei denen der ein oder andere magische Handgriff notwendig ist sowie auf versteckte Gebiete, die ihr freischalten könnt.
Über 100 Triple-A-Entwickler und eine große Idee
Der Titel wird in der Unreal Engine 5 entwickelt und nutzt Lumen AI. Laut dem Studio befindet sich das FPS-Spiel, bei dem nicht mit Waffen geschossen, sondern Magie genutzt wird, in den letzten Zügen der Entwicklung. Dabei fließt die Erfahrung von zahlreichen BioShock-, CoD-, Borderlands- und Halo-Veteranen in die inzwischen vier Jahre andauernde Arbeit mit ein.
Optisch gibt es nichts zu beanstanden. Der Mix aus Sci-Fi und Fantasy, inklusive Drachen und Raumschiffen, ist in der modernen Engine gut umgesetzt und macht mir Laune, selbst einmal als Kampfmagier auf dem Schlachtfeld zu stehen. Während der cinematischen Trailer habe ich mir gedacht: "Wenn das ein Film wäre, würde ich ihn sehen wollen". Das ist für mich schon mal ein gutes Zeichen.
Weil ich weiß, dass man ein Spiel mit Zwischensequenzen auch überladen kann, habe ich Executive Producer Kevin Boyle gefragt, wie denn die Balance zwischen den Gameplay-Sequenzen und den cinematischen Szenen in Immortals of Aveum so aussieht. Die Antwort war wunderbar präzise:
"Wir haben unser Bestes getan, um sicherzustellen, dass die Filmsequenzen und die Erzählung nicht etwas sind, das ein- und ausgeschaltet wird. Sie sind gewissermaßen in die Kampagne eingewoben", so Boyle. Zahlenmäßig sieht es so aus, dass die Kampagne in etwa 25 Stunden beendet werden kann, wenn man sie direkt ohne Umwege durchzockt. Wer gerne Rätsel und Geheimnisse entdeckt und sich etwas Zeit lässt, benötigt mindestens 40 Stunden.
"Ich gehe davon aus, dass wir etwa 2,5 Stunden an Zwischensequenzen haben. Also ein Äquivalent zu einem wirklich langen Spielfilm", erklärt Boyle schließlich. Die Stimmung des Spiels habe ich bisher eher als düster wahrgenommen - auch, wenn Jak mit ein paar eingestreuten Sprüchen die Situation aufzulockern weiß.
Immortals of Aveum hat große Versprechen einzuhalten
Was den Titel so besonders macht, ist laut den Entwicklern vor allem das Gerne. Einen Magie-Shooter in der First-Person-Perspektive gab es schon lange nicht mehr in diesem Ausmaß. Etwas Neues - und dennoch soll es auch die Fans traditioneller Shooter ansprechen. Und das nicht nur, weil ein paar Triple-A-Veteranen verschiedener großer FPS-Titel an Immortals of Aveum beteiligt sind.
"Ich denke, dass Fans von traditionellen Shootern es mechanisch nachvollziehbar finden werden. Es gibt definitiv ein Grundgerüst, das sich aus meiner Sicht als Fan von FPS-Spielen natürlich anfühlt. Natürlich gehen einige der Fähigkeiten, die wir anbieten, über das hinaus, was ein traditioneller Shooter zu bieten hat", sagt Boyle. Die Magie solle reaktionsschnell bleiben und sich für Fans von traditionellen Shootern vertraut, nicht aber wie ein Hindernis anfühlen.
Insgesamt war ich doch überrascht davon, wie vielversprechend der Titel doch aussieht. Wie belohnend oder frustrierend sich Immortals of Aveum am Ende anfühlt, vermag ich aus der Ferne nicht zu sagen. Aber nach einer langen Zeit der stillen Entwicklung fühlte sich das Spiel mit all seinen Einblicken, hochwertig anmutenden Sequenzen und den auf mich herab prasselnden Infos nach dem nächsten ganz großen Ding an. Hoffentlich kann Immortals of Aveum seinen Ansprüchen zum Release am 20. Juli 2023 auch gerecht werden.